Der Minikäse von Babybel hat eine besondere Verpackung: Neben der äußeren Plastikfolie umhüllt auch eine rote Wachsschicht den kleinen Käselaib. Laut Hersteller besteht dieser sogenannte „Frische-Tresor“ aus Paraffin und Mikro-Kristallen. Damit ist die Wachsumhüllung zwar tauglich als umweltfreundliche Verpackung, kann biologisch aber nicht abgebaut werden. Sie gehört daher nicht, wie die Käsereste, die eventuell übrigbleiben, in den Biomüll, sondern in den Restmüll.
Das gilt allerdings nicht für die dünne Plastikfolie, die den Frischetresor aus Wachs rund um den Babybel-Käse umhüllt: Sie wird am besten über den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne entsorgt. Anders als Restmüll werden Verpackungen in Deutschland nämlich nicht verbrannt, sondern, soweit es geht, recycelt und wieder in den Rohstoffkreislauf zurückgebracht. Mit der richtigen Mülltrennung kann daher jeder selbst seinen Beitrag zum Umweltschutz leisten.
Ist die Babybel-Hülle essbar? Babybel-Wachs
Egal, ob Unwissenheit, Faulheit oder Neugier – es ist sicherlich schon vorgekommen, dass Menschen die rote Wachshülle des Babybel Käses einfach mitgegessen haben. Schädlich ist das laut Hersteller nicht: Sowohl das Paraffin-Wachs als auch die Mikro-Kristalle sind nicht giftig. Die Babybel-Hülle zu essen hat also keine negativen gesundheitlichen Folgen. Der Körper kann Paraffin allerdings auch nicht verdauen. Es wird daher unverändert wieder ausgeschieden.
Kann man aus dem Babybel-Wachs Kerzen machen?
Normale Kerzen werden in der Regel aus Paraffin, Stearin, Soja- oder Bienenwachs hergestellt. Zwischen dem Material, aus dem die Babybel-Verpackung ist, und dem Rohmaterial für Kerzen gibt es also durchaus Parallelen. Hinzu kommt, dass das Wachs von Babybel mit seiner tiefroten Farbe ein echter Hingucker ist. Um aus dem Babybel-Wachs eine Kerze zu machen, gibt es zwei Möglichkeiten, die mit unterschiedlich viel Aufwand einhergehen.
Für die einfache Variante knetet man das Wachs, bis es weich ist und sich gut formen lässt. Anschließend zieht man es zu einem langen Band, das man um einen Docht herumwickelt – fertig ist eine einfache Babybel-Kerze, die zuverlässig brennt. Alternativ kann man das weich geknetete Wachs auch in ein ausgebranntes Teelicht oder eine andere Form drücken. Dadurch tropft es beim Abbrennen der Kerze weniger.
Wer eine ganz elegante Babybel-Kerze haben möchte, schmilzt das Wachs aus der Verpackung vorsichtig in einem Topf über dem Herd. Am besten gelingt das in einem Wasserbad: Dafür nimmt man einen Topf, füllt ihn mit Wasser und stellt einen zweiten Topf mit dem Babybel-Wachs in diesen hinein. So erwärmt sich das Wachs langsam und die Unfallgefahr sinkt. Das geschmolzene Wachs in eine hitzebeständige Form, zum Beispiel aus Metall oder Silikon, gießen, einen Docht hineinstecken und auskühlen lassen. So entsteht eine durchgefärbte rote Kerze und weniger Müll beim Babybel essen.
Siehe auch:
In welchen Müll kommt das Babybel-Wachs? Käserinde
Babybel ist nicht der einzige Käse, der eine Käserinde, beziehungsweise Verpackung, aus Wachs hat. Viele Käsesorten haben eine Schutzschicht, die sie vor Feuchtigkeit, Schimmel und Beschädigungen von außen bewahren soll. Meistens handelt es sich dabei allerdings um Käse, der in großen Laiben hergestellt und transportiert wird. Nach dem Schneiden in handliche Scheiben haben diese dann oft nur noch einen dünnen Rand aus Käserinde.
Künstliche Rinde aus Wachs, Paraffin oder Kunststoff sollte immer großzügig abgeschnitten und nicht mitgegessen werden. Sie gehört, genau wie das Wachs von Babybel, nicht in den Biomüll, sondern in den Restmüll. Eine Ausnahme bilden Käsesorten, die eine Rinde aus Natamycin haben. Diese erkennt man auf der Zutatenliste durch das Kürzel „E 235“ oder den Inhaltsstoff „Pimaricin“. Auch diese Rinde sollten Menschen besser nicht essen. Sie kann aber unbedenklich über den Biomüll entsorgt werden.
Einige Käsesorten haben auch eine essbare Rinde: Emmentaler, Parmesan oder Allgäuer sind nur einige Käsearten, bei denen der Rand einfach mitgegessen werden kann. Auch alle Arten von Edelschimmelkäse wie Brie, Camembert oder Gorgonzola haben eine essbare Käserinde. Wer den Geschmack oder die Konsistenz des härteren Schimmelrandes nicht mag, kann ihn im Biomüll entsorgen.