Das Spottverb „Özilen“ leitet sich vom Nachnamen des deutschen Fußballspielers Mesut Özil ab. Es entstand in der Diskussion, um das Verhalten Mesut Özils, vor und nach der verlorenen Fußball-Weltmeisterschaft der Deutschen Nationalmannschaft (Genannt „Die Mannschaft“).
„Özilen“ hat folgende Bedeutung:
Wochenlang sich nicht zum eigenen Fehlverhalten äußern, dann die Opferrolle annehmen, Vorwürfe gegen andere erheben und in den sozialen Medien seinen Rücktritt erklären.
Beispiel: „Ich özile jetzt.“
Weitere Schreibweise: öziln
Was war passiert?
Mesut Özil werden mehrere Dinge vorgeworfen:
Am 14. Mai 2018 ließen Mesut Özil und Ilkay Gündogan sich mit dem türkischen Präsidenten Erdogan fotografieren. Dessen Partei „AK Parti“ veröffentlichte die Fotos auf ihrem Twitter-Kanal. (Siehe: hier) Dafür wurden beide stark kritisiert. Während Gündogan sich am 5. Juni am Medientag der deutschen Nationalmannschaft erklärte und entschuldigte, rechtfertigte sich Mesut Özil für das Erdogan-Foto erst am 22. Juli 2018 auf Twitter. (Siehe: hier)
Am 22. Juli veröffentlichte Özil im Abstand von mehreren Stunde eine dreiteilige Erklärung. Der erste Teil „I/III Meeting President Erdogan“ wurde um 12:52 Uhr veröffentlicht. Der zweite Teil „II/III Media & Sponsors“ wurde um 15:03 Uhr veröffentlicht. Der dritte und letzte Teil wurde „III/III DFB“ wurde um 20:04 Uhr veröffentlicht.
I/III Meeting President Erdogan – Özil trennt zwischen dem Amt und der Person
Im ersten Teil „I/III Meeting President Erdogan“ erklärt Özil, dass er keine politischen Absichten mit dem Treffen verfolgt und er aus Respekt vor dem höchsten Amt des Landes seiner Familie zusagt hatte. Das Treffen war aus Özils Sicht nicht als Bekräftigung von Erdogans Politik gedacht. Özils erklärt weiter, dass er zwischen dem Amt des türkischen Präsidenten und der Person Erdogan unterscheidet.
II/III Media & Sponsors – Kritik an deutschen Medien
Im zweiten Teil „II/III Media & Sponsors“ kritisiert er deutsche Medien, die sein Treffen mit Erdogan politisch instrumentalisierten, um ihre rechte Propaganda zu verbreiten. Er spricht hier von „right-wing propaganda“.
Özil sieht hier eine Doppemoral, denn Lother Matthäus traf sich in der Vergangenheit mit Putin und wurde dafür nicht von den Medien kritisiert.
Er berichtet über das Verhalten einiger Sponsoren.
III/III DFB
Der dritte und letzte Teil dient Özil als Abrechnung mit dem DFB-Präsidenten Reinhard Grindel.
Özil kritisiert Grindels Verhalten und vergleicht es mit dem Verhalten des deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeiers. Steinmeier soll sich professionell verhalten und wirkliches Interesse gezeigt haben.
Auch wirft Özil Grindel vor, dass dieser eine politische Agenda verfolge.
Auf der zweiten Seite des dritten Teils seiner Erklärung äußert sich Özil darüber, dass er mit schwerem Herzen und nach langen Überlegungen wegen der jüngsten Ereignisse nicht mehr für Deutschland auf internationaler Ebene spielen wird. Er äußerte sich darüber, dass er ein Gefühl von Rassismus und Respektlosigkeit empfinde.
Zuvor schrieb er, dass er sich unerwünscht [beim DFB] fühle und dass er den Eindruck hat, dass alle seine Erfolge seit 2009 vergessen wurde. Weiterhin schreibt er, dass Personen mit rassistischen und diskriminierenden Einstellungen sollen nicht für den größten Fußballverband der Welt arbeiten, in dem so viele Spieler mit doppelter Herkunft spielen. Ihre Einstellung repräsentiert nicht die Spieler, die sie eigentlich repräsentieren sollten.