„Kufr“ bzw. „Kuffar“ ist eine gebräuchliche Bezeichnung im Islam für Menschen, die Angehörige anderer Religionen sind oder nicht dem Islam angehören. Der Ausdruck „Kuffar“ kann auch mit Nicht-Muslim übersetzt werden.
Explizit ist mit „Kafir“ ein Ungläubiger gemeint. Ein Ungläubiger wird nach islamischen Regeln wie folgt definiert:
- Jemand lehnt Gott ab.
- Jemand glaubt nicht an Gott.
- Jemand lehnt die Worte Mohammeds ab.
- Jemand lehnt den Koran ab.
- Jemand lehnt die Macht eines islamischen Gottes ab.
- Jemand lehnt die Engel ab.
- Jemand lehnt die Auferstehung ab.
Im Islam wird streng zwischen einem Ungläubigen und einem Nicht-Muslim unterschieden.
Arabische Ausdrücke für Ungläubige: Kafir und Kuffar
„Ungläubige“ werden in der Einzahl auf arabisch als „Kāfir“ bezeichnet. Auf arabisch: كافر
Der weibliche Singular lautet: kāfira (arabisch: كافرة)
Der Ausdruck „Kafir“ wird teils abwertend gebraucht.
Die Mehrzahl für Ungläubige („Die Ungläubigen“) lautet auf arabisch:
- „Kuffār“ (arabisch: كفّار)
- „Kāfirūna“ (arabisch: كَافِرُونَ)
- „Kafarah“ (arabisch: كَفَرَة) oder
- „Kāfirūn“.
Arabischer Ausdruck für Unglaube: Kufr
Das arabische Wort für „Unglaube“ ist „Kufr“. Auf arabisch: كفر
„Kufr“ bezeichnet im Islam, dass der Glaube an Gott, den Propheten Mohammed und den Koran abgelehnt wird.
Das Gegenwort zu „Kufr“ ist „Īmān“. „Īmān“ heißt auf deutsch: Glaube. „Īmān“ wird auf arabisch wie folgt geschrieben: إيمان
Das arabische Verb für Glauben ist „āmana“. Das arabische Verb für „vom Glauben abfallen“, „leugnen“, „ungläubig sein“ oder „nicht-glauben“ ist: kafara. (In seiner ursprünglichen wortwörtlichen Bedeutung bedeutet „kafara“ so viel wie „verbergen“, „verhüllen“ oder „bedecken“. (Damit ist gemeint, dass jemand z.B. die Wahrheit verbirgt oder versteckt.)
Wenn Muslime einen anderen Muslim zu einem Ungläubigem erklären, so wird dies als „Takfir“ bezeichnet. (arabisch: تكفير) Es ist ein Ausschluss aus der Religionsgemeinschaft. Dies ist vergleichbar mit dem Exkommunizieren, wie es z.B. in der römisch-katholischen Kirche getätigt wurde.
Anmerkungen: Die jüdischen und hebräischen Ausdrücke für Ungläubige weisen auf die gleiche Sprachwurzel wie bei „Kafir“ hin: Kipper und Kofer.
Beispiele für Ungläubige im Islam
Abtrünnige (Murtad): Personen, die vom Glauben abgefallen sind.
Buchbesitzer: Teils werden Christen und Juden als Buchbesitzer bezeichnet. Sie sind Ungläubige, da sie die Botschaft Mohammeds ablehnen.
Mushrikun: Als „Mushrikun“ werden Personen bezeichnet, die neben dem Gott der Muslime, Allah, noch anderen Göttern huldigen. Diese Menschen praktizieren den Polytheismus (arabisch: Shirk), der nach islamischen Regeln eine Sünde ist. (Shirk (arabisch: شرك) bedeutet. Beigesellung.)
Sünder: Jeder Muslim, der sich nicht von seinen Sünden befreit hat, stirbt als Ungläubiger.
Takfir: Muslime, die von der muslimischen Gemeinschaft ausgeschlossen wurden, werdne als Takfir bezeichnet. Jemand wird in der Regel durch ein Rechtsgutachten (Fatwa) dem Unglauben schuldig gesprochen.
Sprachbeispiele mit Kuffar
- „Die Kuffar sollen bekehrt werden!“
- „So viele Kuffar in Berlin.“