Was bedeutet Tsundoko / Tsundoku? Bedeutung, Definition, Übersetzung


„Tsundoku“ ist ein japanischer Ausdruck für jemanden, der ein Buch kauft, es aber nicht sofort liest, sondern zu anderen Büchern auf einen Stapel legt. Dadurch entstehen kleine Büchertürme der ungelesenen Bücher.

Insbesondere geht es bei Tsundoku darum, dass Bücher gekauft oder gesammelt werden, jedoch dass keine Absicht vorhanden ist, diese auch zu lesen.

„Tsundoko“ setzt aus zwei Wortteilen zusammen:

  • „Tsunde-oku“ bedeutet, dass Dinge für später gestapelt werden. („Tsumu“ heißt auf deutsch: „stapeln“)
  • „Dokusho“ bedeutet einfach „Bücher lesen.“ („Doku“ bedeutet „lesen“.)

Somit ist „Tsundoku“ der Bücherstapel für später. Wortwörtlich kann „Tsundoku“ auf deutsch bedeuten: Lesestapel.

In seiner geschriebenen japanischen Form beinhaltet Tsundoku den Ausdruck für stapeln („積“) und den für lesen („読“).

Der Ausdruck „Tsundoku“ entstand, während der Meiji Ära (1868 bis 1912) als japanischer Ausdruck.

Beide Schreibweisen (mit „u“ oder „o“ am Ende sind verbreitet:

  • Tsundoko
  • Tsundoku

Was hilft gegen Tsundoku?

Jeder kennt es, dass man Bücher kauft in der Hoffnung diese zu lesen und wenig später landen sie einfach auf einem Stapel. Der Freude beim Kauf, dass Buch so schnell wie möglich zulesen, kommt man nicht nach. Wer das wiederholt macht, sammelt in seiner Wohnung Bücherstapel mit ungelesenen Büchern, die schön aussehen, aber auch zu Balast werden können, da sie stets daran erinnern, dass man sie lesen wollte.

Was hilft nun gegen Tsundoku? Ganz einfach. Eine Regel hilft:

Kauf erst ein neues Buch, wenn du das davor gekaufte gelesen hast.

Wenn du dich an diese Regel hältst, bist du auf dem besten Weg keine Erinnerungstürme an deine Faulheit zu bauen.

Natürlich dürfen Bücher schön sein und deine Wohnung schmücken. Manche schmücken sich ja mit großen Bücherregalen, da dies Weisheit und Wissen ausstrahlt. Doch überleg, wenn deine Gäste dich fragen, ob du das achtzehnte Buch in fünften Reihe gelesen hast und du überlegst, ob du jetzt lügst oder nicht.

Tsundoku und Bibliomanie

„Tsundoku“ ist vergleichbar mit der „Bibliomanie“, der übersteigerten Leidenschaft Bücher zu sammeln. Der Ausdruck „Bibliomanie“ und das Sammeln an sich war bis zum Ende des 17 Jahrhunderts negativ belegt – als Wahlosigkeit und Verständnislosigkeit, da Zeitgenossen sich nicht vorstellen konnten, dass ein Mensch so viele Bücher lesen könnte. Erst danach – mit dem Beginn des 18. Jahrhunderts – änderte sich dies und Bibliophilie enstand, also die Liebe zu Büchern.

Weiteres zu Tsundoko / Tsundoku

  • Tsundoku heißt ein Bücher-Podcast.
  • Tsundoku heißt ein Buch von Samauel Smith und Nora Racho.
  • Tsundoku heißt ein Lied von Riley McMonigold.
  • Der Ausdruck „Tsundoku“ wird auf Beutel gedruckt. Diese werden unter anderem über Amazon vertrieben.
  • „Tsundoku“ ist der Name eines Musikers.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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