„Weghitlern“ ist eine Bezeichnung für die Tätigkeit ein Gespräch durch einen spontanen Hitler- oder Nazi-Vergleich zu beenden. Dieser Vergleich wird verwendet, um die Argumente des Anderen zu entwerten und diesen moralisch herabzusetzen.
Jemanden „wegzuhitlern“ hat zur Folge, dass die Argumente des Verglichenen – unabhängig von ihrer Qualität und ihrem Wahrheitsgehalt – missachtet werden können und eine Replik nicht mehr erfolgen muss. Da die Person moralisch entwertet ist, trifft dies somit auch auf ihre Argumente zu.
Der Vergleich mit „Hitler“ oder den „Nazis“ führt dazu, dass ein Gespräch sofort beendet wird. Eine Person, die sich einem Hitler- oder Nazi-Vergleich ausgesetzt sieht, bleiben nur drei Möglichkeiten:
- Sich verteidigen / sich rechtfertigen (womit implizit eine Bestätigung gegeben würde, dass am Hitler-Vergleich etwas wahres dran sein könnte)
- Die Vorwurf annehmen und umkehren (Damit würde der Hitler-Vergleich bzw. Nazi-Vergleich entwertet werden, sowie eine Entwertung der Taten des Nazis stattfinden.)
- Das Gespräch beenden
Jemanden wegzuhitlern ist eine Möglichkeit ein Gespräch oder eine Diskussion einfach zu beenden. Jedoch dient das „Weghitlern“ nicht der Gesprächskultur, sondern gleich einem Totschlagargument bzw. einer Killerphrase. Damit wird der Austausch von Gedanken verhindert und der Platz in der eigenen Filterblase bestärkt.
„Weghitlern“ und Godwin’s Law
Laut Mike Godwin nimmt mit der zunehmenden Dauer eines Gespräches die Wahrscheinlichkeit eines Hitler-Vergleiches zu.
Weiteres zu „Weghitlern“
Wortart: Verb
Beispiel:
Celine: „Ich hab ihm gesagt, dass er ein Nazi ist und das Gespräch war beendet.“
Peter: „Den hast du voll weggehitlert.“
Ulf: „Ich musste mir anhören, dass ich nicht besser als Hitler sei. Ein Dialog war dann nicht mehr möglich. Schade.“
Eine andere Bezeichnung für Weghitlern ist Nazi-Vergleich / Hitler-Vergleich oder auch „die Nazi-Keule schwingen“.