Der Begriff Icing bezeichnet drei verschiedene Phänomene aus ganz unterschiedlichen Bereichen:
- eine Regel im Icehockey
- eine Technik der Dekoration von Kuchen mit Zuckerguß
- ein Verhalten beim Dating
Icing als Regel im Icehockey
Ein Icing oder auch No-Touch-Icing bzw. Automatic Icing ist im Icehockey ein an sich unerlaubter Spielzug. Es gelten jedoch einige Ausnahmen, unter denen das Icing nicht geahndet wird.
Definition „Icing“
Nach IIHF-Regel 460 liegt ein Icing vor, wenn ein Spieler den Puck aus der eigenen Spielhälfte einschließlich der Mittellinie über die verlängerte Torlinie schießt, schlägt oder ablenkt. Entscheidend für das Icing ist dabei die Position des Pucks, nicht die des Spielers. Diese Form des Weitschusses stellt eine unerlaubte Form der Befreiung der Verteidiger dar und ist im Deutschen auch als „Unerlaubter Befreiungsschuss“, „Unerlaubter Befreiungsschlag“ oder „Unerlaubter Weitschuss“ bekannt. Das Spiel wird vom Linienrichter abgepfiffen, sobald der Puck die Torlinie überschreitet. Das Spiel wird mit einem Bully im Verteidigungsdrittel des für das Icing verantwortlichen Teams fortgesetzt, die betreffende Mannschaft unterliegt einem Wechselverbot.
Ausnahmen
Eine derartige Ahndung des Icing entfällt unter folgenden Bedingungen:
- Mit dem Weitschuss wird ein Tor erzielt.
- Die verantwortliche Mannschaft befindet sich in Unterzahl.
- Der Puck berührt vor Überschreiten der verlängerten Torlinie einen gegnerischen Spieler oder den gegnerischen Torwart an Körper, Schlittschuhen oder Stock.
- Ein gegnerischer Spieler mit Ausnahme des Torwarts hätte nach Ermessen des Linienrichters den Puck vor Überschreiten der verlängerten Torlinie spielen können.
- Das Icing erfolgt direkt vom Bully aus.
Dass der Torwart während des Icings seinen Torraum verlässt oder sich außerhalb des Torraums befindet und auf den Puck zubewegt, gilt seit der Saison 2006/2007 nicht mehr als Ausnahme, die das Icing aufhebt.
Touch-Icing und Hybrid-Icing
In Abweichung von den internationalen Regeln kommt es beim Touch-Icing nur dann zum Abpfiff des Spiels, wenn ein Spieler der verteidigenden Mannschaft den Puck berührt. Ist ein Spieler der angreifenden Mannschaft zuerst am Puck, geht das Spiel weiter. Ziel der Regel ist ein schnellerer Spielablauf. Allerdings wurden in der Folge eine Häufung schwerer Verletzungen beobachtet, so dass die Regel überwiegend abgeschafft wurde. An ihre Stelle tritt oft das sogenannte Hybrid-Icing, bei dem der Linienrichter entscheidet, ob ein Spieler der verteidigenden oder der angreifenden Mannschaft zuerst am Puck sein könnte, ausgehend von der Distanz zum Puck, wenn die Spieler sich auf Höhe der Bully-Punkte befinden. Um das Verletzungsrisiko zu mindern unterliegen in Icing-Situationen darüber hinaus auch Bodychecks verschärften Regeln.
Icing als Kuchenverzierung
Beim Backen bezeichnet Icing sowohl Technik als auch Ergebnis der Dekoration insbesondere von Torten und Cupcakes mit Zuckerguss.
Definition
Icing ist eine Zuckerglasur und die damit hergestellte Dekoration. Die Mischung wird mit Spritztüten aufgetragen. Während der Arbeit weich und formbar, härtet sie zu einem glatten Überzug aus, der die Form hält. Diese Art der Spritzglasur eignet sich dadurch besonders für filigrane und detaillierte Dekorationen, was sie in der Verzierung von Torten und Cupcakes beliebt macht.
Zwei Grundrezepte: Icing mit und ohne Eiweiß
Icing besteht im Wesentlichen aus Puderzucker und einer Flüssigkeit, mit der dieser zu einer zähen Masse verarbeitet wird. Dafür eignen sich sowohl Wasser als auch Milch oder Zitronensaft. Besonders formstabil wird die Glasur mit Eiweiß. Man kann die Herstellung von Icing auf zwei Grundrezepte reduzieren:
Royal Icing: Eiweißspritzglasur
- 1 Eiweiß
- 100 g Puderzucker
- 2 EL Zitronensaft
Das Eiweiß steif schlagen, nach und nach Puderzucker und Zitronensaft zugeben. Rühren, bis eine dicke und glänzende Konsistenz erreicht ist.
Einfacher Zuckerguss
- 250 g Puderzucker
- 3-6 EL Wasser, Milch oder Zitronensaft
Flüssigkeit nach und nach in den Puderzucker einrühren, bis eine dicke, glänzende Konsistenz erreicht ist.
Übrigens: Auch eine Kokos-, Marmeladen- oder Schokoglasur lässt sich spritzen und härtet aus. Auch sie zählen damit zu den Icings.
Icing, Topping, Frosting
Icing, Topping und Frosting bezeichnen alle drei eine Dekorationsform für Backwaren. Doch während Icing eine Spritzglasur auf Zuckerbasis ist, bezeichnet Frosting jede Form von Creme auf Basis von Milchfetten wie Butter, Schlagsahne oder Frischkäse. Frosting wird mit einem Spatel als glatte Oberfläche und Grundfläche für weitere Dekorationen aufgetragen oder als Verzierung ebenso wie Icing gespritzt. Sowohl Icing als auch Frosting können mit Lebensmittelfarbe in bunte Hingucker verwandelt werden. Topping ist der Oberbegriff für jede Dekorationsform, die auf den eigentlichen Kuchen (englisch: on top) kommt und umfasst als Begriff sowohl Icing als auch Frosting.
Icing im Dating: Bedeutung, Definition, Erklärung
Im Dating meint Icing eine hinhaltende Taktik, die sich in inkonsistentem Verhalten zwischen Ermutigung und Abweisung äußert.
Definition
Entsprechend der englischen Wortbedeutung ice = Eis meint Icing im Dating, dass die andere Person regelrecht „auf Eis gelegt“ wird. Das Interesse am anderen wird zwar geäußert. Zu einer echten Beziehung kommt es aktuell aber nicht. Stattdessen wird das Interesse des potentiellen Partners mit Hinweisen auf eine künftige oder künftig mögliche Beziehung wach gehalten, bis sich die unentschlossene Seite endgültig dafür oder dagegen entscheidet oder die so auf Eis gelegte Person die quasi Beziehung beendet.
Anzeichen für Icing (Dating)
Das Icing ist für Betroffene verwirrend, denn die Signale des (potentiellen) Partners sind widersprüchlich. Je nach Motiv und Begleitumständen muss aber kein Icing dahinter stecken. Dass man auf Eis gelegt wird, ist an folgenden Anzeichen erkennbar:
- Der Partner verschwindet eine Weile von der Bildfläche, um sich nach einiger Zeit ohne Erklärung zu melden.
- Der Partner bekennt sich weder mit Worten noch Taten zu der Beziehung.
- Dates werden häufig in letzter Minute abgesagt.
- Der auf Eis gelegte Partner fühlt sich erleichtert und in der Beziehung bestätigt, wenn der andere sich nach längerer Pause wieder meldet.
- Der Partner ist online, reagiert aber mit großer Verzögerung auf Nachrichten.
Abstand und Schweigen in Verbindung mit einer fehlenden Erklärung sprechen dafür, dass der für das Icing verantwortliche Partner keine Verantwortung für die Beziehung anerkennt. Die Verbindung geht nicht über das Bekunden eines romantischen Interesses hinaus, es gibt weder ein klares Nein oder klares Ja zu einer Beziehung. In der Folge kann derjenige in seinem Verhalten nichts falsch machen: Meldet er sich, ist dies durch die beziehungsnahe Situation gerechtfertigt, meldet oder erklärt er sich nicht, ist das kein Verstoß gegen die Regeln einer nicht bestehenden Beziehung.
Gründe: Darum legen Menschen den Partner auf Eis
Je nach Ausgangssituation mag es viele Gründe für ein widersprüchliches Verhalten geben. So können die äußeren Gegebenheiten oder andere Umstände für einen oder beide Partner gegen eine Beziehung sprechen, die gleichzeitig gewünscht wird. Es ist aber auch möglich, dass der Partner mit den widersprüchlichen Verhaltensweisen sich nicht sicher ist, ob wirklich etwas aus einer Beziehung werden könnte und aus Angst davor, den anderen zu verletzen oder selbst verletzt zu werden, sich nicht festlegen will oder kann. Dann gibt es Menschen mit genereller Bindungsangst. Ebenso wie solche, die ganz berechnend abwarten, ob sich nicht noch eine bessere Gelegenheit ergibt. Im schlimmsten Fall genießt es der potentielle Partner, den anderen hinzuhalten und zieht Bestätigung daraus, wenn der im Ungewissen Gehaltene dennoch nicht den Schlussstrich zieht.
Vom Icing zur Beziehung: Gibt es Hoffnung?
Ob es Hoffnung auf eine glückliche Beziehung am Ende des Icing gibt, hängt von den Gründen für dieses Verhalten ab. Es mag sein, dass sich die Umstände ändern und Ängste überwunden werden. Dann kann der ursprünglich unentschlossene Partner der Beziehung eine Chance geben. Weniger schön ist es natürlich, wenn die Entscheidung durch den Wegfall einer als besser wahrgenommenen Gelegenheit herbeigeführt wird. Die zweite Wahl zu sein ist selten eine gute Basis für eine gemeinsame Zukunft. Am schlimmsten für die vom Icing Betroffenen sind wohl die Fälle, in denen der Verantwortliche Freude aus der Verunsicherung und Hilflosigkeit des Partners zieht. In diesen Fällen ist es unwahrscheinlich und wenig wünschenswert, dass sich eine Beziehung entwickelt.
Handlungsspielraum: Das können Betroffene tun
Eine gute Einschätzung der Lage und Aussichten gibt ein ehrliches Gespräch. Spricht der Betroffene offen an, wie er das Verhalten des Partners wahrnimmt und welche Gefühle es beim ihm auslöst, sollte der Verantwortliche zumindest bereit sein, seine Gründe darzulegen und sein Bedauern über die Konsequenzen seines Verhaltens auszudrücken. Fehlt dieser Beweis für den grundlegenden Respekt dem Partner gegenüber, sollte der Betroffene die Situation zum eigenen Wohle beenden.
Was sonst noch schief läuft: Benching, Ghosting, Stashing, Breadcrumbing
Benching ist ein anderes Wort für Icing. Der Partner wird auf Eis gelegt bzw. auf der Ersatzbank gehalten. Beim Ghosting verschwindet ein Partner ohne Ankündigung und Erklärung aus dem Leben des anderen, es erfolgt kein Kontakt mehr. Beim Stashing findet zwar eine Beziehung statt, diese wird jedoch vor dem Umfeld des einen Partners verborgen. Das Breadcrumbing hingegen ist eine Sonderform des Icing, nämlich die, bei der dem Betroffenen absichtlich genug „Brotkrumen“ hingeworfen werden, um Hoffnung auf eine Beziehung zu machen, für die der andere keinerlei Absicht hegt.
Phänomene wie das Icing gab es unter anderem Namen schon von jeher in zwischenmenschlichen Beziehungen. Seit dem Siegeszug von Social Media ist es jedoch sehr viel einfacher geworden, unverbindlichen Kontakt zu halten.