Folgende Unternehmen haben Ihre Geschäfte in und/oder nach Russland temporär ausgesetzt: (Stand 9. März 2022)
Unternehmen, die sich aus Russland zurückgezogen haben: A bis I
- Adidas stoppte seine Partnerschaft mit dem Russischen Fußballverband.
- Airbnb stoppte sein Geschäft in Russland.
- Airbus liefert nicht mehr nach Russland.
- Amazon hat sein Geschäft in Russland ausgesetzt. Der Streaming-Dienst „Prime“ wurde ebenfalls ausgesetzt.
- American Express setzte seine Geschäfte in Russland aus.
- Apple setzte sein Verkaufsgeschäft in Russland aus. Der Export von Produkten nach Russland wurde eingestellt. Die Apps von “RT” und “Sputnik” sind nur noch Apple-Geräten in Russland zugänglich.
- Apple Pay wurde eingeschränkt.
- Asos hat seine Filialen in Russland geschlossen.
- Aston Martin exportiert nicht mehr nach Russland.
- BMW exportiert keine weiteren Autos nach Russland. Die Produktion in russischen Werken wurde eingestellt.
- Boeing liefert nicht mehr nach Russland.
- Bombardier hat sein Russland-Geschäft eingestellt.
- BP hat seine Anteile am russischen Ölkonzern Rosneft veräußert. Dies waren knapp 20 Prozent.
- Chanel hat seine Verkäufe in Russland gestoppt.
- Coca-Cola zog sich komplett aus Russland zurück. Das Geschäft wurde ausgesetzt.
- Daimler Truck hat sein Geschäft in Russland eingestellt. Die Zusammenarbeit mit dem russischen Lkw-Hersteller Kamaz wurde eingestellt.
- Danone stoppte alle Investitionen in Russland.
- Dell setzte sein Verkaufsgeschäft aus.
- DHL befördert keine Post und Pakete mehr nach Russland.
- Electrolux stoppte alle Geschäfte in Russland.
- FedEx liefert nicht mehr nach Russland.
- Ford hat sein Russlandgeschäft ausgesetzt.
- General Motors (GM) hat seine Exporte nach Russland eingestellt.
- Google setzte sein Anzeigengeschäft in Russland aus. Dies betrifft die Suche, YouTube und das Anzeigengeschäft mit Webseiten. Außerdem wurden die sender “RT” und “Sputnik” von YouTube und dem Playstore entfernt.
- Gucci hat seine Stores geschlossen.
- H&M hat seine Läden in Russland geschlossen und sein Verkäufsgeschäft gestoppt.
- Harley Davidson hat seine Geschäfts in Russland eingestellt. Exporte nach Russland wurden eingestellt.
- Hermès hat seine Läden in Russland geschlossen.
- Hugo Boss hat seine Läden in Russland geschlossen. (13 Läden gibt es in Russland.)
- Intel stoppte alle Exporte nach Russland. Prozessoren werden nicht mehr in und nach Russland verkauft.
- Ikea stoppte alle Importe nach Russland und Belarus. Außerdem stoppte Ikea alle Exporte aus Russland und Belarus. Auch die Produktion in Russland wurde eingestellt. Drei Produktionsstätten und 17 Möbelhäuser wurden geschlossen. 15.000 Mitarbeiter sind betroffen.
Unternehmen, die sich aus Russland zurückgezogen haben: J bis Z
- Jaguar Land Rover exportiert nicht mehr nach Russland.
- Kering hat seine Läden in Russland geschlossen.
- KPMG stoppte sein Russlandgeschäft.
- Die Lufthansa fliegt nicht mehr nach Russland.
- Lufthansa Technik hat ihre Serviceleistungen eingestellt.
- LVMH hat seine 124 Läden geschlossen.
- Mastercard setzte seine Geschäfte in Russland aus.
- McDonalds hat 850 Filialen in Russland geschlossen. Die 62.000 Mitarbeiter erhalten weiterhin ihr Gehalt. Seit Anfang der 1990er Jahre gibt es McDonalds in Russland. (Zum Vergleich: In Deutschland gibt es rund 1450 McDonalds-Restaurants.)
- Mercedes-Benz stellte seine Exporte nach Russland ein. Die lokale (russische) Fertigung wurde eingestellt.
- Microsoft stellte sein Russland-Verkaufsgeschäft ein.
- Netflix stellte den Betrieb in Russland ein. (Neuanmeldungen sind nicht mehr möglich. Bisherige russische Kunden können bis zur Fälligkeit der nächsten monatlichen Zahlung den Dienst nutzen.)
- Netto kündigte an keine weiteren russischen Produkte zu verkaufen.
- Nike hat seine Filialen in Russland geschlossen. Der Online-Verkauf wurde ebenfalls eingestellt.
- Nokia stoppte alle Lieferungen nach Russland.
- Obi stoppte sein Geschäft in Russland. (Betroffen sind 27 Baumärkte und rund 4.900 Mitarbeiter.)
- Paypal stoppte seinen Bezahldienst in Russland.
- Pepsico setzte die Herstellung und den Verkauf von einigen seiner Produkten (Pepsi, 7Up, Mirinda) aus. Milchprodukte und Baby-Nahrung werden weiterhin verkauft. Pepsico stoppte alle Werbe- und Marketingaktivitäten in Russland.
- Playmobil stoppte seine Exporte nach Russland.
- Porsche stellte seine Produktion in Russland ein. Auch Lieferungen nach Russland wurden eingestellt.
- Prada hat seine Geschäfte in Russland gestoppt.
- Puma stoppte seine Geschäfte in Russland.
- PwC stoppte seine Russlandgeschäfte.
- Renault hat die Arbeit in seinen russischen Werken eingeschränkt.
- Rewe hörte auf russische Produkt in Deutschland zu verkaufen.
- Samsung stoppte seine Lieferungen nach Russland.
- Shell beendete seine Geschäfte in Russland und will kein russisches Gas und Erdöl mehr kaufen. Bestehende Verträge sollen nicht erneuert werden. Shell-Tankstellen in Russland sollen geschlossen werden. Beteiligungen an russischen Öl- und Gasfeldern gibt Shell auf.
- Siemens stoppte seine Geschäfte in Russland. Alle Lieferungen nach Russland wurden eingestellt.
- Siemens Energy stoppte sein Neugeschäft in Russland.
- Spotify hat sein Russland-Büro geschlossen.
- Starbucks stellte alle Geschäftsaktivitäten in Russland ein. Davon sind 130 Starbucks-Cafés betroffen. (Zum Vergleich: In Deutschland gibt es rund 160 Starbucks-Cafés.)
- Toyota hat die Arbeit in seinem russischen Werk in St. Petersburg eingestellt.
- Twitch stellte seine Zahlungen an russische Twitch-Streamer ein.
- UPS liefert nicht mehr nach Russland.
- Visa setzte seine Geschäfte in Russland aus.
- Volvo exportiert keine weiteren Autos nach Russland.
- VW hat seine Exporte nach Russland gestoppt. Die Arbeit an russischen Fertigungsstandorten (Werken) in Kaluga und Nischi Nowgorod wurde eingestellt.
- Zara hat seine Geschäfte in Russland geschlossen. (86 Geschäfte sind betroffen.)
Unternehmen, die sich aus Russland zurückgezogen haben: Ausführungen und Erklärungen
Zu allen oben genannten Unternehmen und Unternehmengruppen gilt, dass ihre Maßnahmen temporär sind. Geschäfts- und Exporteinstellungen haben also ein (unbestimmtes) Ablaufdatum. Es wird also eine Zeit nach dem russischen Angriff auf die Ukraine geben und es wird wieder Frieden geben.
Kommentar der Redaktion: Wer hätte gedacht, dass die Unternehmen der westlichen Welt so reagieren? Denn eigentlich wird doch diesen Unternehmen immer ihre Profitgier unterstellt. Dass diese Unternehmen das unmoralische Verhalten des russische Präsidenten Wladimir Putin verurteilen erstaunt. Denn damit verringern die Firmen ihre Umsätze und Gewinne, zeigen aber Haltung. Bravo!
Doch, wem nützen diese Einschränkungen? Und wem schaden sie? Wie leider so oft, wird die russische Bevölkerung die Einschränkungen zu spüren bekommen. Wer Fastfood essen wollte, kann nicht mehr zu McDonalds, sondern muss wo anders hingehen oder verzichten. Wer bei IKEA Möbel kaufen wollte, kann dies auch nicht mehr tun. Wer ein IPhone will, bekommt dieses nicht mehr von Apple. Das nervt und schürt Frust. Frust auf wen? Auf die Unternehmen oder auf die russische Regierung? Das wird sich zeigen.
Ferner noch werden die Russen aus den Konsummöglichkeiten der ersten Welt ausgeschlossen. Sie müssen zuschauen.
Die Maßnahmen zeigen aber auch, wie vernetzt unsere Welt ist.
Zwei Beispiele, wie die obrigen Maßnahmen Existenzen zerstören:
Russische Bürger, die Mitarbeiter in einem westlichen Unternehmen waren, müssen vermutlich mit der Arbeitslosigkeit rechnen. Außer die Unternehmen bezahlen ihre Mitarbeiter weiter. Bisher ist der Redaktion dies nur von McDonalds bekannt.
Das russische Arbeitslosengeld reicht nicht zum Leben. Wie Deutschlandfunk berichtete, gibt es maximal 8000 Rubel im Monat. Dies waren 2020 rund 110 Euro und sind im März 2022 rund 60 Euro. Davon kann man nicht leben. Es muss als schnellstmöglich ein neuer Job gesucht werden.
Wer sich online eine Existenz aufbauen wollte (oder aufgebaut hat), kommt um PayPal nicht mehr herum. Auch diese Webseite braucht PayPal. Denn die Werbeeinnahmen werden in US-Dollar per PayPal ausgezahlt. Der Bezahldienst ist einfach ubiquitär. (Wäre diese Webseite in Russland so wäre BedeutungOnline.de pleite.) Russische Streamer, die mit Streams auf Twitch Geld verdienen wollten, können dies komplett vergessen. Denn die Plattform zahlt nicht mehr aus.