Was ist Karens Diner? Erklärung, Filialen Deutschland

Was ist Karens Diner, Erklärung, Filialen Deutschland


Karens Diner ist eine Fast-Food-Kette mit Filialen in Großbritannien, Australien und in den USA. Ganz im Stil der 1950er Jahre gehalten, bietet Karens Diner Burger, Pizza, Pommes Frites, Chicken-Wings an. Doch wer in Karens Diner speist, muss über eine dicke Haut verfügen und über sich selbst lachen können.

Karens Diner – großartiges Essen und furchtbarer Service

Wenn Kundinnen bzw. Kunden die Fast-Food-Kette besuchen, werden sie auf übelgelaunte und unfreundliche Servicekräfte treffen. Diese geben ihnen offen zu verstehen, dass ihr Tag großartig gewesen ist, bevor die Kundschaft kam. Die Servicekräfte in Karens Diner nehmen ihren Job ernst und sparen weder mit Beleidigungen noch mit dem provokant erhobenen Stinkefinger.

So kann es schnell passieren, dass die Gäste 5 Minuten lang warten müssen, bevor eine Kellnerin oder ein Kellner sie eines Blickes würdigt. Sind sie zu spät gekommen, müssen sie sich mit dem Gesicht zur Wand stellen und über Ihren Fehler gut nachdenken. Haben sie im Vorfeld keine Reservierung gemacht, müssen sie draußen Ihr Essen zu sich nehmen.

Die sichtlich genervte Servicekraft führt die Kundin oder den Kunden an ihren Tisch und wirft aus gut zwei Meter Entfernung die Speisekarte darauf. Diese landet auf dem Boden und die Gäste müssen sie selbst aufheben. Dabei fallen Kraftausdrücke seitens der Kellnerin oder des Kellners. „Setzt euch hin und haltet die Klappe“, keifen diese zum Beispiel.

Danach folgt ein minutenlanges Warten auf das Essen. Währenddessen müssen Gäaste ein Bild ausmalen. Haben sie die Aufforderung ignoriert, werden sie von den Servicekräften verbal angegriffen. Die Getränke müssen sie der empört dreinblickenden Servicekraft selbst aus der Hand nehmen. Die Speisen werden lieblos auf den Tisch geworfen. Und das ist noch nicht die Spitze des Berges.

Fiese Spiele in Karens Diner

Gerne greifen die Kellnerinnen und Kellner von Karens Diner zum Mikrofon und ziehen die Gäste öffentlich in triviale Spiele hinein. Sie machen sich über deren Essensvorlieben, Kleidungsstil oder Extrawünsche lustig. Selbst das Alter ist nicht vor ihren spitzen Zungen gefeit.

Haben die Servicekräfte ein kleines Loch im Pullover einer Gästin oder eines Gastes bemerkt, muss sich diese bzw. dieser darauf gefasst machen, dass ihre Unordentlichkeit unsanft kritisiert wird. Ernähren sich einige Gäste vegan oder vegetarisch? In diesem Fall ist es keine gute Idee, zu Karens Diner zu kommen. Mit einem lauten „Muuuuuh“ werden sie ausgelacht und derb ausgeschimpft. Verlangen sie nach noch einem Wein, werden sie als „verdammte Alkoholiker“ beschimpft. Sollten einige der Gäste betagt sein, erhalten diese ein Papierhut mit dem Schriftzug „Ich erinnere mich an die Dinosaurier“ auf den Kopf gesetzt. Und verlangen Sie als Gast nie, die Chefin oder den Chef von Karens Diner zu sprechen. Sie werden ignoriert, denn Ihre Wünsche oder Anregungen sind ihnen egal. „Sie können sich beschweren, bis der Arzt kommt, es interessiert uns buchstäblich nicht“, steht unmissverständlich auf der Homepage des Diners.

Der Abend endet genauso wie er startete – im rauen Ton. „Geht bezahlen! Und dann raus hier!“, rufen die Servicekräfte Ihnen mit erhobenen Stinkefingern entgegen und verlangen zudem nach einem üppigen Trinkgeld. „Verschwindet! Auf Nimmerwiedersehen! Lasst euch von der Straßenbahn überfahren!“, poltert ein rotzfrecher Kellner.

Doch jede Pöbelei hat ihre Grenzen. So dürfen die Servicekräfte weder das Gewicht, die Herkunft noch die Religion der Kundinnen und Kunden kommentieren. Das Berühren der Gäste ist tabu, genauso wie rassistische oder sexistische Sprüche.

Karens Diner – beliebt und rege besucht

Allen Beleidigungen, Stinkefingern und dem schrecklichen Service zum Trotz: Karens Diner erfreut sich bei vielen Menschen großer Beliebtheit.

So schwärmt ein Kunde scherzhaft-offensiv: „Fürchterlich, einfach fürchterlich. Ich kann es kaum erwarten, wieder hinzufahren“. Weiter schreibt er, es sei „seine beste Erfahrung gewesen“. Viele Kundinnen und Kunden geben an, sie kämen zu Karens Diner, um „etwas anderes und Neues auszuprobieren“. Sie schätzen das leckere Essen und den grässlichen Service und beschreiben ihren Besuch in Karens Diner als „unvergesslich“ und „besonders“.

In jedem Fall müssen die Gäste über eine gute Portion Humor und Selbstbewusstsein verfügen. Der ausgesprochen raue und mit zahlreichen Beleidigungen geschmückte Ton in Karens Diner ist sehr grenzwertig. Deshalb dürfen Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren nur in Begleitung sorgeberechtigter Personen kommen.

Karens Diner – Ursprung des Namens

Der Begriff „Karen“ stammt aus den USA und hat sich ab 2010 viral über das Internet in Form von bissigen Memes verbreitet. Der Name Karen geht jedoch nicht auf eine tatsächliche Person zurück, welche den Laden eröffnete. Es handelt sich dabei um ein Klischee. Karens sind weiße und privilegierte Frauen, meist mittleren Alters mit kurzer blonder Frisur (meistens einem Bob), welche ein bestimmtes Verhalten an den Tag legen.

Typisch für eine Karen ist, dass sie sich besserwisserisch gibt und andere belehrt, überheblich ist, sich über jede Kleinigkeit beschwert, sich immer im Recht befindet und Servicekräfte herablassend behandelt. Oft verlangt sie sofort nach dem Vorgesetzten, wenn ihr etwas missfällt. Daraus resultiert für das Karen-Meme auch der typische Spruch „Can I speak to your manager?“ In diesem Zusammenhang zieren die Sprüche „Unsere Mitarbeiter sind unhöflich, unsere Manieren sind nicht existent“ sowie „Rufen Sie doch den Manager… WAGEN SIE ES“! die Homepage von Karens Diner.

Der genaue Ursprung des Karen-Memes bleibt derweil unbekannt. Es gibt Verweise auf Filme oder Lieder, in denen der Name Karen im negativen Zusammenhang fiel.

Gibt es Karens Diner auch in Deutschland?

In Deutschland müssen sich die Menschen jedoch gedulden. Bisher sind keine Filialen in Planung.

Das erste Karens Diner wurde erst 2021 in Sydney, Australien eröffnet. Weil das Konzept so gut ankam, folgten drei weitere Filialen in Australien und zwei in Großbritannien. Weitere Filialen in Neuseeland, in den USA sowie in Kanada sind geplant.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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