Zahnnerven bestehen aus einem Bindegewebe, das neben Lymph- und Blutgefäßen auch Nervengewebe enthält. Das Nervengewebe wird Zahnpulpa bezeichnet und reagiert auf äußere Einwirkungen. Heiße Getränke oder Eis können Schmerzen am Zahn verursachen.
Besonders unangenehm sind die Schmerzen bei Karies. Die Lösung ist ein Besuch beim Zahnarzt, der meist auch nicht ohne Meldung des Zahnnervs bleibt. Karies greift den Zahnschmelz und das darunter liegende Zahnbein an. Die Pulpa, also das Zahnmark, liegt erst unter diesen beiden sehr harten Schichten. Allerdings reichen die Kanäle der Blutgefäße bis das Dentin genannte Zahnbein. Sie enthalten auch Nervenzellen. Wird das Dentin beispielsweise durch Karies verletzt, löst dies einen Schmerzreiz aus.
Schmerzen als Schutzvorrichtung für unsere Zähne
Nerven senden Schmerzen aus, um uns zu warnen. Sie machen uns auf eine Gefahr aufmerksam, auf welche wir reagieren sollen. Hätten wir keine Zahnnerven, wären wir der Karies und anderen Gefahren für unsere Beißer schutzlos ausgeliefert.
Der Zahnnerv meldet sich aber nicht nur bei Karies. Auch empfindliche Zahnhälse sorgen für starke Schmerzen, wenn sie mit Kaltem oder Heißem in Berührung kommen. Hier kann der Zahnarzt meist durch eine Desensibilisierung helfen. Der Zahnnerv liegt mit dem restlichen Gewebe in der Pulpahöhle, gut geschützt von Zahnschmelz und Zahnbein. Im Gegensatz zu Zahnschmelz kann sich Zahnbein selbstständig regenerieren.
Karies ist eine bakterielle Infektionserkrankung des Zahns. Die Bakterien wandeln Zucker in Säure um, welche den Zahnschmelz und später das Zahnbein angreift. Bei Karies meldet der Zahnnerv schon bei der kleinsten Beschädigung des Zahnbeins ein Schmerzsignal an das Gehirn. Gleichzeitig produziert der Zahnnerv neues Zahnbein, um einen Schutzwall gegen die Kariesbakterien zu bilden. Häufig sind die Bakterien schneller und der Schmerz fordert uns ultimativ auf, den Zahnarzt aufzusuchen. Somit ist der Schmerz eine Schutzeinrichtung zum Erhalt unserer Zähne.
Mit Schmerz warnt der Zahnnerv auch vor harten Speisen. Ein Biss auf ein Schrotkorn sorgt über ein Schmerzsignal dafür, dass wir ruckartig den Mund öffnen. Damit schützt der Nerv das Gebiss auf effektive Weise vor mechanischen Beschädigungen.
Der Zahnnerv macht die Zähne hart
Zahnnerven sind aber mehr als ein Warnsystem, dass uns eine Gefahr für unser Gebiss signalisiert. Sie produzieren zeitlebens Zahnbein. Mit der Zeit werden die Zähne durch die regelmäßigen Kauvorgänge stark beansprucht und nutzen sich ab. Besonders hartes Essen oder Rohkost strapazieren das Gebiss, was der Zahnnerv durch die Produktion von hartem Zahnbein kompensiert. Der Nerv ist also mehr als ein Schmerzsender. Er sorgt aktiv dafür, dass unsere Zähne lange ihren Dienst verrichten können.
Das Zahnbein schützt außerdem die Pulpahöhle, in welcher der Zahnnerv liegt. Somit schützt sich der Zahnnerv im Prinzip selbst. Er nutzt diese Fähigkeit, um sich gegen Karies zu schützen. Haben sich die Bakterien durch den Zahnschmelz gefressen greifen sie auch das Zahnbein an. Mit der Produktion neuen Zahnbeins kämpft der Zahnnerv gegen die Bakterien an.
Sind die Bakterien schneller als der Zahnnerv, wird eine Wurzelbehandlung fällig. Im schlimmsten Fall stirbt der Nerv ab, was leider keine gute Nachricht ist. Zwar kann der Nerv nun keinen Schmerz mehr aussenden, aber der Zahnarzt den Zahn meist entfernen, um die Bakterien aufzuhalten. Ist der Nerv abgestorben, sprechen Dentisten von einem toten Zahn.
Fazit: Der Zahnnerv ist dafür verantwortlich, dass wir möglichst lange ohne Zahnersatz auskommen.