Hinter dem Begriff „Biohacking“ verbirgt sich eine Wissenschaft, bei welcher versucht wird, das persönliche biologische (körperliche und geistige) Potential zu ermitteln, zu entfalten und zu optimieren.
Was ist Biohacking? Bedeutung, Definition, Erklärung
Beim Biohacking wird auf verschiedene Art und Weise auf den Organismus eingewirkt. Dies kann auf biologische, technische oder auch chemische Weise geschehen. Die Einwirkungen werden mit dem Ziel vorgenommen, die Leistungsfähigkeit zu verbessern.
Um sich in eine bestmögliche Richtung positiv entwickeln zu können ist es nötig, den eigenen Geist und Körper bestmöglich zu kennen und zu verstehen.
Biohacking ist auch eine Maßnahme, um dem Alterungsprozess entgegen zu wirken.
Vor allem in den USA, aber auch schon in vielen Teilen Europas betreiben Menschen mit wachsender Euphorie das Biohacking.
Bereiche des Biohacking: Erklärung
Grundsätzlich wird das Biohacking in drei verschiedenen Bereichen durchgeführt.
Einen Bereich bilden Körper und Geist. Hier kann man durch Ernährung einen großen Einfluss nehmen. Auch Routinen spielen eine große Rolle, ebenso wie die Veränderung von Verhaltensweisen. Für die Optimierung muss man die körpereigenen Abläufe verstehen. Dabei geht es auch um Bereiche wie das Immunsystem und die Konzentrationsfähigkeit. Mit der Kenntnis über die Funktionsweisen lassen sich dann Maßnahmen und Verhaltensweisen ableiten, die zu einer Optimierung führen.
Es gibt verschiedene Instrumente, die das Biohacking unterstützen. Hierzu gehören vor allen Fitness- und Schlaftracker, welche eine genaue Datenerhebung durchführen, deren Auswertung dann die Richtung vorgeben.
Extremere Anhänger des Biohacking nutzen auch Implantate oder sogenannte RFID-Chips zur Informationsspeicherung. In Europa sind bereits mehr als 50.000 Menschen mit einem Chip oder Implantat ausgestattet.
Diese Chips senden zum Teil bestimmte Impulse, je nach Laufrichtung. Wenn man sich gen Norden bewegt, erfolgt eine Vibration.
Es werden weiter auch Experimente mit dem menschlichen Körper durchgeführt. So können zum Beispiel die Reaktionen auf externe Einflüsse wie Wärme oder Kälte gemessen werden. Auch hieraus ergeben sich wieder wichtige Informationen für eine Selbstoptimierung.
Die Wirkung verschiedener Lebensmittel wird ebenfalls überprüft. Auch wird der Stoffwechsel mit einbezogen. Hier kann versuchsweise die Ernährung von einer Zucker- auf eine Fettverbrennung umgestellt werden.
Weiter beschäftigen Biohacker sich auch mit der menschlichen DNA. So gilt es herauszufinden, ob die DNA vorbelastet ist und sich hier eventuelle Mutationen verbergen. Mit gezielten Untersuchungen können diese sichtbar gemacht werden. Ein großer Teilbereich des Biohacking ist die Epigenetik. Hierbei geht es darum, die eigene Abstammung zu entschlüsseln.
Ein weiterer Bereich des Biohacking befasst sich mit der Verwendung bestimmter Tools. Diese setzen externe Impulse oder stimulieren bestimmte Areale des Körpers. Auch dies soll zu einer Optimierung des Organismus führen. Mögliche technische Tools sind Neuro-Feedback-Geräte, Brainwaves oder auch Geräte, die die Gehirnaktivität anregen.
Biohacking: Wie wird man ein Biohacker?
Zunächst einmal muss man damit anfangen, seinen Körper zu erkunden. Jede Information über die körpereigenen Abläufe und Zusammenhänge bietet eine Grundlage zur Verbesserung. Dabei geht es zunächst einmal darum, bekannte negative Probleme und „Störungen“ zu beseitigen. Hierzu gehören vor allem Stress, Müdigkeit oder auch Schlafstörungen. Durch das Beheben der Probleme kann ein neues Wohlbefinden eintreten.
Vielfach müssen verschiedene Ansätze zunächst einmal getestet und ausprobiert werden. Nicht jeder Körper reagiert gleich. Zudem muss man stets an sich weiter arbeiten. Es gilt auch, Entscheidungen zu treffen, die das Leben auf den Kopf stellen können. Man arrangiert sich nicht länger mit dem, was man hat – wie z.B. bestimmte Ernährungsgewohnheiten oder Rhythmen. Dabei hilft es sich vor Augen zu führen, dass man selbst Einfluss nehmen kann. Hierbei muss man natürlich trotzdem noch seine eigenen Grenzen kennen. Das Denken sollte lösungsorientiert sein. Man darf keine Scheu vor Experimenten haben. Das gesamte Biohacking fängt dabei im eigenen Kopf an.
Biohacking: Tools und Werkzeuge
Ein mögliches Tool ist eine Brille mit Blaulichtfilter. Wenn die Netzhaut blaues Licht aufnimmt, dann wird dem Körper suggeriert, es sei heller Tag. Dies führt zu einer Steigerung der Konzentration. Auch sorgt das Licht dafür, dass man wach bleibt. Die Einstrahlung von blauem Kunstlicht führt zu einer Hemmung der Melaninproduktion. Melanin ist dafür verantwortlich, dass man müde wird. Durch den Blaulichtfilter wird diese Wirkungskette unterbrochen, so dass das Einschlafen leichter fällt. Es tritt eine bessere Erholung ein.
Biohacking: Was ist die kalte Thermogenese?
Ein weiterer Bereich ist die sogenannte kalte Thermogenese. Durch Kälte wird braunes Fettgewebe oxidiert. Dadurch wird Hitze freigesetzt, die sich im gesamten Körper breitmacht. Diese Funktion sollte man trainieren, da sie ansonsten verkümmert. Durchführen kann man die kalte Thermogenese ganz einfach mit einer kalten Dusche am Morgen. Die kalte Thermogenese kann eine Reihe positiver Wirkungen auf den Organismus haben. So kurbelt sie nicht nur die Fettverbrennung an, sie stärkt zudem auch das Immunsystem.
Biohacking: Meditation und Fasten
Im Biohacking ist auch die Meditation ein wichtiger Teilbereich. Dabei geht es vor allem um Entspannung. Man kann für sich selbst entscheiden, welche Form der Meditation man wählt und wie man diese durchführt.
Im Bereich der Ernährung erreicht das intermittierende Fasten einen immer höheren Stellenwert. Es gibt verschiedene Methoden, die Nahrungsaufnahme zu kontrollieren. Das Fasten ist eine uralte Technik. Regelmäßiges Fasten führt zu einer Reduzierung des Körperfettanteils, zu einer Regulierung des Blutzuckerspiegels und auch zu einer Bekämpfung von Entzündungen im Körper. Es entspricht dabei dem natürlichen Essverhalten des Menschen.
Aber auch Diäten wie die Paleo- oder die Bulletproof Diät orientieren sich an der ursprünglichen Programmierung des Körpers. Bei der Paleodiät werden nur Lebensmittel verzehrt, die regionaler Herkunft sind und keine künstlichen Zusatzstoffe enthalten. Bei der Bulletproof-Diät werden Lebensmittel wie der Bulletproof-Coffee und andere Supplemente konsumiert. Auch hier geht es um eine Ernährungsweise mit natürlichen Zutaten.
Biohacking: Schlaf optimieren
Um den Schlaf zu optimieren, kann man sich zum einen der Brille mit Blaulichtfilter bedienen. Weiter spielen aber auch die richtige Ernährung sowie Bewegung eine wichtige Rolle. Durch ein erfolgreiches Zusammenspiel aller Komponenten kann sich der Körper in der Nacht erfolgreich erholen und regenerieren. Im Rahmen der Ernährung achten Biohacker vor allem darauf, wichtige Mikronährstoffe zu konsumieren. Diese findet man vor allem in den sogenannten Superfoods. Möglich ist auch die Einnahme bestimmter Nahrungsergänzungsmittel, um den Körper mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen.