„Ich bin schon groß und vier, komm doch und spiel mit mir – ich lad dich ein, ich bin Caillou“
Welche Eltern kennen die eingängige Titelmelodie nicht aus dem Fernsehen oder von Youtube? In der Serie „Caillou“ geht es um den kleinen Jungen Caillou, der mit seinen Eltern und der jüngeren Schwester Rosie in einem schönen, großen Einfamilienhaus wohnt. Insgesamt erzählen über 150 kurze Episoden aus dem ganz normalen Alltag eines Kindergartenkindes: Caillou geht mit der Mama einkaufen, mit der Familie in den Zoo, besucht Oma und Opa, hat Angst vor einer hohen Rutsche und freut sich auf seinen Geburtstag.
Warum hat Caillou keine Haare, also eine Glatze? Hat er Krebs? Erklärung
Erstaunlicherweise wird diese Frage oft gestellt – auch wenn sie für die Zielgruppe der Serie gar nicht von Belang ist. Kleinen Kindern ist die Tatsache entweder egal, oder sie bemerken dieses Detail gar nicht. Doch viele Eltern finden es offensichtlich bemerkenswert, dass eine solch prominente Serienfigur gänzlich ohne Haare illustriert wurde.
Es gibt verschiedene Theorien, warum Caillou trotz seiner vier Jahre gänzlich kahl ist. Glaubwürdig erscheint zunächst die ganz einfache Erklärung, dass die Kinderbücher, auf denen die später entwickelte TV-Serie beruht, sich an sehr kleine Kinder richtete, die oftmals noch keine oder nur sehr wenige Haare haben. Übersetzt bedeutet Caillou im Übrigen „Kieselstein“ – ein kleines Wortspiel in Bezug auf die Analogie der glatten Oberfläche der Steine zum Kopf des Jungen.
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Caillou: Hohes Identifikationspotential für die kleinen Zuschauer
Ein weiterer Erklärungsversuch geht davon aus, dass die Abwesenheit prägnanter Eigenschaften des Protagonisten die Identifikation mit ihm erleichtert. Wäre Caillou beispielsweise mit üppiger Lockenmähne oder einem modernen, prägnanten Haarschnitt geschaffen worden, wäre seine Figur weniger universal und zeitlos. Kinder, die aus einem anderen Kulturkreis mit anderer Haarmode stammen, hätten unter Umständen Probleme, sich mit ihm zu identifizieren. Als haarloser, unauffällig gekleideter Junge bietet sich Caillou gewissermaßen für jedes Kind gleichermaßen als Identifikationsfigur an.
Caillou ist nicht krank. Er leidet an keiner schlimme Krankheit (Krebs). Er hat einfach keine Haare.
Philanthropischer Erklärungsansatz
Den Wunsch der Serien-Macher nach einem vorurteilsfreien und kulturübergreifenden Setting kann man auch an vielen anderen Stellen gut beobachten. Die verschiedenen Protagonisten der Serie sind ganz unterschiedlicher Herkunft: dunkelhäutig, asiatisch oder weiß. Leos Familie ist jüdischen Glaubens und auch das Thema Inklusion wird ganz selbstverständlich und spielerisch behandelt. Es gibt keine Berührungsängste gegenüber Neuem und so verkörpert Caillous Welt eine Vision von einem offenen Miteinander, wie es Kinder leben können, die gänzlich ohne Ressentiments erzogen werden. Welche Rolle spielt in einer solchen Welt noch die Frage nach der Frisur?
Caillous Familie: Mama, Papa, Rosie und Gilbert
Solche Eltern wünscht sich jedes Kind! Mama und Papa haben immer viel Zeit für ihren Caillou, sind verständnisvoll und nehmen seine Wünsche, aber auch seine Ängste sehr ernst. Auch Oma und Opa nehmen regelmäßig am Familienleben teil und kümmern sich liebevoll um Caillou und seine kleine Schwester Rosie. Zur Familie gehört darüber hinaus Caillous geliebter Kater Gilbert. Caillous bester Freund ist der rothaarige Junge Leo, außerdem verbringt Caillou gerne Zeit mit seinen Freundinnen Sarah und Clementine. Auch der Nachbar, Mr. Hinkle, die bezaubernde Kindergärtnerin Miss Martin und die patente Babysitterin Julie gehören zum festen Ensemble der Serie und helfen dem Jungen bei der Bewältigung ganz normaler Alltagsprobleme.
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Altersgerechte Serie für die Jüngeren
Caillou ist eine liebevoll erzählte Serie für Fernseh-Anfänger. Die Dramaturgie ist sehr langsam aufgebaut, das Format verzichtet auf schnelle Schnitte und hektische Bilder und wirkt fast wie ein animiertes Kinderbuch. Kinder sehen sich mit ganz normalen Situationen aus dem Alltag konfrontiert und lernen anhand Caillous Vorgehensweise eine Menge für ihr eigenes Leben. Werte wie Toleranz, Verständnis oder Freundschaft werden ganz nebenbei vermittelt und Eltern müssen keine Angst davor haben, dass ihre Kinder mit unangemessenen Inhalten konfrontiert werden.
Serie basiert auf Kinderbuch-Vorlage und reüssierte auch im deutschen TV
Bereit 1987 entstanden die ersten Caillou-Bücher, zehn Jahre später wurde auf dieser Basis die kanadische TV-Serie entwickelt – unter Mitwirkung erfahrener Psychologen. In Deutschland hatte die Serie sehr großen Erfolg dank der Ausstrahlung beim TV-Kinder-Marktführer SUPER RTL, der die Serie über Jahre hinweg täglich in seinem Vorschulprogramm „Toggolino“ ausstrahlte.
Naja, Fed Feuerstein und Barney Gröllheimer haben ja auch Haare. Sehr fadenscheinig.
Die Lösung liefert Ockhams Rasiermesser. Die Macher haben sich einfach ein paar Euro daran gespart die Figur so einfach wie nur möglich und billig zu zeichnen bzw. zu animieren.
So einfach ist das
Hallo Caliou ist meine Lieblings Sendung.
Aber als mir Leute erzählten das er angeblich Krebs hatte war ich schockiert.