Was ist der Sekundärer Sektor? Berufe, Wirtschaft, Erklärung, Bedeutung, Definition


Der sekundäre Sektor ist ein wirtschaftlicher Sektor, der sich mit der Verarbeitung von Rohstoffen und der Herstellung von Endprodukten befasst. Dieser Sektor ist für die Wirtschaft eines Landes von entscheidender Bedeutung, da er einen großen Anteil an der Gesamtwirtschaftsleistung ausmacht. In Deutschland macht der sekundäre Sektor etwa 25 Prozent der Gesamtwirtschaftsleistung aus.

Die Sektoren einer Volkswirtschaft

Eine Volkswirtschaft kann in fünf Sektoren unterteilt werden, welche sich mit der Produktion und dem Austausch von Produkten und Dienstleistungen beschäftigen. Mit dieser Definition von Wirtschaftssektoren werden die Erwerbstätigen eines Landes in Kategorien zugeordnet. Jeder dieser Sektoren hat eine andere Bedeutung für die Volkswirtschaft.

Primärer Sektor: Der Primärsektor umfasst die Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Bergbau und somit die Urproduktion. Er ist der älteste und ursprünglichste aller Volkswirtschaftssektoren. Der Primärsektor befasst sich mit der Gewinnung natürlicher Ressourcen wie Bodenschätze, Holz und landwirtschaftlichen Erzeugnissen.

Sekundärer Sektor: Der Sekundärsektor bezieht sich auf die Verarbeitung von Rohstoffen, die im Primärsektor gewonnen werden. Er umfasst die Herstellung von Gütern wie Autos, Bekleidung und Elektronik. In den entwickelten Ländern ist der Anteil des Sekundärsektors an der Wirtschaft oft höher als der des Primärsektors, da er mehr Wertschöpfung generiert.

Tertiärer Sektor: Der Tertiärsektor ist der Dienstleistungssektor und umfasst alle Aktivitäten, die keine produktiven Tätigkeiten sind. Dazu gehören Handel, Transport, Finanzdienstleistungen, Unterhaltung und Tourismus. In den entwickelten Ländern ist der Tertiärsektor oft der größte Volkswirtschaftssektor, da er einen großen Teil der Arbeitskräfte beschäftigt und ebenso einen großen Teil des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmacht.

Quartärer Sektor: Dieser Sektor bezieht sich auf die Forschung und Entwicklung sowie auf das Wissensmanagement. Er umfasst Aktivitäten wie Bildung, Technologieentwicklung und medizinische Forschung. In den meisten Ländern ist der quartäre Sektor relativ klein, aber seine Bedeutung für die Volkswirtschaft ist groß, da er Innovationen und technischen Fortschritt vorantreibt.

Quintärer Sektor: Der quintäre Sektor bezieht sich auf die anderen Bereiche der Volkswirtschaft, die nicht direkt mit dem Produktionsprozess verbunden sind. Dazu gehören Umwelt-, Kultur- und Sozialpolitik sowie Verteidigung und Sicherheit. Ebenso zählen das Gesundheitswesen und die Entsorgungswirtschaft zu diesem Wirtschaftssektor.

Die Bedeutung des sekundären Sektors in der Wirtschaft

Der sekundäre Sektor der Wirtschaft ist der Bereich, in dem Waren hergestellt werden. In diesem Sektor sind die Unternehmen tätig, die Rohstoffe verarbeiten und produzieren.

Der sekundäre Sektor umfasst folgende Bereiche:

  • produzierendes Gewerbe
  • Energiegewinnung
  • Wasserwirtschaft
  • Aufbereitung von Bergbauprodukten
  • Verarbeitendes Gewerbe
  • Handwerk
  • Baugewerbe

Der sekundäre Sektor hat in den letzten Jahrzehnten einen enormen Wandel durchgemacht. Dies ist vorrangig auf die fortschreitende Technologisierung zurückzuführen. Immer mehr Arbeiten werden von Maschinen übernommen, sodass immer weniger Arbeitskräfte in diesem Bereich tätig sind. Auch die Globalisierung hat ihren Teil dazu beigetragen, dass immer mehr Produkte im Ausland hergestellt werden. Dies hat zur Folge, dass immer weniger Menschen in Deutschland in diesem Bereich arbeiten.

Trotzdem ist der sekundäre Sektor nach wie vor ein wichtiger Teil der deutschen Wirtschaft. Er trägt zur Wertschöpfung bei und sichert so Arbeitsplätze. Zudem ist er auch für die Innovationen in der Wirtschaft verantwortlich. Neue Technologien und Produkte kommen meist aus dem sekundären Sektor und finden ihren Weg in den tertiären Sektor oder in andere Bereiche der Wirtschaft.

In welchen Berufen arbeiten Arbeitnehmer im sekundären Sektor?

Der Sekundärsektor (auch bekannt als industrieller Sektor) ist ein Wirtschaftsbereich, der sich auf die Verarbeitung von Rohstoffen konzentriert, die im Primärsektor gewonnen wurden.

Im sekundären Wirtschaftssektor arbeiten vor allem Erwerbstätige in der Fertigung und in der Bauwirtschaft. Somit befinden sich die meisten Arbeitsplätze im sekundären Sektor in der Industrie, gefolgt vom Baugewerbe. In der Industrie gibt es viele verschiedene Arten von Jobs, von denen einige hoch qualifiziert und andere weniger qualifiziert sind.

Die hoch qualifizierten Jobs im sekundären Sektor sind in der Regel in der Fertigung oder im Forschungs- und Entwicklungsbereich zu finden, während die weniger qualifizierten Jobs eher in den Bereichen Montage und Verpackung anzutreffen sind. Im Baugewerbe arbeiten die meisten Arbeiter als Maurer, Dachdecker, Zimmerleute oder Schreiner.

Der industrielle Sektor umfasst gewerbliche sowie handwerkliche Berufe. Ebenso zählen die Berufe aus dem energiewirtschaftlichen Bereich sowie die Versorgungsberufe dazu. Wer in der Metallindustrie oder im Maschinenbau tätig sind, gehört genauso dem industriellen Sektor an wie ein Maurer oder Schreiner.

Metallarbeiter verarbeiten beispielsweise Rohstoffe, welche im primären Sektor (etwa dem Bergbau) erschlossen werden. Schreiner verarbeiten und bearbeiten insbesondere das Holz, welches im primären Sektor, der Forstwirtschaft, gewonnen wird.

Zu den typischen Berufen im sekundären Sektor gehören unter anderem:

  • Industriemeister
  • Facharbeiter
  • Bauarbeiter
  • Maurer
  • Produktionsmechaniker
  • Ingenieure
  • Chemiker
  • Mechaniker
  • Monteure
  • Tischler
  • Schreiner

Der sekundäre Wirtschaftssektor in Deutschland im Wandel

In den letzten zwei Jahrhunderten hat in den Wirtschaftssektoren Deutschlands, aber auch in vielen anderen Ländern der Welt, ein bedeutender Wandel stattgefunden. Die Gesellschaft wurde früher vom Agrarsektor dominiert. Der technischen Fortschritt im Laufe der Industrialisierung lockte jedoch immer mehr gewerbliche Arbeiter in die Städte.

Doch auch in dieser Zeit entwickelte sich die Gesellschaft weiter: Maschinen wurden produktiver und es gab einen steigenden Bedarf an Konsumangeboten und Freizeitangeboten. Zudem gewannen neue Dienstleistungen, die durch das Internet entstanden sind, immer mehr an Bedeutung. So kam es schrittweise zur Tertiärisierung der Wirtschaft und inzwischen macht der tertiäre Sektor in vielen Ländern der Welt den größten Anteil der Beschäftigten aus.

Anteil der Beschäftigten im sekundären Sektor seit Jahren gesunken

Der sekundäre Sektor hat in den letzten Jahren an Bedeutung verloren. 1970 waren noch 46,5 Prozent der Erwerbstätigen im produzierenden Gewerbe tätig. Dieser Anteil ist bis 1995 kontinuierlich auf 31,9 Prozent gesunken. 2019 war nur noch knapp jeder vierte Erwerbstätige (24,1 Prozent) im sekundären Sektor tätig.

Der Anteil des sekundären Sektors, insbesondere des produzierenden Gewerbes, hat seit Jahren bundesweit ständig abgenommen und liegt heute bei rund 25 Prozent. In Deutschland gibt es jedoch deutlich sektorale Strukturunterschiede. Nach der deutschen Einigung wurden insbesondere die neuen Bundesländer durch eine starke Deindustrialisierung gekennzeichnet. Inzwischen erreicht der sekundäre Wirtschaftssektor nur noch in einzelnen ostdeutschen Industrieregionen einen Anteil oberhalb 30 Prozent. Südthüringen hat dabei mit knapp 37 Prozent den höchsten Anteil.

In einigen Regionen im Bereich Schwarzwald und Ostwürttemberg finden sich weiterhin Werte von knapp über 40 Prozent. Diese Regionen zeichnen sich durch traditionelle gewerbliche Spezialisierungen aus, beispielsweise im Fahrzeugbau oder in der Textilindustrie. Ebenso in der Leder-, Feinmechanik-, Glas- und Keramikindustrie gibt es dort solche klassischen Produzenten, die sich mit ihren Spezialprodukten behaupten.

In Deutschland sind Stadtregionen kaum noch wichtige Standorte für die Industrie. Folglich macht das produzierende Gewerbe in den großen Ballungsgebieten wie Berlin, Hamburg, dem Ruhrgebiet oder dem Rhein-Main-Gebiet nur noch einen geringen Anteil von teilweise deutlich unter 20 Prozent aus. Diese Regionen haben sich inzwischen zu bedeutsamen Dienstleistungszentren für das gesamte Gebiet entwickelt.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

Hallo, ich bin Autor und Macher von BedeutungOnline. Bei BedeutungOnline dreht sich alles um Worte und Sprache. Denn wie wir sprechen und worüber wir sprechen, formt wie wir die Welt sehen und was uns wichtig ist. Das darzustellen, begeistert mich und deswegen schreibe ich für dich Beiträge über ausgewählte Worte, die in der deutschen Sprache gesprochen werden. Seit 2004 arbeite ich als Journalist. Ich habe Psychologie und Philosophie mit Schwerpunkt Sprache und Bedeutung studiert. Ich arbeite fast täglich an BedeutungOnline und erstelle laufend für dich neue Beiträge. Mehr über BedeutungOnline.de und mich erfährst du hier.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert