Was ist Zombieing? Bedeutung, Definition, Erklärung

Was ist Zombieing, Bedeutung, Definition, Erklärung


Das sogenannte Zombieing (häufig auch als Submarining bezeichnet) ist, ähnlich wie das Ghosting, eine toxische Verhaltensweise, der man üblicherweise im Kontext mit neuen, zumeist romantischen Bekanntschaften zum Opfer fallen kann. Anders als beim Ghosting, einem abrupten Kontaktabbruch, meldet sich die Bekanntschaft beim Zombieing nach langer Zeit (es können bereits Monate vergangen sein) plötzlich wieder.

Ursachen: Zombieing

Als Gründe für den plötzlichen Abbruch jeglichen Kontaktes werden oft Zeitmangel oder unerwartete Ereignisse genannt. Unvoreingenommen Glauben schenken kann man den Begründungen jedoch häufig nicht, da sie meist nicht erklären, warum die Person, die das Zombieing betrieben hat, sich ohne Vorwarnung vollständig zurückgezogen hat.

In vielen Fällen können psychologische Hintergründe des Zombieing ein zu geringes Selbstbewusstsein oder Bindungsangst sein. Doch vorrangig ist der Datingtrend als ein manipulatives Werkzeug zu sehen, mit dem derjenige, der es anwendet, eine Rückeroberung ohne ernste Absichten initiieren und sein eigenes Ego stärken will.

Ist ein Mensch beispielsweise narzisstisch veranlagt, hat er bereits während des anfänglichen Kontaktes das Ziel verfolgt, seinen Gesprächspartner voll und ganz zu vereinnahmen. Nun, nachdem diese Person ihm gegenüber durch sein ablehnendes Verhalten misstrauisch und argwöhnisch geworden ist, genießt er die Herausforderung, sie „wiederzuerobern“. Nicht selten überhäuft ein Narzisst daher die Person, zu der er den Kontakt abgebrochen hat, nach der erneuten Kontaktaufnahme mit Komplimenten und macht Versprechungen. Dies ist ein Katz-und-Maus-Spiel, das es zu erkennen gilt, um sich und seine mentale Gesundheit zu schützen.

Wie reagiert man auf das Zombieing: Was tun?

Wird man selbst Opfer dieser manipulativen Verhaltensweise, weiß man häufig nicht auf das plötzliche Wiederaufleben des Kontaktes zu reagieren. Da das Zombieing ohne Vorwarnung und daher auch ohne triftigen Grund erfolgt ist, ist der Gesprächston, den das Gegenüber anklingen lässt, meist ungezwungen, charmant und flirty.

Gleichzeitig hat das plötzliche Verschwinden nicht selten großen Kummer und Verlustschmerz ausgelöst, der nach der längeren Funkstille zwar abgeklungen, meist jedoch noch nicht ganz überwunden worden ist.

Wenn ein „Zombie“ versucht, den Kontakt wieder aufleben zu lassen, sollte man einen klaren Kopf bewahren und sich zu nichts überreden lassen. Trotz möglicherweise noch vorhandener Gefühle sollte man auf das Zombieing zunächst vorsichtig und reserviert reagieren und die wahren Motive für das Wiederauftauchen der Person hinterfragen, die sich wochen- oder gar monatelang nicht mehr gemeldet hat.

Die Folgen des Zombieing

Der Abbruch jeglichen Kontaktes ohne Vorwarnung und ersichtliche Ursache führt unweigerlich zu Verständnis- und Ratlosigkeit. Über einen ersten Effekt der Überraschung hinaus kann das Selbstbewusstsein desjenigen, der „geghostet“ oder „gezombied“ wird, dauerhaft Schaden nehmen.

Da es in der menschlichen Natur liegt, die Gründe für die Abweisung und Ablehnung, die man erfährt, zunächst bei sich selbst zu suchen und anhand des eigenen (Fehl)verhaltens zu erklären, ist die Folge des Zombieing nicht selten ein verzerrtes, negatives Selbstbild.

Darüber hinaus können lang anhaltende, schwer zu überwindende Bindungsängste und Vertrauensprobleme entstehen, die es äußerst schwierig gestalten, sich einer anderen Person wieder voreingenommen anzunähern und zu öffnen.

Eine zweite Chance

Trotz der manipulativen Absichten, die zumeist hinter dem Zombieing stecken, kann es auch möglich sein, dass eine Person aus der Vergangenheit sich unverhofft wieder meldet und aufrichtig auf eine zweite Chance hofft. Eine solche Person lässt sich von einem „Zombie“ vor allen Dingen dadurch unterscheiden, dass tatsächlich Dinge vorgefallen sind, die einen nachvollziehbaren Kontaktabbruch ausgelöst haben.

Auch könnten sich in der Zwischenzeit gewisse Lebensumstände (Beziehungen, Wohnverhältnisse etc.) geändert haben, die in der Vergangenheit ein Hindernis für eine Beziehung dargestellt haben.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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