Was ist eine „Dirty Sprite“? Bedeutung, Erklärung, Definition

Was ist eine Dirty Sprite, Bedeutung, Erklärung, Definition


In jugendlichen Subkulturen entwickeln sich immer wieder szenetypische Drogen, beziehungsweise Getränke, wie auch die sogenannte „Dirty Sprite“. Hinter diesem zunächst harmlos klingenden Getränkenamen verbirgt sich jedoch ein teilweise sehr gefährlicher Drogencocktail. In Rap-Songs, Nachtclubs und auf Social Media wird die „Dirty Sprite“ besonders gehypt und verweist auf einen Cocktail, bestehend aus dem Erfrischungsgetränk „Sprite“ in Verbindung mit codeinhaltigem Hustensaft.

Das sedierend wirkende Getränk gilt als exzentrisches Phänomen, welches in den vergangenen Jahren immer wieder für Schlagzeilen (da Todesopfer) gesorgt hat. Von Hip-Hop-Texten bis hin zu sozialen Medien ist die „Dirty Sprite“ zu einem Symbol geworden. Doch was genau steckt wirklich hinter diesem geheimnisvollen Getränk und welche tieferen Ebenen repräsentiert es in unserer modernen Gesellschaft? Darüber soll der nachstehende Artikel nun voll umfassend aufklären.

Begriffsdefinition von „Dirty Sprite“

Der Name „Dirty Sprite“ stammt aus der englischen Sprache und beinhaltet die Worte „Sprite“ (amerikanisches Erfrischungsgetränk, welches nach kohlensäurehaltiger Zitronenlimonade schmeckt) und „dirty“ (zu Deutsch: „schmutzig“, „dreckig“ oder „verworren“). Kombiniert könnte man „Dirty Sprite“ daher ungefähr mit „schmutzige Sprite“ oder „verworrene Sprite“ (sinnbildlich für „verbotene Sprite“) übersetzen.

Gemeint ist damit die Tatsache, dass „Dirty Sprite“ sowohl aus einer legalen Zutat (nämlich der „Sprite“), als auch aus einer (zumindest in diesem Kontext) illegalen Zutat (codeinhaltiger Hustensaft) besteht. Letzterer Zutat wird eine berauschende, stark sedierende Wirkung zugesprochen. Diese ist in der Rap- und Hip-Hop-Szene von besonderem Interesse, da diese neben einer Kreativitätssteigerung auch Angstzustände lösen und das Gemüt besänftigen kann.

„Dirty Sprite“ passt daher hervorragend zur Rap- und Hip-Hop-Szene, da diese die Gefühlslage auf positive Weise zu beeinflussen vermag und gleichzeitig Gefahren ausblenden lässt. Damit wirkt „Dirty Sprite“ ähnlich wie Alkohol, ist jedoch nicht ganz so berauschend und wirkt mehr sedierend und angstlösend.

Ursprung der „Dirty Sprite“

Das Szenegetränk namens „Dirty Sprite“ ist tief mit der US-amerikanischen Rap- und Hip-Hop-Kultur verankert. Es wurde erstmalig im 2011 erschienen Song „Dirty Sprite“ des US-Rappers Future erwähnt. Die Mixtur aus Limonade und codeinhaltigem Hustensaft gilt als elementar für das Trap-Genre, welches den Lifestyle und die Atmosphäre der südlichen USA repräsentiert. Alternativ auch als „Purple Sprite“ bekannt, fällt die „Dirty Sprite“ vor allem durch ihre lila Farbe auf. Diese entsteht durch die Verbindung von „Sprite“ und dem Hustenhaft. Die einzigartige Kombination ist nicht nur ein exzentrisches Getränk, sondern auch ein kulturelles Statement, das in den Südstaaten der USA, insbesondere in der Rap-Szene von Atlanta, seinen Ursprung hat. Die Verbindung zwischen dem Konsum dieses Getränks und dem Lebensstil in urbanen Gemeinschaften verleiht der „Dirty Sprite“ damit eine tiefere Bedeutung als nur eine erfrischende Mixtur – sie wird zu einem Symbol für Authentizität, Rebellion und zum kreativen Ausdruck.

Verwendung von „Dirty Sprite“ in verschiedenen Kontexten

„Dirty Sprite“ und „Purple Sprite“ haben sich mittlerweile als feste Begriffe innerhalb verschiedenster Bereiche etabliert. Diese sollen in den folgenden Unterabschnitten noch ausführlicher thematisiert werden:

  • Rap- und Hip-Hop-Songs
  • jugendliche Subkulturen
  • Social Media

Rap- und Hip-Hop-Songs

In Rap- und Hip-Hop-Songs hat die „Dirty Sprite“ mittlerweile das Szenegetränk Nummer eins aus den 1990er-Jahren, nämlich „8-Ball“ (ein likörhaltiges Biergetränk), nahezu komplett abgelöst. „Dirty Sprite“ oder „Purple Sprite“ wird hier oft bei der Entwicklung von Songs in Studios konsumiert. Gleichzeitig gilt es als beliebtes Partygetränk und lässt die Konsumenten eigene Unsicherheiten und die alltäglichen Gefahren des Ghettos schnell vergessen. Es eignet sich daher ideal für den Einsatz innerhalb dieser Szene und hat nicht zuletzt noch eine coole Optik. In vielen Songs wird die „Dirty Sprite“ daher glorifiziert, beziehungsweise zu deren Konsum angestiftet.

Jugendliche Subkulturen

Aufgrund der inflationären Verwendung des Begriffs „Dirty Sprite“ in verschiedenen Rap- und Hip-Hop-Songs hat sich das Getränk mittlerweile auch in jugendlichen Subkulturen etabliert. Hierzulande wird hierfür verschreibungspflichtiger Hustensaft aus der Apotheke verwendet, der dann mit „Sprite“ oder anderen Limonaden, mit Zitronengeschmack, vermischt wird. Das Getränk wird dann innerhalb von Treffen oder auf Partys konsumiert und besitzt einen berauschenden Effekt, der oftmals weitere, soziale Dynamiken auslöst.

Social Media

Auch auf Social Media ist „Dirty Sprite“ bisweilen ein bekannter Begriff. Viele User verschiedener Plattformen, wie beispielsweise Instagram oder YouTube, verwenden „Dirty Sprite“ als Thema für ihre Videos, laden zum Konsum ein oder nutzen den Begriff zumindest in Video- und Bildtiteln oder als Hashtag.

Gesellschaftliche Einordnung der „Dirty Sprite“

Gesellschaftlich kann die „Dirty Sprite“ vor allem der Rap- und Hip-Hop-Szene zugeordnet werden (und zwar sowohl den Interpreten selbst, als auch den Anhängern und Fans der Szene). Daher lassen sich keine spezifischen Altersgruppen festmachen, wenngleich die „Dirty Sprite“ tendenziell eher ein Phänomen jüngerer Generationen darstellt. Auch ist die „Dirty Sprite“ in den USA viel bekannter, als beispielsweise im deutschsprachigen Raum. Ältere Personen können die „Dirty Sprite“ häufig nicht zuordnen, beziehungsweise haben die wenigsten Menschen überhaupt die „Dirty Sprite“ bislang probiert.

Kritische Stimmen zur „Dirty Sprite“ und deren Gefahren

Die „Dirty Sprite“ mag zwar in der Rap- und Hip-Hop-Kultur glorifiziert werden, dennoch erheben sich kritische Stimmen ehement gegen die Gefahren dieses scheinbar harmlosen Mixgetränks. Der Überkonsum von codeinhaltigem Hustensaft kann zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen. Darunter zum Beispiel diese Folgen:

  • Abhängigkeit (da Codein ein Opiat ist)
  • Atemdepression (bis hin zum Atemstillstand)
  • Organschäden (zum Beispiel Nieren- und Leberschäden)
  • schwere Psychosen

Die glamourisierte Darstellung in der Musikwelt verharmlost die realen Risiken der „Dirty Sprite“ vielerorts, indem sie eine gefährliche Substanz als Lifestyle-Element präsentiert. Von Suchtgefahren bis zu lebensbedrohlichen Folgen steht die „Dirty Sprite“ immer wieder im Zentrum einer Debatte über die Verantwortung von Künstlern, die Gesundheit ihrer Anhänger nicht leichtfertig zu gefährden.

Fazit zum Thema „Dirty Sprite“ sowie ähnliche Szenedrogen

Zusammenfassend kann die „Dirty Sprite“ (die wegen ihrer lila Farbe auch als „Purple Sprite“ bekannt ist) als neues Szenegetränk Nummer eins der Rap- und Hip-Hop-Kultur bezeichnet werden. Das Getränk wird aus „Sprite“ (oder einer anderen Zitronenlimonade) in Kombination mit codeinhaltigem Hustensaft gemixt, schmeckt extrem bitter und weist einen stark berauschenden Effekt auf. Es gilt als gefährlich und weist ein hohes Suchtpotenzial auf.

Neben der „Dirty Sprite“ existieren noch weitere, szenetypische Getränke, wie beispielsweise „8-Ball“ oder „Sizzurp“. Bei „8-Ball“ handelt es sich um ein likörhaltiges Biergetränk und bei „Sizzurp“ um eine Variation, bestehend aus Promethazin-haltigem Hustensaft und Alkohol. Letzterer gilt im Vergleich zur „Dirty Sprite“ sogar als noch gefährlicher.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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