Frust tritt immer dann auf, wenn man sich Hoffnungen macht, die letztlich nicht in Erfüllung treten können und wenn man wiederholt Niederschläge einstecken oder Misserfolge erleiden muss. In bestimmten Situationen stimmen der vorliegende Ist-Zustand und der erhoffte Soll-Zustand dann nicht überein. Dieser Zustand der Frustration kann sich durch sämtliche Bereiche des Lebens ziehen und in einigen Phasen gehäuft auftreten. Bis zu einem gewissen Grad ist dies auch vollkommen normal. Umgekehrt ist es eigentlich schon nahezu unnormal, wenn man nie frustriert ist.
Wortherkunft: Frust / Frustation
Das Wort „Frust“ bzw. „Frustation“ leitet sich vom lateinischen „frusta“, was „vergeblich“ bedeutet“ und vom lateinsichen „frustratio“, was „Enttäuschung“ bedeutet ab.
Frust und Ehrgeiz
Frust und Frustration haben nicht nur negative Aspekte. Wer frustriert ist, kann überaus ehrgeizig sein. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn man sich über ein bestimmtes Ergebnis sehr ärgert.
Wenn man in der Schule oder an der Universität eine schlechte Note bekommt, kann dies zu einem enormen Frust führen. Man ärgert sich, dass man ein selbst gestecktes Ziel nicht erreicht hat. Doch genau dies ist dann nicht selten auch ein echter Grund für sehr viel zusätzlichen Ehrgeiz. Man bekommt den Ansporn es beim nächsten Mal einfach viel besser zu machen. Frustrierende Situationen und Ereignisse können somit langfristig in einem Erfolgserlebnis enden.
Frustration ist sehr individuell
Wie schnell Menschen frustriert sind, hängt auch von den persönlichen Eigenschaften ab. Bestimmte Menschen sind überaus schnell frustriert. Mündet jedes nicht gelungene bzw. nicht wünschenswerte Ereignis in einem enormen Frust, sollte man unbedingt gegensteuern.
In einer frustrierenden Situation kann es manchmal bereits helfen an schöne Dinge zu denken und nicht alles direkt auf sich einprasseln zu lassen. Nicht alle Menschen schaffen es jedoch sich im positiven Sinne abzulenken. Bemerkt man, dass man mit derartigen Situationen allein nicht mehr fertig wird, sollte man sich unbedingt um professionelle Hilfe bemühen. Eine gezielte Verhaltenstherapie kann hier durchaus eine sehr gute Option sein.
Frustration am Arbeitsplatz
Frustrierende Situationen können überproportional häufig auch am Arbeitsplatz auftreten. Hier sind die unterschiedlichsten Fallkonstruktionen denkbar. So kann es beispielsweise zu Konflikten zwischen einem Arbeitnehmer und dem zuständigen Chef kommen. Man stelle sich hier einen Chef vor, der einen Arbeitnehmer immer wieder mit unangenehmen Aufgaben überhäuft. Dies führt dann folglich zu sehr viel Frust beim jeweiligen Arbeitnehmer. Besonders frustrierend ist es außerdem, wenn man selbst bemerkt, dass andere Arbeitnehmer diese Aufgaben nicht durchführen müssen. Der Frust resultiert hier aus einer offensichtlichen Benachteiligung.
Sehr frustrierend kann es außerdem sein, wenn man bemerkt, dass ein anderer Kollege oder eine andere Kollegin befördert wird und man selbst das Nachsehen hat. Man könnte in einem solchen Fall auch von Frust aus Eifersucht sprechen. Man empfindet Eifersucht gegenüber einem Kollegen oder Kollegin und ist frustriert, dass man eine bestimmte Position selbst nicht erreichen konnte.
Frust und Aggressionen
Frust kann irgendwann auch sehr aggressiv machen. Frustrierende Situationen, die man nicht richtig verarbeitet machen wütend. Diese Wut steigert sich dann immer mehr und kann auch in Zerstörungen resultieren, die sich gegen die eigene Person oder auch Gegenstände richtet.
Frust kann somit ganz eindeutig sehr krank machen. Frust ist bis zu einem ganz bestimmten Punkt vollkommen in Ordnung und belebt förmlich das Geschäft. Ärgern wir uns über eine bestimmte Sache und sind genervt, kann dies zu einem erhöhten Ansporn führen und dafür sorgen, dass wir bestimmte Dinge ändern oder uns in ganz bestimmten Situationen deutlich mehr bemühen. Zu viel Frust führt jedoch früher oder später zu einer echten Katastrophe.
Frustration und Depression
Was sich reimt, ist gut, so heißt es oft. In diesem Fall ist es jedoch leider genau umgekehrt. Wer ständig frustriert ist, kann auch in ganz anderen Bereichen psychische Probleme bekommen. Menschen, die vermehrt zu Frust neigen sind anfälliger für Depressionen. Eine tiefe Depression kann die unabdingbare Folge von ständig negativen Erlebnissen sein.
Frust: Jeder Mensch ist anders
Wie oft man frustriert ist, hängt insbesondere von der eigenen Toleranzgrenze in Bezug auf den Frust und ein Stück weit auch von den eigenen Lebensumständen ab. Ist man in einer glücklichen Situation, weil man gerade eine tolle Arbeitsstelle gefunden hat oder bis über beide Ohren verliebt ist, wird man wenig oder gar keine frustrierenden Situationen erleben. Es wird somit vor allem auch deutlich, dass Frust und Frustration auch von der eigenen Betrachtungsweise abhängt. Kann man sich auf die wirklich schönen Dinge im Leben fokussieren, wird man Frust als untergeordnet empfinden.
Frustation bei Kindern und Jugendlichen
Die Toleranzgrenze der Frustration ist insbesondere bei Kindern und Jugendlichen oft noch recht gering ausgeprägt. Das Spielzeugauto oder die Zuckerwatte, die man von den Eltern nicht bekommt, führt schnell zu einem enormen Frust. Die Frustration wird dann nicht selten auch in Wut ausgedrückt. Kinder schmeißen sich auf den Boden oder werfen mit Gegenständen durch die Gegend.
Altersfrust: Was ist das?
Alte Menschen können unter Altersfrust leiden. Dieser äußert sich durch schlechte Laune und Stimmung. Altersfrust entsteht, wenn jugendliche Kraft und Energie vermisst wird, sowie man den Eindruck hat nicht mehr wirklich am gesellschaftlichen Geschehen teilzunehmen oder eine gewichtige Rolle zu spielen.
Den inneren Schweinehund überwinden
Frust ist jedoch auch überwindbar und keineswegs in Stein gemeißelt. Wer ständig frustriert ist, sollte dies jedoch keineswegs akzeptieren. Es geht hier vor allem auch darum den inneren Schweinehund zu überwinden. Dies gelingt am besten, indem man sich positive Bilder schafft und nicht nur die negativen Dinge an einer bestimmten Sache sieht.
Frust lässt sich zudem auch verhindern oder zumindest minimieren, wenn man sich ganz bestimmten Situationen einfach nicht mehr aussetzt. Bemerkt man, dass man mit bestimmten Menschen in seinem Bekanntenkreis oder der Familie einfach nicht fertig wird, sollte man den Kontakt lieber meiden. Es gibt viele Wege sich ein schönes und vor allem frustarmes Leben zu verschaffen.