Marie Moreau ist eine fiktionale Superheldin aus dem erweiterten Erzähluniversum der Amazon Prime-Serie The Boys. Sie gilt als eine sogenannte Supe, ein Mensch mit übernatürlichen Kräften, die das Resultat von menschlichen Experimenten sind. Gespielt wird Marie Moreau in The Boys und in Gen V von der amerikanischen Schauspielerin Jaz Sinclair, die zuvor unter anderem im Film Paper Towns (2015) sowie in der Serie The Vampire Diaries (2017) auftauchte. In Gen V rückt sie durch ihre Hauptrolle in den erzählerischen Fokus.
Erstmals zu sehen ist Marie Moreau in Staffel 3 der Serie The Boys. Dort taucht sie in Episode 2 mit dem originalen Titel „The Only Man in the Sky“ kurzzeitig auf. Fast zu übersehen, wird ihr Porträt in einer Datenbank aufgerufen. Gelistet ist sie als Waisenkind, das im sogenannten Red River Institute untergebracht ist. Das Porträt mit dem Namen Marie M. ist der erste Eindruck, den viele Zuschauer von der späteren Hauptdarstellerin von Gen V gewinnen können.
Die wohlgeplante Etablierung der Figur in The Boys läutet schließlich die Handlung der Serie Gen V ein. Gen V spielt im Erzählkosmos von The Boys und basiert auf den von Garth Ennis und Darick Robertson verfassten Comicbänden 23 bis 30 der Reihe, die als Erzählstrang „We Gotta Go Now“ bekannt geworden sind. Die Streaming-Serie taucht ein in die Welt der Godolkin University, einem amerikanischen College, das sich der Ausbildung junger Superhelden widmet. Besonderer Fokus gilt unter anderem Marie Moreau, die mit außergewöhnlichen Kräften ausgestattet ist.
Die Kräfte der Marie Moreau
Als Supe kann Marie Moreau auf übernatürliche Kräfte zurückgreifen. Ihre Spezialfähigkeit ist die Blutmanipulation, die im Original auch als „Hemokinesis“ bezeichnet wird. Dadurch kann sie eigenes oder fremdes Blut durch ihre psychische Kraft beeinflussen. Blut, das aus einer offenen Wunde läuft, kann sie nach ihren Vorstellungen formen und jenes als Erweiterung ihres Körpers nutzen. Diese ungewöhnliche und makabere Fähigkeit erlaubt es ihr, organische Wesen zu manipulieren – zu schwächen und zu stärken. Zu dieser Fähigkeit kommt eine übernatürliche Stärke, eine hohe Ausdauer, sowie eine besondere, mit der Blutmanipulation verbundene Heilkraft.
Marie Moreau blickt auf eine tragische Kindheit zurück. Sie verliert ihre Eltern, als sie ihre Superkräfte entdeckt. Konsequenz ist die Entfremdung von ihrer Schwester und das Leben im Waisenhaus. Der Verlust der Eltern ist ein klassisches Motiv von Superheldenerzählungen, die von Batman und Spider-Man bis zu Jessica Jones reichen. Moreau leidet fundamental an dem Trauma ihrer Kindheit und ist mit ihren Kräften an physische Limitationen gebunden, die sie nicht unbesiegbar machen.
Die Handlung der Serie Gen V taucht in die Gegenwart ein: Marie ist Studentin der Godolkin University, die auch unter dem abgekürzten Namen God U bekannt ist. Sie wurde gegründet von dem internationalen Konglomerat Vought International und ist spezialisiert auf die Entwicklung und Förderung der Supes. Dabei ist die Universität für ihren intensiven Konkurrenzkampf bekannt: Nur die besten und talentiertesten Supes bekommen die Chance, zu mächtigen Superhelden aufzusteigen und Mitglied der berühmten Seven zu werden. Die Serie Gen V beleuchtet die Konflikte und Herausforderungen von Marie Moreau und ihren Zeitgenossen an der God U.
Moreau in The Boys und Gen V
Das Auftauchen von Marie in The Boys ist kurz, indirekt und leicht zu übersehen. Ihr Antlitz taucht in Episode 2 der Staffel 3 innerhalb erwähnter Datenbank auf: Eine Art Teaser für die Serie Gen V. Gen V geht wie bereits Serien wie Supernatural und The Boys auf den Showrunner Eric Kripke zurück. Jenes Spin-Off eröffnet den Zuschauern die Facetten des Lebens an der God U, dabei erinnern Aspekte der Erzählung auf erwachsene und kompromisslose Weise an die berühmten Mutanten der Academy in X-Men. Hervor stechen dabei auch Cameos aus der Serienvorlage The Boys, wie jene von The Deep (Chace Crawford) oder A-Train (Jessie T. Usher).
Marie ist in der Serie nicht alleine, ein Ensemble an wiederkehrenden Charakteren bevölkern die Universität. Dazu gehören beispielsweise Andre Anderson (Chance Perdomo) mit seinen magnetischen Kräften, Enna Meyer (Lizze Broadway) mit ihrer dynamischen Körpergröße, Cate Dunlap (Maddie Phillips) mit ihrer telepathischen Kraft oder Jordan Li (Derek Luh, London Thor) mit der Kraft, zwischen männlichen und weiblichen Aspekten zu wechseln. Auch übernimmt Arnold Schwarzeneggers Sohn Patrick Schwarzenegger eine Rolle als Golden Boy, der die Pyrokinese beherrscht.
Luke alias Golden Boy bestimmt dabei das Mysterium der ersten Episoden von Gen V. In jenen ersten Episoden lernen die Zuschauer mehr über die tragische Backstory von Marie Moreau und ihre ersten Tage an der Universität. Sie lernt ihre neue Mitbewohnerin Emma Meyer kennen und ihre Klassenkameraden. Dabei kommen gleich ihre Superkräfte helfend zum Einsatz. Bis Golden Boy existenzielles Chaos in die Hallen der Universität bringt. Eine zweite Staffel zu Gen V wurde übrigens im Oktober 2023 angekündigt. Mehr zu Marie Moreau und ihre Zeitgenossen ist also auf Amazon Prime zu erwarten.
Überblick: Wer ist Marie Moreau?
Marie Moreau gilt als sogenannte Supe, eine hochtalentierte Waise mit Superkräften. Gen V wirft einen narrativen Blick auf ihr Leben an der Godolkin University, inspiriert durch die Comicvorlage von Garth Ennis und Darick Robertson. Die Protagonistin profitiert dabei von den mächtigen Kräften der Blutmanipulation, die zudem die Tragik ihrer Kindheit durch den Tod ihrer Eltern bestimmt haben. Anders als beim minimalen Cameo in der Serie The Boys wird Marie Moreau so zu einer der Hauptfiguren in der Amazon Prime-Serie Gen V.