Der Begriff „Schickse“ wird vor allem in der jüdischen Gemeinde verwendet, wobei die Bedeutung sich in den letzten Jahrhunderten stark verändert hat. Während das Wort ursprünglich für nichtjüdische bzw. christliche Frauen eingesetzt wurde, steht es inzwischen für eine geringschätzige Bezeichnung für Frauen oder Mädchen. Das Gegenteil von „Schickse“ ist „Schekez“ bzw. der nichtjüdischer bzw. christlicher junger Mann.
Was bedeutet „Schickse“? Wortherkunft, Bedeutung, Definition, Erklärung
Das Wort „Schickse“ stammt aus dem jiddischen Sprachgebrauch und hat im Laufe der Jahrhunderte einen Bedeutungswandel erfahren. Laut Quellen aus dem 17. Und 18. Jahrhundert wurde das Wort ursprünglich für nicht jüdische bzw. christliche Mädchen und Frauen verwendet. Da Juden nur Jüdinnen heiraten sollten, wurde ein nichtjüdisches Mädchen als Schickse betitelt. Schicksen kamen für die Heirat und die Familiengründung zur damaligen Zeit nicht infrage. Ursprünglich leitete sich das Wort vom jddischen Begriff für „Unreines“ oder „Abscheu“ ab. Das Gegenteil der Schickse ist der „Schekez“. Als Schekes wurden nichtjüdische, christliche junge Männer bezeichnet. Hier gab es ebenfalls eine Umkehrung des Bedeutungsbegriffs, sodass ein Schekez bzw. Schekz ein Judenjunge bzw. ein junger Mann, Liebhaber oder fester Freund war.
Der Begriff entwickelte sich weiter und wurde anschließend für grell geschminkte, aufreizend gekleidete junge sowie sexuell freizügige Frauen benutzt. Durch das Rotwelsche Eingang kam die Bezeichnung in die deutsche und englische Sprache und wurde von ihr übernommen. Erst mit der Bedeutung für „Flittchen“ oder „leichtes Mädchen“ wurde Schickse als Schimpfwort eingesetzt. In manchen deutschen Gegenden wie dem Ruhrgebiet wird „Schickse“ noch immer verwendet, wobei der Begriff heute einen eher satirischen Charakter besitzt. Beispielsweise werden als Schicksen attraktiv erscheinende Frauen angesehen, welche als eine Art Versuchung für Männer gelten.
Heutige Verwendung und Bedeutung von „Schickse“
Schickse wird heutzutage noch immer benutzt. Inzwischen hat der Begriff einen satirischen Charakter angenommen. Zahlreiche Bedeutungsnuancen stehen heute Zusammenhang mit Schickse. Zum Beispiel kann das Wort liebevoll-ironisch, milde abwertend oder sogar stark beleidigend benutzt werden. Hierbei trägt das Umgebungsfeld maßgeblich zum Bedeutungszusammenhang bei. Im jüdisch-orthodoxen Umfeld gilt eine unfromme Jüdin als Schickse, wobei es sich nicht um eine Christin handelt. Im amerikanisch-jüdischen Feld allerdings wird als shiksa princess ein besonders attraktives sowie blondes Mädchen bezeichnet.
Gebrauch im jüdischen Umfeld: Schickse
Obwohl „Schickse“ aus dem jüdischen Umfeld stammt, wird der Begriff nicht mehr wie ursprünglich im 17. und 18. Jahrhundert für nichtjüdische bzw. christliche Frauen benutzt. Vielmehr wird im jüdisch-orthodoxen Feld seit dem 19. Jahrhundert unter Schickse ein Mädchen oder eine Frau verstanden, welche die jüdischen Gebote nicht vollständig befolgt. Jene Juden und Jüdinnen, welche den jüdischen Geboten nicht mit der erwartungsgemäßen Ernsthaftigkeit befolgen, werden dadurch den Nicht-Juden bzw. Christen gleichgestellt. Trotz ihrer Zugehörigkeit zum jüdischen Glauben können Schicksen somit Jüdinnen sein. Diese Bedeutung wurde letztendlich ins Deutsche übernommen, ohne teilweise die Ursprungsbezeichnung zu kennen.
Gleichzeitig wurden vielen Frauen innerhalb der jüdischen Gemeinde unterstellt, sie würden als Prostituierte arbeiten, wenn diese nur schwer selbstständig ihren Lebensunterhalt verdienen konnten. Mit der Unterstellung, Juden würden für alles Schlechte auf der Welt verantwortlich sein, wurde Schickse sogar teilweise für alle weiblichen Personen jüdischer Herkunft benutzt. Somit galt lange Zeit jede Jüdin als Schickse, sodass die ursprüngliche Bedeutung umgekehrt wurde.