Was bedeutet „von wegen“? Bedeutung, Erklärung, Definition

Was bedeutet, von wegen, Bedeutung, Erklärung, Definition


Der Ausdruck „von wegen“ begegnet uns in der deutschen Sprache relativ häufig und gilt als Verneinung oder Reaktion auf eine Überraschung, beziehungsweise skeptische Haltung gegenüber einer Sache oder einer Person. „Von wegen“ wird oftmals dann eingesetzt, wenn jemand von einer bestimmten Sache oder Person nicht überzeugt ist oder eine gegensätzliche Meinung dazu hat. Anstatt hier einfach mit „Nein, das stimmt nicht!“ zu antworten, kann entsprechend „von wegen“ verwendet werden.

„Von wegen“ wird sowohl in der informellen Alltagssprache, als auch in der formellen Sprache, Schriftsprache sowie in Kunst und Kultur verwendet und gilt in der deutschen Sprache als gefestigter Begriff. Vielen Menschen sind die eigentliche Bedeutung sowie Wortherkunft des Ausdrucks „von wegen“ jedoch unbekannt. Der nun folgende Artikel soll daher dazu dienen, den Leser einmal über die Definition des Ausdrucks „von wegen“, dessen Herkunft sowie Bedeutung und Verwendung in verschiedenen Kontexten aufklären. Außerdem sollen am Ende ähnliche Begrifflichkeiten aufzeigt werden, über die es sich ebenfalls zu informieren lohnt.

Begriffsdefinition des Ausdrucks „von wegen“

Der Ausdruck „von wegen“ stammt aus dem Mittelhochdeutschen und leitet sich von „wage“ ab, was ursprünglich so viel bedeutete wie „auf dem Weg unterwegs sein“. Die Präposition „von“ deutet allerdings darauf hin, dass derjenige „nicht auf dem (richtigen) Weg unterwegs ist“. Hierfür könnte man auch „vom Wege abgekommen“ einfügen. Als Kurzform wird hier jedoch einfach nur „von wegen“ (oder „von den Wegen abgekommen“) eingesetzt.

Das Wort „Weg“ stellt in diesem Kontext eine Metapher für die Richtigkeit der eigenen Ansichten, Aussagen oder Charaktereigenschaften dar. Entsprechend diese nicht der richtigen Norm, so werden diese als falsch und damit als „vom Weg abgekommen“ bezeichnet. Dieser imaginäre „Weg“ dient als Orientierung für richtiges und falsches Handeln oder Verhalten.

„Von wegen“ hat sich mittlerweile vor allem als reaktiver Ausdruck für Widerspruch, Verneinung, Skepsis, Ironie oder als Ausdruck der Überraschung etabliert. Er wird in der Schriftsprache meist als eigener Satz, wie zum Beispiel „Von wegen!“ verwendet.

Wortherkunft und Bedeutung des Ausdrucks „von wegen“

Das mittelhochdeutsche „wage“ (von dem sich „von wegen“ später abgeleitet hat) entstand vermutlich zwischen 750 und 1050 und wandelte sich dann im Frühneuhochdeutschen bis zur Entstehung des heutigen Hochdeutschen um 1650 mehrere Male. Die Bedeutung blieb seitdem jedoch verhältnismäßig konsistent. Ursprünglich kam „von wegen“ auch noch die Bedeutung „aufgrund von“ zu. Mittlerweile wird „von wegen“ aber nicht mehr im wörtlichen Sinne verwendet. Der vergleichsweise vielseitige Ausdruck wird sei jeher in den verschiedensten Situationen eingesetzt – oftmals, um eine klare Meinung zu vertreten oder getätigte Aussagen zu entrüsten. Grundsätzlich bedeutet „von wegen“, dass jemand eine andere Meinung, Ansicht oder Haltung vertritt oder mit Skepsis, Ablehnung oder Ironie auf die Aussage einer anderen Person reagiert. Vielerorts wird „von wegen“ aber auch in Selbstgesprächen verwendet und dient hier vor allem als Ausdruck des Entsetzens.

Verwendung des Ausdrucks „von wegen“

Der Ausdruck „von wegen“ wird heute in den verschiedensten Bereichen eingesetzt. Darunter zum Beispiel:

  • Die formelle und informelle Sprache
  • Die Schriftsprache
  • In den Medien sowie in der Popkultur
  • Oder in Filmen

Die oben genannten Verwendungszwecke des Ausdrucks „von wegen“ sollen in den folgenden Unterabschnitten noch etwas detaillierter erklärt werden.

Formelle & informelle Sprache

In der formellen und informellen Sprache wird „von wegen“ häufig in beruflichen oder geschäftlichen Konversationen, beziehungsweise im Umgang mit Freunden, Bekannten oder der eigenen Familien verwendet. „Von wegen“ hat sich hier als fester Bestandteil des deutschen Sprachgebrauchs etabliert. Vorrangig wird „von wegen“ hier eingesetzt, um einen Sachverhalt vehement zu abzulehnen oder zu verneinen, beziehungsweise um ironisch darauf zu reagieren. Oftmals wird „von wegen“ hier mit entsprechender Mimik untermalt, um die beabsichtigte Bedeutung noch zu verstärken.

Schriftsprache

In der Schriftsprache wird der Ausdruck „von wegen“ häufig zur Erstellung von Texten, Blogs sowie Postings in sozialen Netzwerken verwendet. In der gehobenen Schriftsprache wird „von wegen“ eher selten eingesetzt – hier ist eher der informelle Gebrauch üblich. Wird „von wegen“ in der Schriftsprache eingesetzt, so ist auch hier davon auszugehen, dass der Verfasser des Textes seine Verneinung oder Skepsis zum Ausdruck bringen möchte und damit authentisch und gleichzeitig lebendig wirken möchte.

Medien & Popkultur

Im Bereich Medien und Popkultur ist der Ausdruck „von wegen“ vor allem in Talkshows, Interviews sowie Komödien weitverbreitet. Auch hier wird „von wegen“ häufig dann eingesetzt, wenn skeptische Kommentare gemacht werden oder überraschte Reaktionen hervorgerufen werden. Entsprechend oft kommt „von wegen“ auch in Liedtexten, Filmdialogen oder Serienszenen zum Einsatz. Der Einsatz hier steigert die Authentizität sowie den Unterhaltungswert.

Filme

In Filmen hingegen wird „von wegen“ vielerorts als spezielles Dialogelement eingesetzt, um den einzelnen Charakteren eine skeptische oder gar ironische Note zu verleihen. Unerwartete Wendungen, das Aufdecken von Lügen oder das zur Schau stellen von heftigen Emotionen sind hierfür beliebte Einsatzbereiche.

Gesellschaftliche Einordnung des Ausdrucks „von wegen“

Gesellschaftlich lässt sich „von wegen“ in nahezu alle Schichten einteilen. Entsprechend wird „von wegen“ von so ziemlich allen Generationen und Zielgruppen eingesetzt – meist jedoch im informellen Kontext. „Von wegen“ gilt jedoch eher als urtümlicher Ausdruck und wird von Menschen, die der deutschen Sprache fremd sind oder erst im Begriff sind, diese zu lernen, eher seltener verstanden. Deutsche Muttersprachler verstehen „von wegen“ jedoch zu überwiegenden Teilen, da sich der Begriff im Laufe der Jahrhunderte fest im deutschen Sprachschatz etabliert hat.

Fazit zum Thema „von wegen“

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass es sich beim Ausdruck „von wegen“ um einen typischen, deutschen Begriff handelt, der in Situationen des Erstaunens, des Verneinens sowie der Skepsis und der Ironie verwendet wird. „Von wegen“ verleiht der individuellen Kommunikation eine klare sowie kraftvolle Aussage. Der Ausdruck „von wegen“ wird meist in der informellen Alltagssprache sowie Schriftsprache eingesetzt, kommt aber vereinzelt auch in der formellen Alltagssprache zum Einsatz. Er leitet sich vom mittelhochdeutschen „wage“ ab, was soviel wie „Weg“ bedeutet (oder: „vom Weg abgekommen“).

Mit dem Begriff „von wegen“ sind zum Beispiel die Begrifflichkeiten „Nichts da!“ und „Das glaubst du doch selbst nicht?!“ verwandt. Auch „Nichts da!“ und „Das glaubst du doch selbst nicht?!“ stellen scharfe Verneinungen oder Ausdrücke des Erstaunens dar und werden oftmals reaktiv verwendet. Beide Alternativen zum Ausdruck „von wegen“ werden ebenfalls verstärkt im informellen Sprachgebrauch eingesetzt.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

Hallo, ich bin Autor und Macher von BedeutungOnline. Bei BedeutungOnline dreht sich alles um Worte und Sprache. Denn wie wir sprechen und worüber wir sprechen, formt wie wir die Welt sehen und was uns wichtig ist. Das darzustellen, begeistert mich und deswegen schreibe ich für dich Beiträge über ausgewählte Worte, die in der deutschen Sprache gesprochen werden. Seit 2004 arbeite ich als Journalist. Ich habe Psychologie und Philosophie mit Schwerpunkt Sprache und Bedeutung studiert. Ich arbeite fast täglich an BedeutungOnline und erstelle laufend für dich neue Beiträge. Mehr über BedeutungOnline.de und mich erfährst du hier.

Ein Gedanke zu „Was bedeutet „von wegen“? Bedeutung, Erklärung, Definition“

  1. Es war sehr hilfreich. Ich habe die Bedeutung von “ von wegen “ einigemasen verstanden. Es wäre besser, wenn Sie mehr Beispielsätze geben würden

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