Was ist Muskeldysmorphie, Biggerexie, der Adonis-Komplex? Bedeutung erklärt


„Muskeldysmorphie“, „Biggerexie“ und der Adonis-Komplex bezeichnen das gleiche Phänomen: Exzessives Krafttraining mit Ziel definierte Muskeln zu haben und damit endlich den Idealkörper. In diesem Beitrag stellen wir das Phänomen und die Begriffe vor:

Was ist Muskeldysmorphie / Biggerexie?

„Biggerrexie“ (auch „Muskeldysmorphie“ genannt) ist eine Essstörung bei der Betroffene unter der Vorstellung leiden nicht muskulös genug zu sein. Sie versuchen dann durch exzessiven Kraftsport ihren Körperfettanteil zu reduzieren, Muskeln aufzubauen und diese zu definieren. Sie ändern ihre Ernährung, verzichten auf bestimmte Lebensmittel und nehmen Nahrungsergängzungsmittel zu sich, um den Prozess der Muskelaufbaus zu unterstützen.

Die Biggerexie ähnelt der Magersucht. Der eigene Körper wird trotz sichtbarer Veränderungen und entstandener Muskeln als zu schmächtig wahrgenommen. Aus dieser Beobachtung heraus, betreiben Betroffene weiterhin Muskelaufbau und intensivieren ihr Training, um den gewünschten Idealzustand zu erreichen.

Biggerrexie wird auch Muskeldysmorphie genannt

Biggerrexie wird auch „Muskeldysmorphie“ genannt. Sie ist eine Störung des Selbstbildes bei der versucht wird ein vermeintliches Idealbild durch Training und Nahrung zu erreichen. Die Betroffenen wünschen sich einen perfekten Körper und leiden darunter, dass sie diesen – in ihren Augen – nicht bekommen.

In der Regel tritt Biggerrexie bei Männern auf. Betroffen sind junge Männer, die ihre Muskeln bis in kleinste Details definieren wollen.

Symptome der Biggerexie / Muskeldysmorphie

  • Auch an der Kleidung kann sich Biggerexie äußern: Betroffene tragen mehrere T-Shirts oder Pullover übereinander, umso voluminöser zu wirken.
  • Die Betroffenen ordnen soziale Beziehungen, die eigene Arbeit und andere Verpflichtungen dem Muskelaufbau unter.
  • Betroffene legen großen Wert darauf vor dem Essen oder Weggehen zu trainieren.
  • Betroffene ernähren sich durch Präparate oder Nahrungsergänzungsmittel.
  • Betroffene verletzten sich durch zu viel Training.
  • Betroffene nutzen Entwässerungsmedikamente, damit die Muskeln besser zusehen sind.
  • Betroffene benutzen Dopingmittel wie Anabolika.

Was heißt Biggerexie auf deutsch?

Das Wort „Biggerexie“ setzt sich aus den Wort „Bigger“ und „-rexie“ zusammen. „Bigger“ bedeutet „größer“. „-rexie“ stammt aus dem griechischen und bedeutet Appetit. Es wird in der Regel verwendet, wenn der Appetit und die Ernährung gestört sind, so z.B. bei Magersucht (Anorexie).

Anders als bei der Magersucht (Anorexie) steht nicht der Gewichtsverlust im Vordergrund, sondern es geht Betroffenen darum über die Nahrungsaufnahme eine ideales Verhältnis zwischen Muskelmasse und Fettgewebe zu erreichen. Dabei soll das Fettgewebe niedrig sein, aber bestimmte Untergrenzen nicht unterschreiten. Der Anteil der Muskelmasse soll hoch sein, aber bestimmte Obergrenzen nicht überschreiten. Es geht Betroffenen, um einen idealen Zustand.

eeitere Bezeichnungen sind:

  • Muskeldysmorphie
  • Muskelsucht
  • Bigorexie

Was ist der Adonis-Komplex?

Der Ausdruck Adonis-Komplex ist eine weitere Bezeichnung für Muskeldysmorphie und Biggerexie.

Auch der Adonis-Komplex ist eine Störung des Selbstbildes und der Selbstwahrnehmung, welche in der Regel bei Männern anzutreffen ist. Männer mit Adonis-Komplex richten ihr ganzes Leben auf Muskelaufbau und Fettverlust aus. Sie messen sich an einer Idealvorstellung, nach der sie nie/nicht genug Muskulatur besitzen und zu wenig definiert sind.

Die gestörte Selbstwahrnehmung des eigenen Körperbildes führt dazu, dass gut trainierte und muskulöse Bodybuilder sich als schmächtig empfinden. Sie ordnen dann ihr ganzes Leben, dem Erwerb und Aufbau von Muskeln unter. Sie gehen z.B. jeden Tag in das Fitnessstudio und verbringen dort mehrere Stunden.

Der Adonis-Komplex kann auch als Muskelsucht bezeichnet werden.

Männer, die unter Muskelsucht leiden, weisen folgende Gemeinsamkeiten auf:

  • Sie sind Perfektionisten. Ein Muskel kann nie gut genug definiert sein.
  • Sie haben ein geringes Selbstwertgefühl.
  • Sie sind mit ihrem eigenen Körper unzufrieden.
  • Sie weisen eine schlechte oder gar keine Beziehung zum eigenen Vater auf und versuchen diese durch Krafttraining zu kompensieren.

Der US-amerikanische Psychiater und Harvard-Professor Harrison Pope prägte den Begriff „Muskeldysmorphie“, welcher in Deutschland als Adonis-Komplex bekannt wurde.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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