Was ist eine „technische Rezession“? Erklärung, Bedeutung, Definition

Was ist eine technische Rezession, Erklärung, Bedeutung, Definition


Eine „Technische Rezession“ meint den Rückgang einer bestimmten Technologie, die entweder durch andere, moderne Technologien abgelöst wird oder deren Bedarf aus anderen Gründen plötzlich nicht mehr existiert. Somit kann eine „Technische Rezession“ in den verschiedensten Branchen oder Wirtschaftssektoren auftreten. Im Vergleich zur rein wirtschaftlichen Rezession bezieht sich die „Technische Rezession“ daher ganz konkret auf den konjunkturellen Zyklus einer Technologie. Konkret auf deren Bedarf und Nutzung durch die Menschheit. Der Begriff „Rezession“ deutet dann auf einen Rückgang ebendieser hin.

Immer wieder kommt es zu Rezessionen auf den unterschiedlichsten Gebieten. Sie sind ein essenzieller Teil des technischen Lebens einer modernen Gesellschaft. Der technologische Wandel ist fortlaufend und deswegen passieren „Technische Rezessionen“ immer wieder aufs Neue. War eine Technologie gestern noch „State of the Art“, so kann diese morgen bereits durch eine neuere, effektivere Technologie ersetzt werden. Da vielerorts jedoch Unkenntnis über die Bedeutung des Begriffs „Technische Rezession“ herrscht, so soll dieser innerhalb des nun folgenden Artikels einmal ausführlich erklärt werden. Dabei soll insbesondere auf die Merkmale, beeinflussende Faktoren, Beispiele sowie die Dauer und Prognosen zur „Technischen Rezession“ eingegangen werden.

Begriffsdefinition von „Technische Rezession“

Der Begriff „Technische Rezession“ setzt sich aus dem Adjektiv „technisch“ und dem Substantiv „Rezession“ zusammen. „Rezession“ stammt vom lateinischen Wort „recessio“ (zu Deutsch: „Rückgang“ oder „Niedergang“) ab und deutet auf einen wirtschaftlichen Rückgang hin. Die Rezession ist das Gegenteil einer Expansion (ein wirtschaftlicher Aufstieg). Ganz konkret handelt es sich bei einer „Technischen Rezession“ um den Niedergang einer bestimmten Technologie (in Bezug auf deren Verwendung, Nachfrage nach dieser und Weiterentwicklung ebendieser).

Eine „Technische Rezession“ bezieht sich daher auf eine bestimmte Technologie, wie zum Beispiel das Schiff, das Automobil, die Schreibmaschine oder das Smartphone. Jede Technologie besitzt für sich eigene Konjunkturzyklen. Während sich neuartige Technologie in der Regel in einer technischen Expansion befinden, so gelangen veraltete Technologien in die technische Rezession. Diese findet kurz vor der Abschaffung der jeweiligen Technologie statt, die dann als „Technische Depression“ bezeichnet werden kann.

Merkmale einer „Technischen Rezession“

Eine „Technische Rezession“ weist verschiedenste Merkmale auf, die im Folgenden einmal übersichtlich aufgelistet werden sollen:

  • Sinkender Bedarf an der Technologie auf dem Markt
  • Nachlassende Verwendung der Technologie im privaten und gewerblichen Umfeld
  • Rückläufiges Produktionsvolumina der Technologie
  • Ausbleibende Weiterentwicklungen der Technologie
  • Teilweise (politisch instruierte) Verbote der Technologie
  • Insgesamt absteigender Stellenwert der Technologie in der Gesellschaft

Ist eine Technologie also von einer technischen Rezession betroffen, so sind deren Zukunftsaussichten in der Regel negativ. Vermutlich wird diese in Kürze vollständig durch eine neue Technologie ersetzt.

Welche Faktoren beeinflussen eine „Technische Rezession“?

Eine „Technische Rezession“ kann durch ebenso vielfältige Faktoren begünstigt werden. Da die „Technische Rezession“ ein ganz normaler Bestandteil des technologischen Konjunkturzyklus ist, betrifft diese früher oder später jede Technologie. Als entscheidende Faktoren gelten unter anderem der technologische Fortschritt und die Verbreitung neuer Technologie. Auch können Nachfrageänderungen nach bestimmten Produkten oder Dienstleistungen zur technischen Rezession von bislang etablierten Technologien führen. Weiterhin können sich wirtschaftliche Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel Gesetze, politische Entscheidungen, das Vorhandensein und die Verfügbarkeit von Ressourcen, die gesellschaftliche Akzeptanz und weitere Dinge ändern, die zu einer technologischen Rezession einer Technologie führen. Zu guter Letzt sorgen innovative Geschäftsmodelle immer wieder, für das Aufkommen neuartiger Technologien, die alte Technologien Schritt für Schritt überflüssig machen.

Beispiele für „Technische Rezessionen“

Technologische Rezessionen ereilen früher oder später jede erdenkbare Technologie. In den nun folgenden Unterabschnitten soll das einmal anhand der folgenden, technologischen Rezessionen veranschaulicht werden:

  • Niedergang der Schreibmaschine
  • Schließung von Videotheken
  • Rückgang im Einzelhandel

Niedergang der Schreibmaschine

Mit dem Aufkommen des Computers Ende der 1980er-Jahre kam es zu einer technischen Rezession bei der Schreibmaschine, die bis dahin als führende Technologie zur Bewältigung von Schreibarbeiten galt. Der Computer erledigte Schreibarbeiten im privaten und gewerblichen Bereich fortan nicht nur schneller, sondern auch qualitativ hochwertiger, ressourcenschonender und insgesamt einfach leichter. Die Schreibmaschine wurde ab da immer seltener in Büros und zu Hause verwendet.

Schließung von Videotheken

Mit dem Aufkommen von DVD, Blu-ray und Streaming-Diensten verzeichneten Videotheken Anfang bis Ende der 2000er-Jahre einen gewaltigen Rückgang und verschwanden schlussendlich komplett von der Bildfläche. Die Nachfrage nach Dienstleistern, die Videokassetten zum Verleih anbieten, war ab da einfach nicht mehr gegeben. In Ermangelung einer wirtschaftlichen Grundlage kam es zur Schließung von Videotheken – diese Art von Technologie wurde dann beispielsweise durch Streaming-Plattformen oder Streaming-Dienste, wie beispielsweise Netflix, ersetzt.

Rückgang im Einzelhandel

Auch der Einzelhandel erlebte seit den frühen 2000er-Jahren einen gewaltigen Rückgang, der sich durch die neuartige E-Commerce-Technologie erklären lässt. Immer weniger Menschen führen ihre Einkäufe in Ladengeschäften durch. Stattdessen boomen Online-Shops und Verkaufsplattformen, wie beispielsweise Amazon.

Wie lang dauert eine „Technische Rezession“ und wie sieht die Prognose aus?

Wie lang eine „Technische Rezession“ bei einer bestimmten Technologie dauert, das hängt ganz maßgeblich von den Zutrittsbarrieren einer neuen Technologie ab, die die alte Technologie ablöst. Hierunter fallen zum Beispiel Preise, Verfügbarkeit, öffentliches und wirtschaftliches Interesse an der neuen Technologie, die Höhe des Grenznutzens, den die neue Technologie gegenüber der alten Technologie bringt und von weiteren Faktoren. Es gibt daher keine feste Zeitspanne für die Dauer einer technischen Rezession. Im Schnitt wird eine Technologie jedoch alle 5 bis 10 Jahre von einer neuen, bahnbrechenden Technologie abgelöst. Die technologischen Zyklen verkürzten sich innerhalb der vergangenen Jahrzehnte jedoch immer weiter. Perspektivisch ist damit zu rechnen, dass dieser Trend sogar noch zunehmen wird. Dauert eine technische Rezession (bis diese die technische Depression erreicht) heute beispielsweise 1 bis 2 Jahre, so wird diese prognostisch immer kürzer werden.

Fazit zum Thema „Technische Rezession“

Technologische Veränderungen haben mitunter erhebliche Auswirkungen auf das private und wirtschaftliche Leben in einer Volkswirtschaft. Ein rascher Fortschritt und Innovation führen dazu, dass technische Rezessionen bei bestimmten Technologien sowie Produkten oder Dienstleistungen immer wieder auftreten. Oftmals kommt es dazu, dass die sich in der technologischen Rezession befindlichen Technologien dann komplett von der Bildfläche verschwinden.

Mit dem Begriff „Technologische Rezession“ sind zum Beispiel die Begrifflichkeiten „Technologische Expansion“, „Technologischer Boom“ sowie „Technologische Despression“ verwandt. Sie alle sind Teil eines technologischen Zyklus und wechseln einander ab und beschreiben damit den Lebenszyklus einer bestimmten Technologie. Dieser Ablauf ist (aufgrund des technologischen Fortschritts) früher oder später für jede Technologie gleich.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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