Im alltäglichen Sprachgebrauch begegnet man dem Begriff „schlonzig“ eher selten und doch kommen einem manchmal Aussagen wie „Ein gutes Risotto muss schlonzig sein“ oder „Du bist schlonzig“ zu Ohren. Obwohl in beiden Aussagen der gleiche Begriff verwendet wird, unterscheidet sich seine Bedeutung und kann einerseits mit zähflüssig und andererseits mit unordentlich gleichgesetzt werden.
Was bedeutet „schlonzig“? Bedeutung, Definition, Erklärung
Das Adjektiv schlonzig leitet sich wahrscheinlich vom ebenfalls in der Umgangssprache gebräuchlichen Wort Schlonze ab. Schlonze beschreibt eine Art dickflüssigen Brei und wird zum Beispiel im Zusammenhang mit Gerichten wie Risotto, Milchreis, Suppen oder Grießbrei verwendet. Gemeint ist in diesen Fällen, dass es sich von der Konsistenz her um ein weder zu flüssiges noch zu grobkörniges Gericht handelt. Schlonziges Risotto zeichnet sich durch die ideale Menge Flüssigkeit aus und ist daher der wünschenswerte Idealzustand eines Risottos. Ähnlich ist der Begriff schlonzig im Zusammenhang mit anderen Speisen zu verstehen.
In der Regel ist die Beschreibung schlonzig im Zusammenhang mit Essen nicht abwertend gemeint, sondern beschreibt lediglich eine bestimmte Konsistenz. Werden Suppen jedoch als schlonzig bezeichnet, kann das ein Ausdruck von Missfallen sein, da die gewünschte Konsistenz einer Suppe üblicherweise nicht zähflüssig ist. Eine schlonzige Suppe ist demnach zu stark abgebunden oder enthält zu wenig Flüssigkeit. Gelegentlich wird statt schlonzig die Bezeichnung „schlotzig“ verwendet, wobei auch hier eine Wortherkunft nicht geklärt werden kann. Bekannter Benutzer der Bezeichnung schlotzig ist der Fernsehkoch Tim Mälzer.
„Schlonzig“ im Zusammenhang mit Personen
Der Ausdruck schlonzig wird auch als Beschreibung von Personen verwendet. In diesem Fall steht er synonym für unordentlich oder ungepflegt. Eine schlonzige Person ist demnach ein Mensch, welcher keine Ordnung hält oder ein ungepflegtes Erscheinungsbild abgibt. Schlonzige Menschen haben beispielsweise fettige Haare, tragen schmutzige Kleidung oder fallen durch eine mangelnde Körperhygiene auf. Auch ein unordentlich geführter Haushalt oder ein unaufgeräumter Arbeitsplatz können mit dem Adjektiv schlonzig beschrieben werden.
Wird die Bezeichnung schlonzig für Menschen, Gegenstände oder Orte verwendet, hat sie in der Regel eine abwertende Bedeutung und wird teilweise als Schimpfwort genutzt. Deutlich gebräuchlicher als „schlonzig“ ist die Bezeichnung „schlampig“, welche eine sehr ähnliche Bedeutung hat. „Du bist schlonzig“ kann daher gleichgesetzt werden mit der Aussage „Du bist schlampig“.
Woher kommt „schlonzig“? Wortherkunft
Die Herkunft des Wortes „Schlonz“, von welchem der Begriff „schlonzig“ abgeleitet wird, ist nicht zweifelsfrei geklärt. Auffällig ist jedoch, dass der Begriff vor allem im Ruhrgebiet und Sauerland verwendet wird und hier auch in älteren Schriftstücken auftaucht. Eine regionale Häufung im Sprachgebrauch ist jedoch nicht mit einer regionalen Begrenzung der Wortverwendung gleichzusetzen. Auch die Gebrüder Grimm haben die Begriffe „Schlonz“ und „Schlunz“ bereits im 14. Jahrhundert in ihr Wörterbuch aufgenommen.
Fazit: schlonzig als umgangssprachlicher Begriff
Obwohl sich nicht eindeutig klären lässt, woher der Begriff schlonzig stammt, lässt sich die Bedeutung sehr einfach erklären. Im Zusammenhang mit Speisen meint schlonzig eine dickflüssige Konsistenz. Spricht man im Zusammenhang mit Personen von schlonzig, dann ist der Begriff als Synonym zu schlampig zu verstehen und kann abwertend oder beleidigend gemeint sein.