„Ramschniveau“ ist eine Bezeichnung für geringe Bonität und Vertrauenswürdigkeit eines Staates oder einer Bank in Hinblick auf die Begleichung von Schulden und Einhaltung von Verbindlichkeiten.
Die Folgen für Staaten, die auf Ramschniveau herabgestuft wurden, sind, dass ihre Staatsanleihen als „risikoreich“ bewertet werden und ihre Bonität herabgestuft wird. Dies hat Auswirkungen auf Investitionen in das Land und kann dafür sorgen, dass ausländische Investoren ihr Geld nicht in das Land investieren. Auch kann ein schlechtes Rating dazu führen, dass ein Land in globalen Anleihen-Indizes nicht mehr geführt wird.
Gründe für eine Herabstufung können sein:
- schlechte Wirtschaft
- schlechter / wenig Schutz für private Investments
- verringertes Wirtschaftswachstum
- Verfall der Währung
- hohe Auslandsverschuldung
- unsichere politische Lage (Putschversuche, Politik der Regierung, entlassene Minister)
Das Wort setzt sich aus den Worten „Ramsch“ und „Niveau“ zusammen. „Ramsch“ ist ein seit dem 18. Jahrhundert in Deutschland gebräuchlicher Begriff für Ausschuss oder wertlose Ware/Gegenstände.
Auch: Ramsch-Niveau
Beispiele für „Ramschniveau“
Während der Griechenland-Krise titelte der Spiegel, dass die Ratingagentur Fitch Griechenlands Bonität auf Ramschniveau senkte.
Über andere Länder wie Süafrika, Spanien, der Türkei oder Ungarn wurde in den Medien auch schon gesagt, dass sie auf „Ramschniveau“ kommen könnten. Über die deutsche Bank und andere Banken wurden auch gesagt, dass sie als Ramschniveau eingestuft werden könnten.
Verbreitung von Ramschniveau
Der Ausdruck „Ramschniveau“ erhielt erstmalig im April 2011 signifikante Suchanfragen bei Google.de. Im Juli 2011, November 2011 und dann wieder im April 2012, Juni 2012, Juli 2012 und August 2012 erfolgten weitere Suchnachfragen nach dem Wort „Ramschniveau“. Diese hingen vermutlich mit der Banken- und Eurokrise zusammen, bei welcher einige Staaten und Banken hohe Verluste einfuhren.
Nach 2012 erhielt Ramschniveau weitere Suchanfragen und im September 2016 war ein Monat in dem besonders viele Suchnachfragen bei Google.de eingingen.
Anmerkung: Wir haben diese Werte über das Google Tool „Google Trends“ ermittelt. Sie gelten für die Suchmaschine Google.de