Als „Brainrot“ wird das Phänomen bezeichnet, dass die geistigen Fähigkeiten einer Person nachlassen bzw. sich verringern. Eine Person, die an Brainrot leidet, kann nicht mehr klar denken, sich konzentrieren und Entscheidungen treffen.
Vulgär gesprochen, bedeutet Brainrot, dass jemand verdummt und dümmer wird.
In einer anderen zweiten Bedeutung bedeutet Brainrot, dass jemand (scheinbar) zwanghaft an etwas oder jemanden denkt und dies kognitive Fähigkeiten einschränkt. Das kann zu Stress und Angst führen.
Eine deutsche Übersetzung für „Brainrot“ ist „Hirnfäule“. Die Redaktion findet aber, dass diese Übersetzung zu drastisch ist. Denn bei Brainrot geht es nicht darum, dass das Gehirn kaputt geht, sondern dass die geistigen Fähigkeiten beeinträchtigt sind bzw. werden.
Was ist Brainrot? Ursachen, Gründe und Eigenschaften
Hinter dem Phänomen „Brainrot“ steckt die Idee, dass der übermäßige anspruchslose Konsum von bestimmten Medien, von irrelevanten minderwertigen Informationen, von Memes, Kurzvideos und Social Media dazuführen kann, dass die geistigen Fähigkeiten einer Person nachlassen.
Brainrot bedeutet auch, dass z.B. das zu lange verbleiben in einer Echokammer, das Verschwinden in einem Rabbit Hole oder die übermäßige Beschäftigung mit nur einer Sache dazu führen kann, dass die kognitiven Fähigkeiten verfallen.
Brainrot hat folgende Eigenschaften:
(Es müssen nicht alle Eigenschaften zu treffen.)
- Verkürzte Aufmerksamkeitsspanne
- Man lässt sich leicht ablenken
- Alles außerhalb vom Smartphone ist langweilig
- Unfähig klar zu denken
- Konzentrationsschwierigkeiten
- der Verstand ist wie vernebelt
- Man fühlt sich unruhig und agitiert
- Doomscrolling + Scrolling Paralyse (ständig auf der Suche nach dem nächsten Dopamin Kick)
- chronisch online sein
- Unfähigkeit Gedanken und Informationen zu ordnen, Probleme zu lösen und Entscheidungen zu treffen
- herabgesetzte Impulskontrolle
- Online Welt wird für realer gehalten als die echte Welt
Besonders auffällig wird Brainrot, wenn die im Internet erworbenen Informationen nicht mit der Realität übereinstimmen und man an den Informationen aus dem Internet festhält. Das bedeutet, dass man der Realität ihr real sein abspricht.
Gegen Brainrot hilft:
- An die frische Luft gehen
- Gras anfassen
- mit Menschen reden
- Digitaler Detox
Die Zeit am Smartphone oder Computer zu regelmentieren, kann auch eine gute Idee sein. Hier kann z.B. festgelegt werden, dass man die Geräte nur zu bestimmten Zeiten für eine festgelegte Dauer benutzen kann und darf. Wer sich hier nicht dran hält, kann eine Kindersicherung installieren, die automatisch das Smartphone ausschaltet, wenn eine definierte Anzahl an Minuten aufgebraucht sind.
Eine Kindersicherung, die bestimmte Webseite und Themen verbietet, kann auch eine gute Idee sein.
Das beste Mittel gegen Brainrot ist es sich anderen, nicht nur Gleichgesinnten, mitzuteilen. Vielleicht steckt ja hinter dem chronischen online sein etwas ganz anderes. Vielleicht ist jemand einsam oder traurig?
Ist Brainrot real?
„Brainrot“ ist keine ICD-Diagnose, also keine offizielle ärztlich gestellten Diagnose. Aber der Einfluss von digitalen Medien ist unbestreitbar.
Meinung der Redaktion: Die sozialen Medien sind gegen uns gebaut. Dass bedeutet, das Ziel der sozialen Medien ist, dass wir möglichst viel Zeit dort verbringen. Deswegen gibt es Infinite Scroll und einen dauerhaften Fluss an neuen Informationen. Davon muss man sich mit Willenskraft lösen, um eine Pause zubekommen.
Wer schon einmal mehrere Stunden am Smartphone Kurzvideos geguckt hat und sich danach erschöpft und ausgelaugt gefühlt hat, weiß wie sich Brainrot anfühlt.
Man kann sich in den sozialen Medien radikalisieren und anfangen Verschwörungsmythen zu glauben. Es mag harmlos mit einem interessanten Video anfangen, aber je mehr man sich einliest und einarbeitet, umso tiefer kommt man in den Kaninchenbau (Metapher) und umso mehr entfernt man sich von der Realität. Wenn jetzt noch starke Überzeugungen hinzukommen, dass das Gelesene oder Gesehene wahr ist, dann steht man im Konflikt mit der Realität. Denn egal, wie irrelevant und unsinnig das Gelesene oder Gesehene ist, jemand mit starken Überzeugungen wird jetzt sein Weltbild verteidigen.
Bestes Beispiel sind hier die Menschen, die glauben, dass die Erde flach sei oder das Impfungen Autismus verursachen. Diese Menschen haben das irgendwo im Internet gelesen – die Qualität und Integrität der Quelle ist egal. Sie wollen diesen Unsinn glauben.