Was bedeutet Impfdurchbruch? Was ist ein Impfdurchbruch? Bedeutung, Definition, Erklärung

Was bedeutet Impfdurchbruch, Was ist ein Impfdurchbruch, Bedeutung, Definition, Erklärung


Ein Impfdurchbruch (andere Begriffe: Impfversagen oder Durchbruchsinfektion) ist a) die Ansteckung mit demjenigen Erreger, gegen den geimpft wurde, und b) die symptomatische Infektion darauf. Die Ansteckung lässt sich durch die Erregerisolierung oder einen RT-PCR-Test diagnostizieren.

Warum kommt es zu Impfdurchbrüchen? Bedeutung, Definition, Erklärung

Es gibt hierfür zwei Hauptursachen:

  • #1 Das Immunsystem der geimpften Person hat wegen eigener Schwächung nicht die passende bzw. ausreichende Immunantwort gegen den Erreger entwickelt.
  • #2 Der Erreger ist mutiert. Das Immunsystem erkennt ihn nicht mehr.

Beispiele für #2 sind Mutationen des Hepatitis-B-Virus im HBsAg, die Impfdurchbrüche verursachen, die häufigen Mutationen des HIV-Virus und die im Jahrestakt (oder häufiger) zu beobachtenden Mutationen des Influenzavirus A. Hiergegen werden jährlich neue Impfstoffe entwickelt. Die neutralisierenden Antikörper einer Impfung wirken fast immer nur gegen den aktuellen Virenstamm der Saison. Auch nach Covid-19-Impfungen gibt es Impfdurchbrüche. Bis Ende April 2021 zählte man in den USA rund 6.000 Impfdurchbrüche bei 84 Millionen Personen nach vollständiger Impfung (0,00714 %). Impfdurchbrüche nach einer Influenza-Impfung sind deutlich häufiger, sie liegen im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Trotz der ermutigenden Zahlen aus den USA bewertet das deutsche RKI die Effizienz der bisher durchgeführten Corona-Impfungen vorsichtiger mit ~88 %.

Wie ist der Impfdurchbruch nach der Covid-19-Impfung definiert?

Das RKI bezeichnet erst eine Covid-19-Erkrankung mit klinischer Symptomatik als Impfdurchbruch. Daher ist dieser strikt von der Möglichkeit abzugrenzen, dass sich geimpfte Personen infizieren und dann das Virus weitergeben, von dem sie ohne Test nichts oder fast nichts bemerken. Als zweites Kriterium nennt das RKI ein positives Testergebnis bzw. die Erregerisolierung. Es gibt im Fall von Covid-19 (und natürlich auch bei anderen Impfstoffen) noch ein drittes Kriterium: Nach der Impfung muss zunächst genügend Zeit für den möglichen Schutz durch das Immunsystem vergangen sein. Bei Impfungen gegen Covid-19 wird hierfür eine Zeitspanne von 14 Tagen nach der abgeschlossenen Impfserie mit diesen Vakzinen angenommen:

  • Moderna (zwei Impfstoffdosen)
  • BioNTech (zwei Impfstoffdosen)
  • AstraZeneca (zwei Impfstoffdosen)
  • Johnson & Johnsen (eine Impfstoffdosis)

Sollte sich also eine Person vor Ablauf dieser 14 Tage infizieren und erkranken, gilt dies nicht als Impfdurchbruch.

Vorläufige Erkenntnisse zum Impfdurchbruch bei Covid-19

Die Erkenntnisse zum Impfdurchbruch nach der Covid-19-Impfung sind vorläufig (Stand: September 2021). Es ist davon auszugehen, dass nach einiger Zeit die Impfwirkung nachlässt. Wie lange das dauert, ist nicht seriös einzuschätzen, weil es sich um ein neues Virus handelt. Die nachlassende Impfwirkung bei Influenza-Impfungen kann damit nicht verglichen werden: Diese basiert auf den inzwischen bekannten Mutationen des Virus. Ähnliches nimmt man auch bei Covid-19 an, jedoch ist nicht bekannt, welche Mutationen wie stark die Impfwirkung reduzieren. Welche Mutationen künftig noch auftauchen könnten, kann ohnehin nur Gegenstand von Spekulationen sein. Mit Stand September 2021 werden dritte sogenannten Booster-Impfungen für Auffrischungen nach rund einem halben Jahr zumindest Risikopersonen (ältere Menschen, Personen mit Vorerkrankungen) empfohlen. Möglicherweise werden aber Folgeimpfungen gegen Corona der Standard der kommenden Jahrzehnte, um Impfdurchbrüche zu unterbinden. Aus Israel, das relativ zeitig mit dem Impfen begann, lagen im Juli 2021 Daten vor, die eine nachlassende Impfwirkung von BionTech etwa ab dem sechsten Monat nach vollständiger Impfung vermuten lassen.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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