Das heute weltweit am häufigsten verwendete kalendarische Jahr, nämlich das des Gregorianischen Kalenders, ist in zwölf, zwischen 28 und 31 Tage lange Monate unterteilt.
Die Bezeichnungen für die einzelnen Monate sind zumindest in den meisten europäischen Staaten und in vielen ehemaligen Kolonien dieser Länder zwar den einzelnen Sprachen angepasst, ansonsten aber vom Wortursprung fast immer gleich. So heißt zum Beispiel der dritte Monat im Jahr im Deutschen „März“, im Englischen „March“, im Spanischen „Marzo“, im Französischen „Mars“ und im Türkischen „Mart“.
Woher haben die Monate ihre Namen? Wortherkunft, Erklärung, Bedeutung
Die Herkunft dieser Monatsbezeichnungen ist im Wesentlichen auf römisch-lateinische Wurzeln zurückzuführen. Es können bei der Namensgebung vier Gruppen unterschieden werden. Zum einen die Monate, die nach römischen Gottheiten benannt sind, und dann die nach den beiden wohl berühmtesten römischen Herrschern betitelten Hochsommermonate. Zum anderen gibt es die schlicht auf Latein durchnummerierten Monate sowie die sonstigen Monate, nämlich Februar und April.
Die Zwölfmonatsteilung geht auf den Julianischen Kalender zurück, der im Jahr 45 v. Chr. auf Initiative des damaligen römischen Herrschers Julius Cäsar den bis dahin geltenden, in zehn Monate aufgeteilten altrömischen Kalender ablöste. Cäsar hatte die Monatsnamen des alten Kalenders übernommen und den beiden zusätzlichen Monaten, die schlichten Zahlenbezeichnungen „Quintilis“ und „Sixtilis“ gegeben. Bis 153 n. Chr. begann das römische Jahr nicht mit dem Januar, sondern mit dem März.
Bedeutung: Monate mit göttlichem Bezug: Januar, März, Mai und Juni
Der Name des Januars (lateinisch “Januarius“) leitet sich vom doppelgesichtigen Gott Janus (Ianus) ab. (siehe auch: Jänner) Janus war der römische Gott des Endes und des Anfangs. Er konnte sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft sehen und stand für die ständige Dualität des Lebens. Im vorjulianischen Zehnmonatskalender war der Januar der Monat der Wintersonnenwende. In diesem Monat wurden die die Tage nicht mehr kürzer, sondern länger: Etwas ging zuende, etwas anderes begann. Eine typische Janus-Situation also.
Namenspate des März-Monats war der Gott Mars. Mit ihm begann das römische Jahr (bis 153 n. Chr.), weil Mars nicht nur der Gott des Krieges war, sondern auch der Vegetation. Mit Beginn des Jahres sollte durch Ehrung von Gott Mars auch die Vegetation zu neuem Leben erwachen.
Ob der Mai seinen Namen von der Frühlingsgöttin Maia hat oder sich vielleicht vom Beinamen „Maius“ für den Göttervater Jupiter (Iupiter) ableitet, ist ungeklärt. Der Juni jedenfalls steht unstrittig mit Jupiters Gattin Juno (Iuno) in Verbindung.
Durchnummerierte und später zum Teil mit Herrschernamen geadelte Monate: Juli bis Dezember
Im alten römischen Kalender waren die letzten vier Monate einfach durchnummeriert und nach den Zahlwörtern „Septem“ („Sieben“), „Octo“ („Acht), „Novem“ („Neun“) und „Decem“ („Zehn“) benannt. Durch die Umstellung im Jahr 153 wurde der Dezember nicht mehr der zehnte Monat, sondern der zwölfte Monat im Jahr. Entsprechendes gilt für September, Oktober und November.
Die von Cäsar zusätzlich eingeführten zwei Monate bekamen zunächst die sachlichen Benennungen „Quintilis“ („Der Fünfte“) beziehungsweise „Sixtilis“ („Der Sechste“). Aber bereits wenige Monate nach Cäsars Tod 44. v. Chr. bestimmte Konsul Marcus Antonius in seiner „Lex Antonia de mense Quintili“, dass zu Ehren des Ermordeten der Quintilis in „Iulius“, in Juli, umbenannt werden soll. 26 Jahre später zog Kaiser Augustus nach und ließ den Sixtilis zu eigener Ehre im Jahr 8 v. Chr. in „Augustus“ umbenennen
Bedeutung der Namen: Sonderformen Februar und April
Die Herkunft des April (Aprilis) leigt im Dunkeln. Einige Fachleute vermuten einen etruskischen Ursprung.
Der Februar (Februarius) steht höchstwahrscheinlich mit dem aufgeladenen Sühne- und Reinigungsfest Februa in Verbindung, das zu den Herdengott Faunus feiernden Festkreis der Lupercalien gehörte.