Der Bundestagswahlkampf hat seine Spuren in den Sprache hinterlassen. Auch wenn es in 2017 kleine Spuren. Diese 5 Worte sind hängen geblieben. Sie verraten viel über ihre Urheber:
1. Fedidwgugl
Wer solch einen Hashtag benutzt, der ist siegessicher! Auch wenn Internetnutzer erst höhnten, dass fedidwgugl das covfefe der CDU sein soll, so offenbarte sich: Fedidwgugl hat eine Bedeutung und es ist begehbar.
Das Wort ist die Abkürzung für „Für ein Deutschland in dem wir gut und gerne leben.“ Die CDU richtete sogar das Fedidwgugl-Haus in Berlin ein, in dem sie ihr Programm vorstellt.
Übrigens: Die Aussprache von Fedidwgugl erfolgt über die drei Silben: fedi-w-gugl.
2. Schulzzug
Der Schulzzug kam Anfang 2017 schnell ins Rollen. Die Medien waren voll mit Berichten über eine neue positive (Aufbruchs-)Stimmung in der SPD. Martin Schulz wurde zum sozialdemokratischen Heiland erklärt. Das Ganze subsumierte sich unter dem Begriff: Schulzeffekt.
Doch der Schulzeffekt währte nicht lange. Nach den miserablen Wahlergebnissen für die SPD bei der Schleswig-Holstein- und Saarland-Wahl entgleiste der Schulzzug und aus dem Schulzeffekt wurde der Schulzdefekt.
Auch das Browser- und Smartphone-Spiel half nichts. Darüber berichteten wir hier.
3. ThermiLindner
Als der Wahlkampf (wieder) langweilig wurde, wurden Twitter-Nutzer kreativ. Christian Lindner von der FDP wurde kurzerhand zum Thermomix-Verkäufer erklärt. Lindner nahms gelassen und freute sich über die Aufmerksamkeit.
Wir berichteten hier über #ThermiLindner.
4. Eidbrecherin
Die AfD zeigte Merkel die rote Karte und nannte sie: Eidbrecherin. Auf der dazugehörigen Webseite legte sie dar, warum Merkel den Namen erhielt. Die AfD wirft ihr vor, ihren Amtseid – Schaden vom deutschen Volk zu wenden und sein Wohl zu mehren – verletzt zu haben.
Ein interessantes Detail am Rande: Auf den Namen (und in dem Fall Suchbegriff) „Angela Merkel“ schaltete die AfD eine Google-Werbeanzeige. Jeder der nach „Angela Merkel“ oder „Merkel“ googlte, dem zeigte Google ganz oben in den Suchergebnissen die AfD-Werbung an.
Wir berichteten über die Aktion hier.
5. Kançler
Die Partei „Die Partei“ stellte den Kabarettisten Serdar Somuncu als ihren Spitzen- und Kanzlerkandidaten auf. Dafür strich sie aus dem Wort „Kanzler“ den Buchstaben „z“ und ersetzte dieses durch ein „c“ mit Cedille.
Auf einem Plakat fragte „Die Partei“ passend: „Warum nicht mal ein Türke?“
Zwei Begriffe die nicht fehlen dürfen:
R2G
R2G schien eine interessante Idee zu sein. Doch rot-rot-grün auf Bundesebene wird es nicht geben.
Mehr über R2G findest du hier.
Asymmetrische Demobilisierung
Was eine „asymmetrische Demobilisierung“ ist, sollte sich jeder merken, der sich Merkels Wahlerfolg erklären möchte. Das Begriffspaar beschreibt gut, warum Merkel so erfolgreich ist: Sie nimmt zu kontroversene Themen keine Stellung und setzt politische Anliegen ihrer Gegner um.
Mehr über die Asymmetrische Demobilisierung erfährst du hier.
Anmerkung: Die Auswahl und Bewertung der Worte erfolgte durch das Google Trends Tool.