Was ist „white people food“? Erklärung, Bedeutung, Definition

Was ist, white people food, Erklärung, Bedeutung, Definition


In China entsteht aktuell ein ganz kurioser Trend. Die Rede ist vom sogenannten „White People Food“. Gemeint sind damit die typischen Leckeren, die sich in den Brot- und Lunchboxen westlicher Kulturen befinden würden. Statt Bandnudeln und Shiitake kommen daher immer mehr – hierzulande eher ordinäre – Lebensmittel auf den Tisch. Zumindest wenn sich Chinesen auf der Arbeit (auf der Baustelle, im Büro oder auf der Dienststelle) befinden. Es handelt es sich dabei um einen neuen Foodtrend, der das Reich der Mitte im Sturm zu erobern scheint. Weiterhin ist dies ein ganz seltener Fall, bei dem eine asiatische Kultur bewusst die an sich eher ungesunden und wenig nahrhaften Fastfoods westlicher Gesellschaften übernimmt.

Da „White People Food“ als neuer Foodtrend in Deutschland, Europa und den USA gänzlich unbekannt ist, soll dieser im nun folgenden Artikel einmal detailliert erklärt werden. Dabei sollen nebst einer umfassenden Begriffsdefinition auch Beispiele sowie Kritiken zum Thema geliefert werden.

Begriffsdefinition von „White People Food“

Der Begriff „White People Food“ setzt sich aus dem Adjektiv „white“ (zu Deutsch: „weiss“) und den Substantiven „people“ (zu Deutsch: „Leute“ oder „Volk“) und „food“ (zu Deutsch: „Essen“) zusammen. Kombiniert lässt sich „White People Food“ daher in etwa mit „Weisse-Leute-Essen“ oder „das Essen weisser Menschen“ übersetzen.

Gemeint ist mit dieser – zugegebenermaßen recht schrägen – Übersetzung eine Art von Speisen, die vorrangig in westlichen Kulturen, wie zum Beispiel in den USA, in Europa und insbesondere in Deutschland gegessen wird. Noch detaillierter handelt es sich dabei um die typischen Speisen, die in besagten Kulturen für unterwegs (für die Arbeit oder Ausflüge) in Brotbüchsen oder Lunchboxes mitgenommen werden.

„White People Food“ ist dabei neutral konnotiert, obwohl dies von vielen Menschen als rassistisch oder abschätzend eingestuft werden könnte. In diesem Fall handelt es sich dabei einfach nur um einen einprägsamen Sammelbegriff für die typischen Snacks und Knabbereien des Westens, die im glatten Gegensatz zu herkömmlichen Speisen in Asien und insbesondere in China, stehen.

Wortherkunft und Bedeutung von „White People Food“

Der Ausdruck „White People Food“ entstand vermutlich im Verlauf der letzten zwei Jahre in China und wurde dort von einer weltoffenen, jungen Generation von Chinesen geprägt. Dabei handelte es sich vor allem um international sozialisierte Chinesen, die von den Speisen westlicher Kulturen – auch geprägt durch Internet und Fernsehen – eine gewisse Anziehung erfuhren. Zunächst verbreitete sich dieser Trend auf TikTok, von wo aus dieser viral ging. Letztlich beschränkte sich „White People Food“ bislang nur auf im chinesischen Inland lebende Chinesen, beziehungsweise auf im Ausland lebende Chinesen. Für Menschen in westlichen Kulturen ist der Ausdruck „White People Food“ eher ungeläufig.

Merkmale von „White People Food“

Bei „White People Food“ handelt es sich typischerweise um leichtverdauliche, kaloriendichte Snacks, die wenig gewürzt und an sich wenig nahrhaft sind. Diese werden im Zuge des „White People Food“-Trends jedoch glorifiziert und als die richtige Art und Weise des Speisens oder Snackens dargestellt.

„White People Food“ lässt sich zudem leicht zubereiten und unkompliziert mitnehmen. Auch dies steht im krassen Gegensatz zu in China ansonsten üblichen Speisen. Weiterhin hat „White People Food“ den Ruf, schlecht für die Gesundheit zu sein, aber insgesamt gut zu schmecken, da in der Regel zucker- und fettreich. Vielerorts handelt es sich bei „White People Food“ zudem um industriell gefertigte Lebensmittel, die mit zahlreichen Geschmacksverstärkern und Haltbarmachern beigemengt sind.

Wo bekommt man „White People Food“ her?

Typisches „White People Food“ lässt sich in China nur über das Internet oder in ausgewählten, internationalen Supermärkten, wie beispielsweise Walmart, Carrefour, Tesco oder Metro kaufen. Ansonsten sind die Bezugsmöglichkeiten noch auf Tankstellen sowie 7-Eleven-Stores beschränkt. Weitere Bezugsquellen gibt es noch in Fastfood-Restaurants, US-amerikanischen Ursprungs, wie beispielsweise McDonalds oder Burger King.

Beispiele für „White People Food“

Es gibt ein paar „White People Foods“, die in China aktuell besonders beliebt sind und die auch hierzulande häufig und gern gegessen werden – besonders zum Frühstück oder unterwegs. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Haferbrei, der aus Haferflocken, Milch und Wasser zubereitet werden kann. Dieser wird oftmals mit frischem Naturjoghurt vermengt und mit leckeren Früchten dekoriert.

Dabei handelt es sich um ein absolutes Trendfood, vor allem bei jungen Chinesen. Ebenso beliebt sind die typischen US-amerikanischen Sandwiches – zum Beispiel mit Käse, Bacon sowie Mayonnaise, sauren Gurken und Tomatenscheiben. Als frischer Snack für unterwegs dienen häufig Gurkenscheiben oder Obstschnitze, wie zum Beispiel Apfelschnitze oder Birnenschnitze.

Auch Fertigprodukte, wie zum Beispiel Kekskracker, Salzstangen und Kartoffelchips gehören zu diesem Trend dazu. Tendenziell sind die genannten Speisen auch eher geschmacks- und würzungsarm, dafür aber kaloriendicht.

Kritiken an „White People Food“

Da es sich bei „White People Food“ um einen vergleichsweisen schrägen Trend handelt, weist dieser natürlich eine Vielzahl an Kritikern auf. Bemängelt wird vor allem der rassistische Unterton, der dem Begriff „White People Food“ mitschwingt. Denn dieser klingt – vor allem in westlichen Gesellschaften – leicht abwertend und pauschalisierend. Nicht jeder „weisse Mensch“ würde sich ungesund und nach dem Vorbild von „White People Food“ ernähren.

Auch wird vielerorts kritisiert, dass China und insbesondere die chinesische Jugend so ein schlechtes und allzu oberflächliches Image von westlichen Gesellschaften erhalten würde. „White People Food“ wird aber auch in China selbst als bedenklicher Trend eingestuft.

Zum einen, weil der Trend sich komplett gegen die traditionellen Essgewohnheiten der chinesischen Kultur richtet, zum anderen, weil die Ernährungsweise mit „White People Foods“ insgesamt eine Verschlechterung der Ernährungsgewohnheiten bedeuten würde (insofern sich diese etabliert). Denn „White People Food“ setzt vor allem auf industriell gefertigte Fertigprodukte und leere Kalorien.

Fazit zum Thema „White People Food“

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass es sich bei „White People Food“ um einen neuen Ernährungstrend in China handelt, bei dem Chinesen sich typisch westliche Speisen und Snacks für unterwegs, für die Uni, die Arbeit oder den Dienst mitnehmen. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Sandwiches, Haferbrei oder anderweitige, oftmals industriell gefertigte Lebensmittel, die energiereich und wenig gewürzt sowie größtenteils ungesund sind.

Mit dem Begriff „White People Food“ sind zum Beispiel die Begrifflichkeiten „Bubble Tea“ und „Hot Pot“ verwandt. Während es sich beim „Bubble Tea“ um ein Kaltgetränk aus Tapiokaperlen handelt, so stellt der „Hot Pot“ ein traditionelles, chinesisches Gericht dar, bei dem verschiedene Zutaten in einem Topf mit heißer Brühe gekocht werden.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

Hallo, ich bin Autor und Macher von BedeutungOnline. Bei BedeutungOnline dreht sich alles um Worte und Sprache. Denn wie wir sprechen und worüber wir sprechen, formt wie wir die Welt sehen und was uns wichtig ist. Das darzustellen, begeistert mich und deswegen schreibe ich für dich Beiträge über ausgewählte Worte, die in der deutschen Sprache gesprochen werden. Seit 2004 arbeite ich als Journalist. Ich habe Psychologie und Philosophie mit Schwerpunkt Sprache und Bedeutung studiert. Ich arbeite fast täglich an BedeutungOnline und erstelle laufend für dich neue Beiträge. Mehr über BedeutungOnline.de und mich erfährst du hier.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert