Energiesouveränität steht für die Energieunabhängigkeit bzw. -abhängigkeit gegenüber anderen Lieferanten und Staaten in Hinblick auf die eigene Energieversorgung.
Ist die Energiesouveränität groß bzw. stark, so ist die Abhängigkeit von liefernden Staaten gering. Ist die Energiesouveränität klein, so besteht eine große Abhängigkeit von Lieferanten.
Es gibt unterschiedliche Gründe, die eine Energiesouveränität notwendig machen, ganz gleich, ob aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen. Damit einhergehend gibt es zahlreiche Ansätze, um die Energiesouveränität zu realisieren, um die Unabhängigkeit sicherzustellen. Es folgen weitere Erläuterungen zu den Hintergründen und den Möglichkeiten, die Souveränität in die Praxis umzusetzen. Zusätzlich werden die Risiken ergründet, die sich für eine Wirtschaft ergeben können, wenn es Bestrebungen gibt, sich gänzlich unabhängig zu machen.
Gründe, die für eine Energiesouveränität sprechen
In Anbetracht der Klimakrise, die weitreichende Folgen für die Menschen hat, kann die Energiesouveränität einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen die Klimakrise leisten. Durch erneuerbare Energien kann zum einen die Abhängigkeit zu ausländischen Lieferanten begrenzt werden. Auf der anderen Seite verbessert es die Klimabilanz, sodass die Energieversorgung weniger schädlich für die Umwelt ist. Diesbezüglich gibt es die Option, Fotovoltaikanlagen, Windkrafträder oder Wasserturbinen zu installieren, um die Energieversorgung unabhängig zu machen.
Abseits davon gibt es politische Gründe, die für eine Unabhängigkeit im Energiesektor sprechen. Andere Staaten nutzen ihre Vormachtstellung als Energielieferant aus, um politischen Druck auszuüben. Entsteht eine starke Abhängigkeit, so geht dies mit enormen Gefahren einher, die das wirtschaftliche Leben und den sozialen Frieden in einem Land gefährden können. Wird die Auslieferung auf Zeit reduziert oder komplett eingeschränkt, kann es zur Folge haben, dass es zu exorbitanten Preissteigerungen und wirtschaftlichen Schäden kommt.
Die Energiesouveränität ist auch für den Einzelnen von Vorteil, weil es keine Abhängigkeit mehr zu großen Atomkraftwerken gibt. Die Gefahr durch Cyberkriminelle hat sich in den letzten Jahren signifikant erhöht und damit einhergehend auch die Gefahren für die Energieversorgung. Zahlreiche Kraftwerke sind angreifbar, weil sie auf digitale Strukturen setzen. Sollte es zu einem Systemausfall kommen, so kann dies in äußersten Härtefällen dazu führen, dass ganze Gebiete ohne Energieversorgung sind. Durch die Installation von Solaranlagen und mehr ist es möglich, die Folgen eines Hackerangriffs abzufedern.
Risiken, die mit der Unabhängigkeit einhergehen
Es gibt nicht nur Vorteile, sondern auch Risiken, die mit der Energiesouveränität verbunden sind. Nicht immer ist es möglich, die angestrebten Ziele zu realisieren, aufgrund der vielen Hürden. Unter anderem ist die Technik noch nicht ausgereift genug, um gänzlich auf fossile Energie zu verzichten. Auch die Akzeptanz der Bevölkerung ist in einigen Fällen begrenzt vorhanden, um Projekte umzusetzen. Es gibt Kritikwellen in zahlreichen Regionen, die sich auf die Installation von Windkraftwerken beziehen. Zum einen können Windkraftanlagen das Stadt- und Naturbild negativ beeinflussen, aufgrund der großen Bauweise. Andererseits ist die Gefahr gegeben, dass der Infraschall der Anlagen krankmachen kann.
Der Verzicht auf ausländische Energielieferanten kann ebenfalls eine ernst zu nehmende Gefahr darstellen. Unter anderem sind Produktionsunternehmen auf stabile und günstige Energiepreise angewiesen, um weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben. Ein Anstieg der Energiepreise würde nicht nur die Existenz des Unternehmens bedrohen, sondern auch die Arbeitsplätze zahlreicher Menschen. Die Chemieindustrie ist etwa stark abhängig von Gaslieferungen, um weiterhin produzieren zu können. Folglich können Bestrebungen, die Unabhängigkeit zu verbessern, gleichzeitig dazu führen, dass viele Branchen an ihre finanziellen Grenzen kommen. Die Umrüstung auf erneuerbare Energien und Energieknappheit können einen immensen wirtschaftlichen Schaden zur Folge haben.
Fazit zum Thema Energiesouveränität
Es ist wichtig, sich in Hinblick auf die Energieversorgung unabhängig zu machen. Dennoch ist es ebenso bedeutsam, abzuwägen, welche Risiken die ergriffenen Maßnahmen haben. Ein zu schnelles Vorgehen kann wirtschaftliche Schäden anrichten, weshalb es vorteilhaft ist, strategisch vorzugehen. Eine antizipative und verantwortungsvolle Vorgehensweise stellt sicher, dass die Energieunabhängigkeit mehr Nutzen als Schaden bringt.