Im 16. Jahrhundert wurde der Begriff des Muttermals erstmalig verwendet und fand somit dort seinen Ursprung. In der damaligen Zeit glaubten die Menschen, dass ein Leberfleck ausschließlich auf die unbefriedigten Gelüste der Mutter zurück zu führen ist. Diese Gelüste sollen wäre der Schwangerschaft nicht gestillt worden sein und aufgrund dessen weist das Kind die „Muttermale“ auf. Des Weiteren nahmen die Menschen an, dass eine Mutter etwas falsch gemacht hätte und ihr Kind wegen ihren Verfehlungen Muttermale bekommen hat. Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes „Mal“, welches im Wort „Muttermal“ mitinbegriffen ist, lautete „Zeichen“. Auch deswegen nahmen die Menschen im 16. Jahrhundert an, dass dies ein Zeichen für die negativen Eigenschaften oder die Verfehlungen der Mutter seien.
Viele noch heute bekannte und verwendete Begrifflichkeiten und Redewendungen stammen aus dem 16. Jahrhundert.
Bei dem Begriff „Leberfleck“ handelt es sich um eine sogenannte Lehnübersetzung des medizinischen Begriffs „macula hepatica“. Dieser Begriff bezieht sich auf den bräunlichen Farbton, welcher häufig an den Farbton der Leber erinnert.
Was sind „Leberflecke“? Bedeutung, Erklärung
Bei einem Leberfleck handelt es sich um eine gutartige Wucherung von pigmentbildenden Zellen der menschlichen Haut. Der Fachausdruck des Leberflecks entspricht dem Pigmentnävus. Umgangssprachlich wird der Leberfleck auch als Pfefferfleck oder Muttermal bezeichnet, wobei der Begriff des Muttermals insbesondere in den Regionen rund um die Schweiz, Österreich sowie Bayerns am geläufigsten ist. Als Muttermal bezeichnet man den Oberbegriff für sämtliche gutartige Wucherungsarten der Haut. Hierbei handelt es sich um Wucherungen, welche die betroffene Zellart nicht einschränken. Ein Leberfleck oder auch Muttermal kann sowohl aus roten Blutgefäß- als auch aus gelben Talgdrüsenzellen bestehen. Des Weiteren kann er ebenfalls aus verschiedenen weiteren Zellen aufgebaut sein und muss dabei nicht zwangsläufig eine bräunliche Färbung aufweisen. Er kann zudem blau, rot oder weiß sein. Einige Leberflecken sind von Geburt an da und somit angeboren, wohingegen andere Leberflecken erst im Laufe des menschlichen Lebens hinzukommen und somit die Anzahl der gutartigen Wucherungen steigt.
Bei einer Lehnübersetzung handelt es sich um ein zusammengesetztes Wort, welches auf der Grundlage eines Fremdwortes gebildet wurde. Hierbei werden mindestens zwei bis hin zu allen Bestandteilen eines bestimmten Fremdwortes in eine andere Sprache übersetzt. Setzt man jedoch nur ein Bestandteil des Fremdwortes in eine andere Sprache, so nennt man dies Lehnübertragung.
Das englische Wort für Leberfleck heißt „liver spot“ und bezieht sich ausschließlich auf die uns bekannten Altersflecken – ganz im Gegensatz zu dem deutschen Leberfleck. In der englischen Sprache entspricht der „deutsche Leberfleck“ dem englischen Wort „mole“.
Leberfleck und Muttermal: Bedeutung der Worte
Zusammenfassend kann man sagen, dass ein Leberfleck nicht anderes ist als ein Muttermal. Es handelt sich hierbei lediglich um eine Ansammlung verschiedener pigmentreicher Zellen. Auch wenn der Begriff des Muttermals noch heute gebräuchlich ist, haben die unbefriedigten Gelüste einer Mutter während der Schwangerschaft oder sonstige vermeintliche Verfehlungen ihrerseits nichts mit diesen gutartigen Wucherungen zu tun.