Eine Triggerwarnung ist ein Hinweis an Zuschauer, Zuhörer, Leser oder Besucher, dass die gezeigten Inhalte provozierend, beleidigend oder verstörend sein können. Die Triggerwarnung wird ausgesprochen, bevor Inhalte gezeigt werden. Dabei bewerten die Urheber der Inhalte oder andere, ob sich Rezipienten davon angegriffen, verletzt oder beleidigt fühlen können.
„Trigger Warning“ ist der englische Begriff. Auf deutsch wird: „Triggerwarnung“ gesagt. Teils kann auch vor einem Inhalt stehen: „Achtung dieser Inhalt kann verstören.“
„Trigger Warning“ wird teils auch als „TW“ abgekürzt.
Woher stammt der Ausdruck „Trigger Warning“?
Der Begriff wurde zunächst für den Schutz von Menschen, die unter (posttraumatischen) Belastungsstörungen oder anderen psychischen Erkrankungen leiden, eingesetzt.
Generell soll eine Triggerwarnung Menschen, die etwas Verstörendes oder Lebensbedrohliches erlebt haben, helfen Inhalte, Diskussionen oder Berichte zu meiden, die zu einer Erinnerung an das erlebte Trauma und damit zu einer Angst- oder Panikreaktion führen. Eine Triggerwarnung dient als Schutz.
In Selbsthilfeforen im Internet werden Triggerwarnungen eingesetzt.
Unter anderem konnten Soldaten, die unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden, vor dem Lesen eines Beitrages z.B. in einem Internetforum, entscheiden, ob sie z.B. veröffentliche Kriegsbilder ansehen wollen. Dies sollte helfen Rückfälle, durch traumatische Bilder zu verhindern. Ähnliches gilt für Opfer sexuellem Missbrauchs, bei denen Schilderungen von sexuellem Missbrauch Traumata auslösen können. Eine Triggerwarnung sollte diese daraufhin weisen, dass bestimmte Inhalte dafür sorgen, dass Erinnerungen wiederhochkommen und ein Trauma auslösen können
Triggerwarnungen an Universitäten
Über die Zeit wanderte der Begriff aus Selbsthilfeforen in den allgemeinen Sprachgebrauch ein. Studenten in den USA und Groß-Britannien forderten z.B., dass provozierende Inhalte oder Worte mit einer Triggerwarnung gekennzeichnet werden sollten. Die Forderungen wurden damit begründet, die emotionale Stabilität nicht zu gefährden.
An US-amerikanischen Hochschulen sprechen mittlerweile einige Lehrkräfte „Triggerwarnungen“ an Studenten aus, bevor sie im Unterricht z.B. Gewaltdarstellungen oder rassistische Sprache behandeln. Damit sollen traumatisierende Erfahrungen reduziert werden, da Studenten selbst entscheiden mit welchen Themen sie sich konfrontieren und auseinandersetzen.
Themen vor denen teils eine Triggerwarnung ausgesprochen wird sind unter anderem folgende:
- Darstellung von Blut
- Darstellung von Gewalt in der Literatur
- Darstellung von Sex in der Literatur
- Darstellung von Sex und Gewalt in der Literatur
- Darstellungen und Beschreibungen von Krieg
- Darstellungen und Beschreibungen von Missbrauch, selbstverletzenden Verhalten
- Erotische Literatur
- Kreuzigungen (Theologie)
- Sexistische und/oder rassistische Inhalte (Geschichte)
- Thematisierung von Essstörungen oder Problemen mit eigenen Körper, Übergewich
Kritik an akademischen Triggerwarnungen
Solche „Triggerwarnungen“ werden kritisiert, da sie dazu führen, dass Studenten sich nicht mehr mit Themen auseinandersetzen, die ihre Weltsicht herausfordern und zu neuen Ideen führen können. Den jungen Menschen wird hierbei übertriebene Empfindlichkeit nachgesagt, da sie sich nicht mit Widersprüchen und der Zweiseitigkeit von Ereignissen auseinandersetzen.
Auch können Triggerwarnungen zu Zensur führen, da dadurch Inhalte als „gefährlich“ klassifiziert werden und nicht gezeigt werden.
Was bedeutet das Wort „Trigger“?
„Trigger“ heißt auf deutsch übersetzt „Auslöser.“ Somit ist eine „Triggerwarnung“ eine Warnung vor einem Auslöser eines Traumas wie z.B. einer Schilderung von Gewalt oder dem Ansehen von grafischen-verstörenden Materialien.