Der Begriff „Banause“ wird im alltäglichen Sprachgebrauch kaum noch verwendet, ist den meisten Menschen jedoch in der Abwandlung „Kulturbanause“ durchaus geläufig. Sie beschreibt einen Menschen, welcher kein Interesse an Kunst, Kultur oder Ästhetik zeigt. Die Bezeichnung Kulturbanause wird meistens scherzhaft, jedoch nicht mehr als Beleidigung eingesetzt.
Was ist ein Banause? Erklärung
Ein Banause ist ein Mensch, welcher keinen Sinn für einen feinen Lebensstil an den Tag legt. Zum so genannten feinen Lebensstil werden beispielsweise Kunst und Kultur, aber auch Ästhetik in anderen Lebensbereichen gezählt. Teilweise ist mit der Bezeichnung zudem gemeint, dass sich jemand nicht für geistige Dinge oder Themen interessiert.
Mit der Aussage „Du bist ein Banause“ soll daher eine scherzhafte Empörung über das mangelnde Interesse des Gegenübers an einem Thema zum Ausdruck gebracht werden. Erzählt eine Person zum Beispiel begeistert von einer kürzlich besuchten Operninszenierung oder Theateraufführung und ihr Gesprächspartner zeigt keinerlei Interesse an den Schilderungen, wird dieser umgangssprachlich als Banause tituliert.
Ab Beginn des 19. Jahrhunderts war Banause eine im deutschen Sprachraum sehr gebräuchliche Bezeichnung. Die Häufigkeit der Begriffsverwendung hat in den letzten Jahrzehnten jedoch stark nachgelassen. Verwendet wird das Wort Banause inzwischen meistens in einem kulturellen Kontext.
Woher stammt die Bezeichnung „Banause“? Wortherkunft
Der Ursprung des Wortes Baunause ist auf das Altgriechische zurückzuführen. Hier wurde die Bezeichnung βάναυσος als Beschreibung für einen Menschen genutzt, welcher wörtlich hinter dem Ofen steht. Damit waren zu damaliger Zeit in der Regel Handwerker gemeint, welchen früherer eine mangelnde Intelligenz zugeschrieben wurde. Damals war der Begriff Banause daher als eine Beschimpfung zu verstehen und richtete sich in erster Linie gegen im Handwerk tätige Menschen. Er wurde benutzt, um Personen als dumm, interesselos oder einfältig zu beschreiben.
Einzug in die deutsche Sprache erhielt der Begriff Banause im Jahr 1796, als F. L. zu Stolberg ihn erstmals aus dem Griechischen übersetzte. Er übersetze das griechische Wort bánausos mit den deutschen Wörtern Handwerker und Spießbürger und brachte sie mit den Adjektiven gemein und niedrig in Verbindung.
Die Bedeutung und Verwendung des Begriffs Banause in der deutschen Sprache haben sich im Laufe der Jahrhunderte jedoch verändert. Diente dieses Wort früher als Beleidigung, entwickelte es sich später zur Beschreibung von Personen ohne Interesse an einer bestimmten Sache. Meistens wurde das Wort Banause daher im Zusammenhang mit einem Oberbegriff verwendet.
Da Handwerksberufe inzwischen eine gewisse Wertschätzung in der Gesellschaft erfahren und Handwerker nicht mehr als dumme oder einfältige Menschen angesehen werden, ist Banause längst keine Beleidigung mehr. Der Begriff wird umgangssprachlich eher scherzhaft verwendet, wenn sich jemand nicht für ein bestimmtes Themengebiet interessiert.
Fazit: Kulturbanause bis heute eine gängige Formulierung
Wurde früher die Bezeichnung Banause verwendet, war das als Beleidigung zu verstehen und richtete sich vor allem gegen als dumm angesehene Menschen.
Bis heute ist die Formulierung Kulturbanause durchaus im aktiven Sprachgebrauch zu finden. Sie beschreibt Personen, welche kein Interesse für Kultur an den Tag legen. Dass das nicht mit einer minderen Intelligenz einhergeht, ist den Nutzern des Begriffs bekannt.
Aus diesem Grund hat sich die frühere Beschimpfung Banause inzwischen zu einem eher spaßig verwendeten Begriff gewandelt. Im aktiven Sprachgebrauch ist die Bezeichnung Banause nur noch selten anzutreffen.