Als „Kneisten“ wird das Zusammenkneifen oder Zusammenpressen der Augen bezeichnet, um scharf und damit besser sehen zu können.
Die Augen werden beim „Kneisten“ zu einem schmalen Spalt verengt, wodurch das Sehen sich verbessert. Durch die zusammengekniffenen Augen entsteht ein Lochblendeneffekt, der dafür sorgt, dass eine Kurzsichtigkeit aufgehoben wird. Hier gilt, je kleiner die Öffnung ist in der Licht fällt, umso schärfer ist das gesehene Bild. Deswegen werden die Augen zusammengekniffen.
Deswegen kann „kneisten“ auch allgemein mit „Schauen“ übersetzt werden.
Teils wird „kneisten“ auch verwendet, um jemanden auf etwas hinzuweisen, dass er oder sie sich anschauen sollte.
Der Ausdruck „kneisten“ ist in Ostdeutschland und in Norddeutschland verbreitet.
Wortherkunft: Wo kneisten herkommt
Es wird vermutet, dass „kneisten“ ursprünglich bedeutete, dass etwas zusammengedrückt wird. Da bei den Augen ähnliches passiert, kann das Wort auf diesen Vorgang übertragen wurden sein.
Durch die Gaunersprache Rotwelsch soll der Ausdruck „kneisten“ im 17. Jahrhundert in die deutsche Sprache gelangt sein.
Mit „Kneisten“ kann der Begriff „kneisen“ verwandt sein. Kneisen bedeutet: spähen oder auskundschaften, aber auch verstehen und kennen. Dies ist nur möglich, wenn man gut und scharf sieht. (Im Rheinland ist der Begriff „Kneisen“ auch als Begriff für Ausschau halten oder Beobachten bekannt. Auch bedeutet „kneisten“ in anderne Zusammenhängen: etwas ahnen oder eine Ahnung haben.)
Da erfolgreiches Verstehen nur möglich ist, wenn jemand auch scharf sehen ist, liegt es nahe das „kneisen“ und „kneisten“ miteinander verwandt. Diese Verbindung ist jedoch unbestätigt.
In der Gaunersprache Rotwelsch existiert zumindest der Begriff „Kneister“, was eine Bezeichnung für jemanden ist, der etwas erkennt.
Beispiele: kneisten
- „Was kneistet du wieder?“
- „Du brauchst eine Brille, so wie du kneistest.“