Was passiert, wenn man seine Haare nicht mehr wäscht? Erklärung

Was passiert, wenn man seine Haare nicht mehr wäscht, Erklärung


Es ist wenig überraschend, dass Haare nach einigen Tagen ohne Waschen zunächst sehr fettig oder ölig und schuppig werden und oft unangenehm riechen. In manchen Fällen kann die Kopfhaut zu jucken beginnen – im schlimmsten Fall droht eine Pilzinfektion.

Dirty Hair als TikTok-Trend

Nichtsdestotrotz sorgt auf TikTok aktuell ein Trend für Furore, der wohl die meisten Menschen zunächst etwas verwundert: der „dirty hair“ Trend. Denn für die meisten von uns gehört es, wenn nicht zur täglichen, zumindest mehrmals pro Woche zur Routine, sich die Haare mit Wasser und Seife zu waschen.

Unter dem Hashtag #dirtyhair zeigen jetzt Nutzerinnen und Nutzer auf TikTok, was passiert, wenn man sich die Haare gar nicht mehr wäscht. Diese Nutzerinnen und Nutzer schwören, dass das Haar auf Dauer gesünder ist, als wenn man es regelmäßig wäscht.

Siehe: Was ist NoPoo?

Haare gar nicht waschen oder nur mit Wasser?

Schon seit langem kursiert im Netz die sogenannte „No Poo“ Bewegung. „No Poo“ ist dabei eine Abkürzung für „No Shampoo“, zu Deutsch „kein Shampoo“. Dabei geht es darum, die Haare nur noch mit Seife zu waschen, was ebenfalls zu deutlich gesünderem Haar führen soll. Bei „dirty hair“ allerdings waschen sich die Fans des Trends die Haare gar nicht mehr.

Was sagen Expertinnen und Experten zu „dirty hair“?

Die Lager in Bezug auf „dirty hair“ sind gespalten. Manche Nutzerinnen und Nutzer schwören darauf, dass sich ihr Haar nach wenigen Tagen so gesund und glänzend anfühlt wie nie zuvor. Andere Nutzerinnen und Nutzer sorgen sich bei dem Trend „dirty hair“, dass sich durch das Nicht-Waschen Krankheitserreger auf dem Kopf ausbreiten können. Auch berichten einige Nutzerinnen und Nutzer von einem unangenehmen Geruch der Haare nach einigen Tagen ohne Waschen. Denn der von der Kopfhaut produzierte Talg hat einen eigenen Geruch. Auch bleiben Gerüche aus dem Alltag in den Haaren hängen.

Laut Expertinnen und Experten sind beide Sichtweisen nicht ganz korrekt. Denn sie sagen, dass nur für Personen, die eng mit Tieren zusammenarbeiten, das Risiko einer Hautpilzinfektion besteht, wenn man sich die Haare gar nicht mehr wäscht. Auch für Menschen, die eine Pollenallergie haben, ist der Trend ungeeignet. Denn die Blütenpollen verfangen sich in den Haaren und verschlimmern so die Allergie-Symptomatik. Deswegen wird Allergikerinnen und Allergikern dringend empfohlen, sich während der Pollensaison die Haare jeden Abend zu waschen, um so weiteren Reizungen der Atemwege entgegenzuwirken.

Expertinnen und Experten raten außerdem, zumindest die Kopfhaut regelmäßig zu pflegen. Dabei ist es nicht wichtig, welche Art von Pflegeprodukt man verwendet. Von klarem Wasser und einer sauberen Bürste über Kernseife bis hin zu Conditioner oder speziellen Produkten für die Kopfhaut ist alles erlaubt.

Auch muss nicht täglich ein Pflegeprodukt verwendet werden: Eine Pflege und Reinigung an mehreren Tagen pro Woche ist ausreichend. Längere Zeit ganz ohne Reinigung und Pflege von Haaren und Kopfhaut führt also laut Expertinnen und Experten nicht zu gesünderen Haaren – sondern höchstens zu fettigen Haaren, die unangenehm riechen. Bei manchen Menschen verschwindet der fettige Effekt nach einiger Zeit, da sich die Haare selbst regulieren können. Der Geruch, der normalerweise von Shampoo oder zumindest Wasser beseitigt wird, kann aber nicht von selbst verschwinden.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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