Neid und Eifersucht sind beides häufig auftretende negative Emotionen und sie werden in der Alltagssprache oft auch als Synonym für das gleiche Gefühl verwendet. Aber in Wahrheit sind sie nicht austauschbar und haben eine recht unterschiedliche Bedeutung.
Unterschied zwischen eifersüchtig und neidisch
Neid empfinden wir, wenn jemand etwas besitzt, was wir selbst nicht haben, aber gerne hätten. Was das ist, kann sehr unterschiedlich sein. Wir können zum Beispiel neidisch auf Dinge sein, einer anderen Person das Anwesen, das Haus, das Auto, das Boot, den Schmuck, oder ähnliches neiden. Aber auch auf Reichtum ganz allgemein, auf Macht und gesellschaftliche Bedeutung, auf Schönheit und Intelligenz, auf Humor und Schlagfertigkeit, auf das Glück, dass ein anderer hat, auf seine Familie oder auf seine Freunde sind manche Menschen neidisch.
Zum Wesen des Neides gehört es also, dass immer zwei Parteien oder Personen involviert sind. Die eine Partei glaubt, die andere Partei hätte etwas, was sie selbst dringend zu brauchen glaubt. Und das nicht zu bekommen, löst entweder ein Verlust-und Mangelgefühl oder ein Minderwertigkeitsgefühl aus. Psychologen unterscheiden darüber hinaus zwischen dem konstruktiven Neid und dem destruktiven Neid. Der konstruktive Neid kann bewirken, dass wir uns besonders anstrengen, um irgendwann vielleicht auch die materiellen und immateriellen Dinge zu erreichen, um die wir andere Menschen beneiden. Beim destruktiven Neid hat der Neider hauptsächlich den Wunsch, dass der beneideten Person ein Schaden entstehen möge und sie das verlieren würde, was er ihr neidet.
Eifersucht tritt im Unterschied dazu auf, wenn wir etwas haben und uns davor fürchten, dass jemand es uns wegzunehmen versuchen könnte. Auch hier kann es sehr unterschiedlich sein, worauf sich das Gefühl der Eifersucht bezieht. Viele Menschen sind eifersüchtig, weil sie in Furcht davor leben, dass ihnen jemand den Liebes-oder Lebenspartner/Partnerin ausspannen, also wegnehmen könnte. Andere sind eifersüchtig darauf, dass ihre Freunde und Freundinnen sich nicht nur mit ihnen, sondern auch mit anderen Menschen anfreunden und gut verstehen könnten. Es ist auch Eifersucht, die uns antreibt, wenn wir darunter leiden, dass wir nicht mehr die Klügsten, die Besten und die Beliebtesten sein könnten, die wir mal waren. Geschwister können eifersüchtig sein, wenn sie glauben, ihre Eltern würden Bruder oder Schwester mehr lieben. Kollegen können Eifersucht verspüren, wenn ein Kollege mal mit jemand anderem die Mittagspause verbringt oder einen anderen Kollegen zum Kaffeetrinken einlädt.
Unterschied zwischen Eifersucht und Neid
Eifersüchtig zu sein, bedeutet von einer bestimmten oder unbestimmten Angst getrieben zu sein, die sich auf den Verlust der Liebe oder der Zuneigung eines anderen Menschen aber auch auf Lebenssituationen beziehen kann, die man keinesfalls teilen oder abgeben will. Das Wesen der Eifersucht ist dadurch gekennzeichnet, dass es nie um Dinge sondern immer um Emotionen geht und nie um zwei, sondern um drei Parteien. Eine, die etwas besitzt oder zu besitzen glaubt, eine, auf die das Besitzstreben gerichtet ist und eine weitere, die verdächtigt wird, den Besitz streitig zu machen.
Allerdings ist die Eifersucht nicht nur ein negativ besetztes Gefühl. Wenn sie im Rahmen bleibt, zeigt sie doch auch, wieviel ein Partner, eine Partnerin, ein Freund oder eine Freundin uns bedeuten und das wir sie unter keinen Umständen verlieren möchten. Und manchmal ist aufkommende Eifersucht auch ein Zeichen dafür, dass wir uns nicht genug Mühe geben, unsere Beziehungen zu pflegen und zu schützen.