Das Konzept des „Granola Girls“ ist in den vergangenen Jahren zu einem echten Trend avanciert. Ähnlich wie der „Granola Boy“, so beschreibt auch das „Granola Girl“ eine Generation an Jugendlichen, die in ihrem Leben für ein starkes Umweltbewusstsein, Nachhaltigkeit und persönliches Glück stehen. Sie wollen nicht als „Hippster“ bezeichnet werden und legen großen Wert auf gesunde und vollwertige Ernährung und weniger auf materielle Dinge. „Granola Girls“ orientieren sich daher stark an den Konzepten des Veganismus sowie des Klimaaktivismus.
Obwohl der Begriff „Granola Girl“ schon über zehn Jahre alt ist, taucht dieser erst jetzt immer häufiger auch auf Social Media sowie im Fernsehen auf. Er hielt in den letzten Jahren auch Einzug in die gesprochene Alltagssprache. Um was es sich bei einem „Granola Girl“ genau handelt und wie sich dieses definiert, dass so daher einmal Gegenstand des nun folgenden Artikels werden. Darüber hinaus sollen die typischen Eigenschaften und Merkmale eines „Granola Girls“ aufgezeigt werden.
Begriffsdefinition von „Granola Girl“
Der Begriff „Granola Girl“ stammt aus dem Englischen und setzt sich aus den Substantiven „granola“ (zu Deutsch: „Granola“ oder „Müsli“) und „girl“ (zu Deutsch: „Mädchen“) zusammen. Kombiniert lässt sich „Granola Girl“ daher in etwa mit „Granola-Mädchen“ oder „Müsli-Mädchen“ übersetzen.
Gemeint ist damit die Vorliebe jener Mädchen für die Müslisorte „Granola“ oder für Müsli im Allgemeinen. „Granola“ selbst ist ein sehr gesundes Lebensmittel, welches aus verschiedenen Getreidesorten sowie Nüssen und Samen besteht und üblicherweise zum Frühstück, aber auch als gesunde Zwischenmahlzeit verspeist wird. Die Popularität von „Granola“ ist vor allem im englischsprachigen Raum sehr groß – hierzulande ist „Granola“ eher unter der Bezeichnung „Knuspermüsli“ bekannt.
Ein „Granola Girl“ kann auch als abwertende Bezeichnung für ein Mädchen wahrgenommen werden, welches sich bewusst gesund ernährt, beziehungsweise sich für Umweltschutz einsetzt.
Interpretation des Ausdrucks „Granola Girl“
Das Lebensmittel „Granola“ weist eine Fülle an gesunden sowie qualitativ hochwertigen Zutaten, wie zum Beispiel Vollkorngetreide, Nüsse sowie Honig auf und liefert dem Körper entsprechend viel Kalorien, beziehungsweise Energie. Dem „Granola“ werden deshalb eine Reihe gesundheitlich positiver Effekte zugeschrieben. Daher wird „Granola Girls“ nachgesagt, dass diese sehr auf ihre Gesundheit achten und diese durch eine hochwertige Ernährung positiv zu beeinflussen versuchen. Dabei muss es sich nicht zwangsläufig nur um „Granola“ handeln – auch andere, gesunde Lebensmittel kommen hierfür infrage.
„Granola Girls“ sind daher sehr nachhaltig, gesundheitsorientiert und nicht zuletzt deswegen wenig risikoaffin oder gar langweilig. Deshalb wird der Ausdruck „Granola Girl“ oftmals auch spöttisch für ein Mädchen oder eine junge Frau eingesetzt, die einen alternativen und häufig als nicht lebenswert bezeichneten Lebensstil pflegt.
Geschichte und Entwicklung des Ausdrucks „Granola Girl“
Der Ausdruck „Granola Girl“ tauchte erstmals im Jahre 2013 im Urban Dictionary des US-englischen Sprachschatzes auf. Sein Ursprung wird daher in den USA vermutet. Dennoch gibt es den Begriff „Granola Girl“ schon wesentlich länger. Bereits in den frühen 1960er-Jahren war „Granola“ ein beliebtes Lebensmittel unter den damaligen Hippies. Im weiteren Verlauf wurden die „Granola Girls“ besonders für ihren Umweltschutz, beziehungsweise Umweltaktivismus bekannt. Seit den 1980er-Jahren ist der Ausdruck „Granola Girl“ daher vor allem für Mädchen oder junge Frauen mit einem alternativen Lebensstil geläufig.
Hauptmerkmale eines „Granola Girls“
In den nun folgenden Unterabschnitten soll sich noch einmal detaillierter mit den folgenden Hauptmerkmalen eines „Granola Girls“ auseinandergesetzt werden:
- Persönlichkeit
- Interessen & Hobbys
- Lebensstil
Persönlichkeitsmerkmale
„Granola Girls“ gelten insgesamt als naturverbunden, umweltbewusst sowie tierlieb und besitzen eine extrem gesundheitsorientierte Persönlichkeit. Gleichzeitig weisen diese ein großes Engagement innerhalb der Bereiche Soziales, Gemeinschaft und Aufklärung auf. Ebenfalls bezeichnend für „Granola Girls“ ist deren Interesse für alternative Kunst sowie Musik oder Literatur.
Interessen & Hobbys
In puncto Interessen und Hobbys beschäftigen sich „Granola Girls“ (auch im Sinne eines gesundheitlich nachhaltigen Lebensstils) vor allem mit Yoga, Jogging sowie Soft Hiking oder dem Radfahren. Dabei handelt es sich vorrangig um kardiovaskulär gesunde Sportarten, die sich hervorragend in den individuellen Alltag integrieren lassen. Ebenfalls beliebt sind Ausflüge in die Natur, das Klettern und alles Sonstige, was mit der Aufrechterhaltung der eigenen Gesundheit zu tun hat. Die genannten Hobbys werden vor allem aus innerer Überzeugung durchgeführt und werden von „Granola Girls“ daher selten als anstrengend empfunden.
Lebensstil
Einen starken Einfluss auf den Lebensstil von „Granola Girls“ hat deren Ernährungsweise, die von nachhaltigen Bio-Produkten, oftmals aus Eigenanbau sowie Konzepten des Vegetarismus, beziehungsweise Veganismus geprägt wird. Weiterhin verbringen „Granola Girls“ sehr viel Zeit mit Sport (idealerweise in der Natur). In puncto Transport wird versucht, den individuellen, biologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten. Auch ist der Alltag von „Granola Girls“ häufig von Selbstreflexion geprägt.
Kritiken an „Granola Girls“
Zwar weisen „Granola Girls“ an sich recht erstrebenswerte Denk- und Handlungsweisen auf, dennoch werden diese von vielen Seiten mitunter stark kritisiert. Bemängelt wird oft, dass „Granola Girls“ zu wenig „Draufgängerisch“ sind und deshalb im Leben viel verpassen würden (was oftmals mit Risiko und Abenteuer verbunden ist). Weiterhin werden „Granola Girls“ für ihre stellenweise dogmatische sowie moralisierende Haltung kritisiert, die diese sehr oft auf anderen Personen zu übertragen versuchen. Für viele Nicht-„Granola Girls“ gelten deren Ansichten zudem als stark einschränkend und teilweise weltfremd. In vielen sozialen Situationen seien die Ansichten von „Granola Boys“ daher hinderlich am Aufbau von sozialen Kontakten. Zu guter Letzt werden „Granola Girls“ schon allein deswegen kritisiert, weil diese einen alternativen Lebensstil pflegen.
Fazit zum Thema „Granola Girl“
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass es sich bei den „Granola Girls“ um eine ehemalige Subkultur der Hippie-Szene aus den 1960er-Jahren handelt, die sich durch eine gesundheitsbewusste Ernährung, Nachhaltigkeit und Umweltschutz definieren. Sie wurden nach dem Lebensmittel „Granola“ benannt, welches aus Vollkorngetreide, Nüssen und anderen Zutaten besteht. „Granola Girls“ sind häufig sozial engagiert und glorifizieren einen alternativen Lebensstil, der im Einklang mit der Natur steht.
Mit dem Ausdruck „Granola Girl“ sind unter anderem die Begrifflichkeiten „Treehugger“ und „Vegan-Warrior“ verwandt. Während ein „Treehugger“ eine Person darstellt, die sich an Bäume kettet, um diese vor dem Abholzen zu schützen, so dient die Bezeichnung „Vegan-Warrior“ für Personen, die sich aktiv für Veganismus einsetzen und anderen Menschen versuchen, diese Ernährungsweise aufzuzwingen. Beide Begriffe werden – wie dies auch bei „Granola Girl“ der Fall ist – vorrangig in einem abwertenden Kontext eingesetzt.