Taktisches Kotzen bzw. einen Zwischenkotzer nennt man es, wenn sich jemand, der bereits viel Alkohol konsumiert hat, künstlich Erbrechen herbeiführt, um Platz für weiteren Alkohol zu schaffen. Gerade bei Jugendlichen ist der Zwischenkotzer populär. Sie denken, dass sie durch zwischenzeitliches Übergeben länger feiern und trinken können. Andere sind der Meinung, mit taktischem Kotzen dem Kater am nächsten Tag zu entgehen.
Wie funktioniert taktisches Kotzen / Zwischenkotzen?
Beim taktischen Kotzen führt man künstliches Erbrechen herbei, indem man sich beispielsweise den Finger in den Hals steckt. So wird der Magen entleert, und darin befindlicher Alkohol ausgestoßen. Nun ist wieder Platz für neuen Alkohol.
Ist taktisches Kotzen / Zwischenkotzen gefährlich? Gefahr, Medizin
Das taktische Kotzen ist laut Medizinerinnen und Medizinern sehr kritisch zu betrachten. Häufiges Erbrechen kann zu ernsthaften Gesundheitsschäden und Krebs führen. Denn die Magensäure, die dabei durch die Speiseröhre läuft, kann sie entzünden und so das Krebsrisiko stark erhöhen. In Verbindung mit oft scharfem Alkohol wird dieser Effekt noch verstärkt.
Ein weiteres Risiko ist das Reißen der Speiseröhre, aus dem sich das sogenannte Barrett-Syndrom entwickeln kann, das im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein kann. Außerdem fördert ein solches Verhalten ein ungesundes und gefährliches Verhältnis zu Alkohol. Die eigenen Grenzen beim Alkoholkonsum verschieben sich, es wird deutlich schwieriger einzuschätzen, wie viel man schon getrunken hat. Alkoholvergiftungen können die Folge sein.
Woher kommt taktisches Kotzen? Ursprung Zwischenkotzer
Zwischenkotzer sind schon lange ein Teil der Jugendkultur. Bei Pubcrawls – also Abenden, bei denen man sich durch mehrere Pubs und Bars trinkt – gehören Zwischenkotzer für viele dazu, da der Abend sonst anders nicht bei Bewusstsein zu schaffen wäre. Der Ursprung liegt vermutlich darin, dass sich der Körper von alleine übergibt, wenn zu viel Alkohol getrunken wurde. Oft fühlt man sich danach besser. Und dann ist der Weg zur Idee, jetzt wieder loszutrinken, nicht weit.
Funktioniert taktisches Kotzen / Zwischenkotzen?
Natürlich stellt sich vielen die Frage, ob taktisches Kotzen überhaupt etwas bringt. Der Magen beginnt sofort damit, das konsumierte zu verdauen. Wenn man sich also sofort nach dem Trinken übergibt, kann zumindest ein Teil des Alkohols nicht aufgenommen werden. Dies muss aber schnell geschehen. Es bleibt die Frage, ob man sich alle 10 Minuten übergeben möchte, nur um danach weiter zu trinken.
Es gibt auch Menschen, die am Ende des Abends Erbrechen herbeiführen, um dem Kater am nächsten Tag entgegenzuwirken. Auch hier ist Effektivität zweifelhaft. Gerade am Ende des Abends liegt der letzte Drink schon einige Zeit zurück – und ist damit vermutlich verdaut. Besser wäre es, etwas Fettiges vor und nach dem Trinken zu essen und ausreichend Wasser zu trinken. Oder gar nicht erst zu viel zu trinken.