Ghostlighting beschreibt ein negatives, schädliches Verhalten im Bereich Dating und wird in den sozialen Netzwerken häufig thematisiert. Es ist ein Kofferwort aus Gaslighting und Ghosting. Schon immer haben sich Menschen, wenn es um die Anbahnung von Beziehungen ging, so verhalten, doch durch das Internet hat sich das Phänomen beinahe wie ein Virus ausgebreitet, sodass sehr viele Betroffene von ihrer negativen Erfahrungen berichten. Ghostlighting ist eine der unangenehmsten Verhaltensweisen beim Dating.
Ghosting und Gaslighting – sehr toxisches Dating-Verhalten
Ghostlighting ist die Kombination zweier schädlicher Verhaltensweisen. Ghosting bedeutet, dass eine Person, die man zuvor noch getroffen hat, plötzlich aus dem Leben verschwindet, ohne vorher Schluss zu machen. Sie hat einen auf allen Kommunikationskanälen blockiert und ist nicht mehr greifbar – sie ist quasi zum Geist geworden. Bei der Person, der Ghosting widerfährt, hinterlässt das Verhalten mehr als einen faden Nachgeschmack.
Denn auf ihre Frage nach dem warum erhält sie niemals Antworten. Sofern sie kein ausgeprägtes Selbstbewusstsein hat, beginnt sie zwangsläufig an sich zu zweifeln. Gaslighting ist ein ähnliches Phänomen, wird allerdings von starker Manipulation begleitet. Auch dieses Dating-Verhalten lässt sich seit einigen Jahren vermehrt feststellen. Der Begriff bezieht sich auf das Theaterstück „Gaslight“ von 1938, in dem der Täter sein Opfer durch die Verbreitung von Unwahrheiten so stark manipuliert, dass es an seiner eigenen Wahrnehmung zweifelt.
Wie läuft Ghostlighting ab?
Die Täter wenden hierzu unterschiedliche Taktiken an. Zu Beginn distanziert sich der Ghostlighter von seiner Bekanntschaft oder bricht den Kontakt völlig ab. Dieses Verhalten tut weh und verunsichert, doch können die meisten Menschen eine solche Erfahrung im Laufe der Zeit hinter sich lassen. Doch damit ist die Dating-Beziehung noch nicht abgeschlossen. Denn urplötzlich taucht der Ghostlighter wieder auf und stellt unwahre Behauptungen über die andere Person auf. Dem Opfer wird vornehmlich die Schuld am Scheitern der Beziehung zugeschoben. Der Täter nutzt hierfür intensive Manipulation und versucht zu erreichen, dass das Opfer seine Sichtweise als richtig anzieht und an seiner eigenen Wahrnehmung zweifelt. Dieses muss also nicht nur Gaslighting verkraften, sondern auch noch mit der Manipulation zurechtkommen.
Wie erkennt man Ghostlighting? Woran? Eigenschaften
Wie bei allen Manipulationen ist es nicht leicht, die Verhaltensweisen zu identifizieren. Oft ist es sogar sehr reizvoll, wenn sich das einstige Date wieder meldet und man die Hoffnung hat, die Beziehung doch noch fortsetzen zu können. Man befasst sich intensiv mit dem Gedanken der Reunion, denn Ghostlighter sind sehr geschickt darin, mit Komplimenten den Eindruck echter Zuneigung zu vermitteln. In dieser Phase hat die Manipulation längst begonnen, doch im Zeichen neu angefachter Hoffnung kann das Opfer sie kaum wahrnehmen.
Der Täter versucht dem Opfer ein schlechtes Gewissen einzureden, macht es verantwortlich für das Scheitern der Beziehung und übt in vielerlei Hinsicht Kontrolle aus. Sobald man spürt, dass der oder die Ex nur zurückgekommen ist, um einem die Schuld am Aus zu geben, sollte man sich so schnell wie möglich distanzieren und die Beziehung beenden. Denn manipulatives Verhalten ist das Gegenteil einer offenen Kommunikation, die Basis jeder guten Beziehung sein sollte.
Eigenschaften: Ghostlighting
Ghostlighter sind vermeidende Personen, die ein Problem damit haben, offen zu kommunizieren. Sie übernehmen keine Verantwortung für die Beziehung. Nicht selten haben sie narzisstische Züge und ein schwaches Selbstwertgefühl. Manche sind eingefleischte Lügner, gänzlich uninteressiert an den Gefühlen ihrer Opfer. Wer mit einem Ghostlighter zusammen ist, wird möglicherweise nie ehrliche Antworten auf seine Fragen bekommen. Man sollte sich also genau überlegen, ob man wirklich Zeit mit einem Menschen verbringen möchte, der sich so fragwürdig verhält.