Was ist Blokecore? Erklärung, Bedeutung, Definition

Was ist Blokecore, Erklärung, Bedeutung, Definition


In der faszinierenden Welt der Mode kommt es immer wieder zu erstaunlichen Trends, die sich stark von den gängigen Stilen unterscheiden. Darunter auch der sogenannte „Blokecore“, der in diesen Tagen die Aufmerksamkeiten auf sich zieht. Gemeint ist damit ein Modetrend, bei dem sich Männer oder Frauen bewusst in den Stilen von sportlichen Jugendlichen, beziehungsweise gewöhnlichen, ordinären Männern kleiden oder frisieren. „Blokecore“ vereint damit Maskulinität mit Jugendlichkeit, Sportlichkeit und auch ein bisschen Nonchalance. Ziel ist es, eine traditionelle Männerkleidung zu reproduzieren und diese mit femininen, unkonventionellen Stücken zu kombinieren.

„Blokecore“ ist aktuell bei Jung und auch bei Alt gleichermaßen beliebt und gilt insgesamt als eine Hommage an den Durchschnittsmann. Jedoch weiß mit diesem Trend nicht jeder etwas anzufangen. Der nun folgende Artikel soll daher dazu dienen, den „Blokecore“-Trend einmal detailliert zu erklären. Nebst einer umfassenden Begriffsdefinition sollen daher auch die Herkunft, die verschiedenen Merkmale sowie Kritiken am „Blokecore“ aufgezeigt werden.

Begriffsdefinition von „Blokecore“

Der Begriff „Blokecore“ stellt ein Kunstwort dar, welches aus der englischen Sprache stammt. Es stellt eine Kombination der beiden Substantive „bloke“ (zu Deutsch: „gewöhnlicher Junge“ oder „gewöhnlicher Mann“) und „hardcore“ (zu Deutsch: „zum harten Kern gehörend“) dar. Beide Begriffe werden zu einer Wortneuschöpfung zusammengesetzt. Kombiniert lässt sich „Blokecore“ daher in etwa mit „sich hart am Stil des durchschnittlichen Manns orientierend“ übersetzen.

Gemeint ist damit eine Komposition aus typischen Kleidungsstücken des durchschnittlichen Manns – beliebt ist vor allem die Nachahmung britischer Fußballfans. Hinzukommen ordinäre und etwas archaische Frisuren, die den Look gleich anachronistisch sowie einen Hauch asozial wirken lassen. Dadurch hebt sich dieser gehörig von allen anderen, aktuellen Trends ab und ist nicht zuletzt deswegen so auffallend und beliebt.

Wer sich im „Blokecore“-Stil kleidet, der will in erster Linie auffallen oder verfügt über eine selbstbewusste, entspannte Persönlichkeit. Bevorzugt wird dieses Outfit daher von jugendlichen Zielgruppen genutzt. Aber auch Stars schwören hin und wieder auf den „Blokecore“.

Ursprung und Herkunft von „Blokecore“

Der „Blokecore“-Trend hat seine Wurzeln in der britischen Straßen- und Fußballkultur. Der Begriff „bloke“ ist ein typisch britischer und australisch Ausdruck für „Junge“ oder „Mann“. Daher stellt „Blokecore“ die britische, modische Antwort auf immer wiederkehrende Retro-Ästhetiken dar. Gleichzeitig harmoniert dieser Trend auch hervorragend mit dem sogenannten „Gender Blending“, bei dem die Grenzen zwischen Mann und Frau in puncto Kleidungsstile allmählich verschwimmen. „Blokecore“ kombiniert schlichte Arbeiter- und Straßen-, beziehungsweise Sportlerkleidung geschickt mit unkonventionellen Frisuren. Während sich dieser Trend innerhalb der vergangenen Jahre zunächst in Großbritannien verbreitete, so schwappte dieser allmählich auch auf das übrige Europa, beziehungsweise in die USA über. Dort wird dieser mittlerweile ebenso für seine Lässigkeit und sein Understatement geschätzt.

Welche Merkmale weist der „Blokecore“-Trend auf?

Der „Blokecore“ lässt sich anhand typischer Merkmale erkennen, die sich vor allem auf den gewählten Kleidungsstil, die getragenen Frisuren und ansatzweise auf den Lebensstil und die Hobbys der betreffenden Personen beziehen. Diese drei Bereiche des „Blokecores“ sollen daher in den nun folgenden Unterabschnitten noch detaillierter erklärt werden.

Kleidungsstil

Was die Kleidung betrifft, so zeichnet sich „Blokecore“ vor allem durch maskuline, unkonventionelle Elemente aus. Typische Kleidungsstücke sind zum Beispiel Arbeitshemden, Fußballshirts sowie Utility-Jacken. Darüber hinaus werden gern klobige Schuhe oder Boots getragen. Kombiniert wird der Look zudem mit Denim Jeans oder Cargo-Hosen. Oftmals werden auch Jogginghosen oder andere Stücke aus dem Bereich Sportbekleidung verwendet. Das Farbspektrum ist ebenso abwechslungsreich, wie die vielseitige Konstellation an Kleidungsstücken selbst. Beliebt sind hier kühle Blau- und Grautöne, die dann mit knalligen Neonfarben ergänzt werden. „Blokecore“ setzt außerdem gern auf Oversize-Silhouetten und vergleichsweise robuste, aber dafür optisch eher weniger ansprechende Materialien.

Frisuren

Was das Tragen von Frisuren angeht, so liebt man im „Blokecore“ ebenfalls einen lässigen und teilweise ungepflegt anmutenden Look. Ungestylte Haare, wilde, lockige Frisuren sowie archaische Optiken bestimmen das Bild. Gern wird auf Undercuts, Buzz Cuts oder Langhaarfrisuren (auch bei Männern!) zurückgegriffen. Schnell wird so der Eindruck eines authentischen Looks vermittelt, bei dem sich derjenige oder diejenige nicht allzu sehr um sein oder ihr Aussehen zu scheren scheint. Das ist auch insgesamt die Message, die der „Blokecore“ aufzeigen möchte. Und zwar sollen eine gewisse Coolness und Individualität dargeboten werden.

Lebensstil & Hobbys

„Blokecore“ geht über Kleidung und Frisuren hinaus und glorifiziert oftmals auch einen gewissen Lifestyle. Zu diesem gehören vor allem Aktivitäten im Freien, wie zum Beispiel sich mit Freunden treffen, Parkplatzactions sowie das Wandern, Angeln oder Fahrradfahren. Der Fokus liegt hier eher auf unprätentiösen Aktivitäten, die in der Gemeinschaft unternommen werden. „Blokecore“ kann daher auch als eine Art Rückbesinnung auf das simple Vergnügen verstanden werden. Viele „Blockecore“-Hobbys sind daher eher Vintage-mäßig und orientieren sich am Stil der 1990er-Jahre. In diese Zeit lässt sich der „Blokecore“ auch optisch ganz gut einordnen.

Gesellschaftliche Einordnung von „Blokecore“

Gesellschaftlich lässt sich der „Blokecore“ eher den jüngeren Generationen „Millenials“ sowie „Y“ und stellenweise „Alpha“ zuordnen. Die Hauptzielgruppe für den „Blokecore“ ist daher unter 30 Jahre alt. Beliebt ist dieser Trend vor allem auch bei Homosexuellen sowie Transgender, die im „Blokecore“ eine Möglichkeit der Gender-Neutralität sehen.

Kritiken am „Blokecore“

Wie bei jedem Modetrend, so weist auch der „Blokecore“ eine Vielzahl kritischer Stimmen auf. Kritisiert wird vor allem die Verherrlichung des maskulinen Stereotyps. Außerdem wirkt dieser Trend für Außenstehende roh, ordinäre und fantasielos. Da sich hier hauptsächlich auf den durchschnittlichen Mann konzentriert wird, befürchten Kritiker außerdem, dass der Blick für das Besondere allmählich verlogen geht. „Blokecore“ wird von Kritikern daher mit einer gewissen Uniformität in Verbindung gebracht. Auf der anderen Seite wird Anhängern dieses Trends auch eine Tendenz zur Selbstinszenierung nachgesagt.

Fazit zum Thema „Blokecore“

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass es sich beim „Blokecore“ um einen vergleichsweise jungen Mode- und Lifestyle-Trend aus Großbritannien handelt, der sich am durchschnittlichen Mann orientiert. Der Fokus liegt auf regulärer, ordinärer Arbeits- oder Sportbekleidung, die auf geschickte Art und Weise mit auffälligen, beziehungsweise femininen Elementen kombiniert wird. Dadurch wird der so einzigartige „Blokecore“-Look ermöglicht.

Der „Blokecore“-Trend reiht sich in eine große Auswahl an aktuellen Modetrend, wie zum Beispiel „Tomboy Chic“, „Gender-Blending Fashion“ oder „Gendernormcore“ ein. Diese beziehen sich jedoch vorrangig auf die Thematik Transgender.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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