Was bedeutet „selenophil“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Was bedeutet selenophil, Bedeutung, Definition, Erklärung


Das Adjektiv „selenophil“ beschreibt eine Person, die den Mond liebt. Selenophile Menschen fühlen sich vom Mond angezogen, spüren eine tiefe Verbindung zu dem Himmelskörper und ziehen sein Licht mitunter dem Licht der Sonne vor.

Der Begriff „selenophil“ stammt ursprünglich aus dem Altgriechischen und setzt sich aus den Wörtern „Selene“ und „Philia“ zusammen. „Selene“ lässt sich mit „Mond“ übersetzen, „Philia“ bedeutet „Liebe“.

Was bedeutet „selenophil“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Der Begriff „selenophil“ hat eine weitere Bedeutung in der chemischen Botanik. Selenophile Pflanzen absorbieren mehr Selen aus der umliegenden Erde als gewöhnlich. Selen ist ein chemisches Element, das in geringen Anteilen vom Menschen über die Nahrung aufgenommen werden muss, um Mangelernährung zu verhindern.

Auch die Bezeichnung des Elements Selen leitet sich vom altgriechischen Wort für den Mond ab. So wie der Mond ein Begleiter der Erde ist, kommt Selen in der Natur häufig in Verbindung mit dem Element Tellur vor. Der Name Tellur entstammt dem lateinischen „Tellus“ und bedeutet „Erde“.
Sind Pflanzen selenophil, sind sie wörtlich „Selen-liebend“ und weisen eine besonders hohe Anreicherung des Elements Selen auf.

Seit Mitte der 2010er Jahre wird der Begriff „selenophil“ jedoch zunehmend für mondliebende Menschen verwendet. Seit der ersten verzeichneten Nutzung des Begriffs als „mondliebend“ im Jahr 2017 verbreitete sich der Ausdruck rasch im Internet.

Mit der Zeit entwickelte sich eine Online-Community rund um das Wort „selenophil“. Auf verschiedenen Plattformen im Internet tauschen sich Menschen über den Mond aus, kommunizieren unter Nennung des Begriffs „selenophil“ und teilen mondbezogene Bilder, Videos und Sprüche miteinander.

Welche Charaktereigenschaften sind typisch für eine „selenophile“ Person?

Menschen, die sich vom Mond angezogen fühlen, werden selten auch als Philoselene bezeichnet. Deutlich häufiger ist heute die Nutzung der Begriffe „selenophil“ oder einfach „mondliebend“.

Auch „Mondkind“ oder „Mondenkind“ kann verwendet werden, um eine Person zu beschreiben, die sich mit dem Mond verbunden fühlt. Gängiger ist allerdings die englische Übersetzung „moon child“, die schon vor dem Aufkommen des Begriffs „selenophil“ allgemein verbreitet war.

Nicht zu verwechseln ist „selenophil“ oder „mondliebend“ mit dem Ausdruck „mondsüchtig“. Mondsüchtig sind Menschen, die schlafwandeln. Auch als Somnambulismus bezeichnet, ist Mondsüchtigkeit eine auffällige Schlafstörung, die besonders im Kinder- und Jugendalter auftritt.

Mondliebende Menschen ziehen typischerweise den Mond der Sonne vor und schätzen den Anblick des Nachthimmels. Häufig haben sie eine Affinität für die Dunkelheit und die Einsamkeit.

Selenophile Personen entwickeln gelegentlich auch ein allgemeines Interesse für Astronomie und Astrologie. Beispielsweise ist der Mondkalender ein zuweilen gern genutztes Werkzeug als Entscheidungshilfe für land- und forstwirtschaftliche Arbeiten, für den Gartenbau und im medizinischen, diätetischen und alltäglichen Bereich.

Unabhängig von Astrologie, Esoterik und Aberglaube galt der Mond kulturübergreifend und über die Jahrhunderte hinweg als Symbol für das Geheimnisvolle und Unbekannte. Mondliebende Menschen gelten aus diesem Grund herkömmlicherweise als nachdenklich und besinnlich. Die Gedanken Selenophiler gehen tief, sind komplex und intensiv.

Introvertierte Menschen, die viel Zeit mit Introspektion und Selbstreflexion verbringen, schätzen die unaufdringliche Anwesenheit des Mondes. Auch aufmerksame und neugierige Personen fühlen sich verstärkt von dem silbernen Himmelskörper angezogen.

Senophilität wird zudem gehäuft mit einer lebensbejahenden Einstellung und einem besonderen Sinn für Ästhetik in Verbindung gebracht. In der Astrologie steht der Mond darüber hinaus für einen tiefgehenden Zugang zu den eigenen Gefühlen, für Empathie und für Fürsorge.

Selene und der Mond im griechischen Ursprung

Das griechische Wort „Selene“ (oder Selḗnē) lässt sich auf Deutsch mit der weiblichen Form von „Mond“ und gleichzeitig auch mit „Mondgöttin“ übersetzen. In den romanischen Sprachen wie Spanisch, Italienisch und Französisch ist der Mond wie im Altgriechischen weiblich. Nur im germanischen Sprachraum wird dem Mond ein männlicher Artikel zugeordnet.

Im alten Griechenland wurde Selene als die Göttin des Mondes verehrt. In der griechischen Mythologie nahm sie ihren Platz als Himmelsgöttin gemeinsam mit ihren Geschwistern Helios, dem Gott der Sonne, und Eos, der Göttin der Morgenröte, ein.

Als personifizierte Figur des Mondes wurden Selene symbolhaft viele der Charaktereigenschaften zugeordnet, die gegenwärtig mit selenophilen Menschen in Verbindung gebracht werden. Als besonders charakteristisch galt Selenes Liebe zur Stille und zu einem ruhigen Miteinander. Metaphorisch dafür steht Selenes Liebe zum ewig schlafenden griechischen König Endymion.

Der zweite Wortteil des Begriffs „selenophil“ entstammt ebenfalls dem Griechischen. „Philia“, ein Ausdruck aus der antiken griechischen Philosophie und Literatur, bezeichnet eine freundschaftliche Liebe. Im Gegensatz zum Wort „Eros“, das für erotische Liebe steht, beruht „Philia“ auf gegenseitigem Interesse und Anerkennung.

Fazit: Was bedeutet „selenophil“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Selenophile Menschen empfinden eine freundschaftliche Liebe für den Mond. Wer selenophil ist, fühlt sich dem Mond verbunden, empfindet Interesse und Anerkennung für den Himmelskörper.

Im Allgemeinen gelten selenophile Menschen als introvertiert, zurückgezogen und nachdenklich, aber auch als wissbegierig, empathisch und lebensfroh.

Der Begriff „selenophil“ setzt sich aus den altgriechischen Wörtern „Selene“ und „Philia“ zusammen. Selene ist die griechische Göttin des Mondes, Schwester der Sonne und der Morgenröte. „Philia“ lässt sich mit „freundschaftlicher Liebe“ übersetzen und beruht auf Wertschätzung und Anteilnahme.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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