Was bedeutet Fiebertraum? Bedeutung, Erklärung, Jugendwort, Jugendsprache


Als Fiebertraum wird eine Situation oder ein Erlebnis bezeichnet, das absurd, surreal, verrückt oder kaum zu glauben war.

Der Ausdruck „Fiebertraum“ stammt eigentlich aus der Medizin. Hier hat er eine negative Bedeutung. Denn er beschreibt einen Alptraum, der unter hohem Fieber erlebt wurde. Diese Träume sind sehr intensiv, wirken real, können verwirrend und verstörend sein. Menschen, die solche Träume erleben, erinnern sich oft noch lange daran, weil sie sich so echt anfühlen – obwohl sie inhaltlich meist keinen Sinn ergeben und voller Widersprüche sind.

In der Gen Z wurde also die Bedeutung des Wortes „Fiebertraum“ komplett umgekehrt. Denn als Fiebertraum wird nun eine absurde, chaotische oder verrückte Situation bezeichnet. Der Ausdruck „Fiebertraum“ wird meist ernsthaft oder ironisch verwendet. Seine Bedeutung bleibt positiv. Als „Fiebertraum“ werden chaotische und absurde, aber lustige und witzige Beobachtungen bezeichnet. Häufig wird der Begriff genutzt, um besonders schräge TikTok-Videos, merkwürdige Trends oder unerwartete Alltagssituationen zu beschreiben, die auf den ersten Blick keinen Sinn ergeben, aber gerade deshalb faszinieren.

Ursprung: Fiebertraum

Den Ausdruck „Fiebertraum“ hat vermutlich der Webvideoproduzent Hand of Blood (Hänno) geprägt. Er verwendete den Ausdruck schon vor 2021 in seinen Videos. (Screenshot) Seit 2023 verbreitete sich das Wort und 2024 wurde es sehr populär. Wo Hand of Blood (Hänno) den Ausdruck her hat, ist nicht belegt.

Auch Taylor Swift verwendete den Ausdruck „Fiebertraum“ im Lied „Cruel Summer“ 2019 schon. Aber hier war die Bedeutung eher negativ, da es um ein emotionales Durcheinander und schmerzhafte Gefühle ging.

Weiteres zu Fiebertraum

An alle älteren Menschen: Wer heute „Fiebertraum“ sagt, hätte früher „crazy“, „abgefahren“ oder „verrückt“ gesagt. Man könnte auch sagen: „Das ist ja total gaga!“ oder „Das ist ja komplett irre!“ – die Sprache ändert sich, aber das Bedürfnis, Absurditäten zu benennen, bleibt.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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