Was ist Normcore? Erklärung, Bedeutung, Definition

Was ist Normcore, Erklärung, Bedeutung, Definition


Beim „Normcore“ handelt es sich um einen Modetrend, der durch schlichte und unauffällige Kleidung in Erscheinung tritt, die einem bestimmten Schema folgt. Immer wieder kommt es zu neuen Modetrends, die ihrerseits völlig eigenständige Merkmale aufweisen. Beim „Normcore“ ist nun das Besondere, dass der Trend an sich keine großartigen Besonderheiten aufweist. Normale Bluejeans, kombiniert mit Baumwollshirts und Turnschuhen – fertig ist der „Normcore“. So oder so ähnlich präsentieren sich aktuell viele Influencer sowie TV- und Serienstars und tragen damit zur raschen Verbreitung des neuen „Normcore“-Trends bei.

Im Gegensatz zum anderen Modetrends ist der „Normcore“ verhältnismäßig schlicht, aber doch unverwechselbar. Er setzt ein Statement für weniger Oberflächlichkeit, wirkt entspannt und lässig und gleichzeitig nachhaltig. Doch, was genau ist der „Normcore“ und wo entstand dieser? Wie lässt sich dieser außerdem umsetzen und in welchen Bereichen des täglichen Lebens kommt der „Normcore“ überall zum Einsatz? Über diese und viele weitere Punkte zum „Normcore“ erhält der Leser im nachstehenden Artikel nun weitere, spannende Informationen.

Begriffserläuterung von „Normcore“

Der Begriff „Normcore“ stammt aus der englischen Sprache und setzt sich aus den Wörtern „norm“ (zu Deutsch: „die Norm“, der „der Standard“) und „(hard)core“ (zu Deutsch: „harter Kern“ oder „starke Identifizierung mit einer Sache“) zusammen. In Kombination kann „Normcore“ also in etwa mit „sich sehr der Norm zugehörig fühlend“ oder „Normfanatiker“ übersetzt werden.

Gemeint ist damit ein bestimmter Kleidungsstil, der sich durch vergleichsweise normale, unauffällige Bekleidung äußert. Dieser ist dem aktuell im Trend liegenden Stil vieler Influencer sowie TV- und Serienstars nachempfunden. Anstatt teure, auffällige und verschwenderische Kleidung zu tragen, beschränken diese sich aktuell auf Kleidung, die in normalen Ladengeschäften zu kaufen sind, teilweise sogar auf Second-Hand-Bekleidung.

Dies wird von vielen Menschen als sympathisch und gleichzeitig erfrischend anders empfunden. Der „Normcore“ ist deswegen immer beliebter und setzt ein Statement für weniger Oberflächlichkeit in Bezug auf Kleidung und Markenartikel.

Wortherkunft und Bedeutung von „Normcore“

„Normcore“ (oder alternativ „Hipster 2.0“) gilt als eine vergleichsweise junge Erscheinung, wenngleich es diese vor dem Trend bereits in Hülle und Fülle gab. Der Stil orientiert sich eng am Kleidungsstil von Serienstars der 1990er- und 2000er-Jahre (hier können beispielsweise die TV-Serien „Friends“ oder „King of Queens“ genannt werden). Daher entstand der Begriff „Normcore“ als solches vermutlich erst zu Beginn 2023, beziehungsweise bereits gegen Ende 2022.

Der Ausdruck „Normcore“ bezieht sich nicht nur ausschließlich auf einen selbstgewählten Kleidungsstil, sondern auch auf eine Lebenseinstellung, die die Normalität als Ideal anstrebt. Wer „Normcore“ ist, der ist nicht von Extremen angetan, sondern eher von Normalität und Harmonie, was sich nicht zuletzt optisch widerspiegelt – zum Beispiel in Form von Kleidung, Frisuren oder Accessoires.

Wie funktioniert der „Normcore“?

Der „Normcore“ lässt sich im Grunde recht unkompliziert umsetzen. Gewählt werden hierfür meist die folgenden Kleidungsstücke:

  • ausgewaschene Bluejeans oder Jogginghosen
  • zu große Baumwollshirts
  • Hemden mit Karomuster
  • Hoodies und Sweater im Monoton
  • weiße oder schwarze Turnschuhe

Kombiniert werden die oben genannten Outfits dann beispielsweise mit unauffälligen Uhren oder Ketten – bezeichnet ist, dass beim „Normcore“ weniger Wert auf extravagante Accessoires gelegt wird.

In welchen Bereichen kommt der „Normcore“ zum Einsatz?

Der „Normcore“ begegnet uns heute in den verschiedensten Bereichen des täglichen Lebens. Ganz bezeichnend für den „Normcore“ sind jedoch die folgenden Haupteinsatzbereiche:

  • als Modetrend
  • in TV und Serien
  • auf Social Media

In den nun folgenden Unterabschnitten soll noch gezielter auf die oben genannten Einsatzbereiche von „Normcore“ eingegangen werden.

Modetrend

Der „Normcore“-Modetrend prägt die Bekleidungsindustrie, indem er auf schlichte, alltägliche Kleidung setzt. In diesem Einsatzbereich wird der Fokus bewusst von extravaganten Designs genommen und stattdessen liegt die Betonung auf bequemen, unauffälligen Stücken. Viele Menschen greifen bewusst zu klassischen, zeitlosen Kleidungsstücken, um einen „Normcore“-Stil zu pflegen und ein Statement der Normalität zu setzen.

TV und Serien

„Normcore“ hat bisweilen auch Einzug in die Welt der Unterhaltung gefunden. In TV-Shows und Serien werden Charaktere immer häufiger in unaufgeregter, alltäglicher Kleidung dargestellt. Dies spiegelt die Idee wider, dass Authentizität und Normalität einen eigenen Charme haben können. Durch „Normcore“ in TV und Serien wird der Fokus auf realitätsnahe Darstellungen von Charakteren und deren Kleidungsstile gelegt.

Social Media

Auf Plattformen, wie beispielsweise Instagram und TikTok hat „Normcore“ ebenfalls seinen festen Platz gefunden. Influencer und Nutzer teilen bewusst Fotos und Videos, auf denen sie sich in schlichter, alltäglicher Kleidung präsentieren. Dies betont die Idee, dass Einfachheit und Authentizität auf Social Media genauso ansprechend sein können wie glamouröse Mode. „Normcore“ steht damit auf Social Media für eine Rückkehr zu entspannter, normaler Lebensführung.

Gesellschaftliche Einordnung des „Normcore“

Gesellschaftlich kann der „Normcore“ eher einem jungen, offenen Publikum zugeschrieben werden. Die Zielgruppe für den „Normcore“ ist daher zwischen 15 und 30 Jahren alt und gehört gleichzeitig zur Hauptzielgruppe von Social Media und TV-Serien. Bei älteren Personen ist „Normcore“ meist nicht bekannt – wenn überhaupt, dann nur, indem berühmte Schauspieler über andere Kanäle darauf aufmerksam machen.

Kritiken am „Normcore“

Kritiker des „Normcore“-Trends bemängeln, dass er in einem paradoxen Streben nach Normalität eine bestimmte Elitekultur repräsentiert. Ein weiterer Vorwurf ist in diesem Zusammenhang, dass dieser Trend, trotz seiner scheinbaren Betonung der Normalität, eine elitäre Selbstinszenierung darstellt, die die tatsächlichen Herausforderungen normaler Lebensweisen marginalisiert. Indem Menschen bewusst unauffällige Kleidung wählen, könnten sie unbeabsichtigt den Zugang zu solchen Stilen für diejenigen erschweren, die dies aufgrund ihrer sozialen oder wirtschaftlichen Verhältnisse nicht tun können. Zudem wird kritisiert, dass „Normcore“ eine Ironie gegenüber Modetrends aufbaut, was zu einer Verwässerung der Authentizität führen könnte.

Fazit zum „Normcore“ und Nennung ähnlicher Begrifflichkeiten

Zusammenfassend kann der „Normcore“ als ein relativ junger Modetrend beschrieben werden, der die Normalität und Unauffälligkeit in puncto Kleidung und Accessoires als Ideal hat. Er wird aktuell von Schauspielern, Influencern und anderen, bekannten Personen verbreitet und erfreut sich einer immer größeren Anhängerschaft. Beliebte Kleidungsstücke sind beim „Normcore“ die Jogginghose, die Bluejeans sowie Baumwollshirts ohne Design.

Mit dem „Normcore“ sind unter anderem die Modetrends namens „Minimalismus“ und „Capsule Wardrobe“ verwandt. Der „Minimalismus“-Stil betont ebenfalls die Einfachheit und Funktionalität in der Kleidung. Hingegen steht die „Capsule Wardrobe“ für ein Konzept, bei dem man einen Kleiderschrank mit wenigen, gut kombinierbaren Kleidungsstücken erstellt. Damit stehen beide Modetrends (wie auch „Normcore“) für ein gewisses Maß an Normalität und Bodenständigkeit.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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