Abwertende Bezeichnung für jugendliche und (meist kriminelle) Vertreter der russischen Unterschicht. Männer und Frauen, die als “Gopnik” bezeichnet werden, haben meist keine Ausbildung, eine geringe Schulbildung, leben in Armut, gehen keiner geregelten Arbeit nach und fallen durch kriminelle Aktivitäten wie Diebstähle oder Überfälle. Sie können als “Arbeiter” bezeichnet werden, zählen zum Prekariat und sind in der Regel unter 25 Jahren alt. Sie fallen durch starkes Rauchen und Trinken von Alkohol, sowie latente Aggressivität auf.
Gopnik: Wortherkunft
Es existieren mehrere Theorien wie das Wort “Gopnik” enstand:
- Das Wort “Gopnik” leitet sich vom russischen Slang-Wort “gop” ab. “Gop” (russisch гоп) bedeutet “Sprung” oder “Schlag”. Als “Gopnik” werden dementsprechend Straßendiebe bezeichnet.
- Das Verb “gop” ist ein altes Wort für “auf der Straße schlafen”.
- Im vorrevolutionären Russland (vor dem Jahr 1917) halfen öffentliche Organisationen den sehr Armen, in dem sie sie versorgten, ihnen Kleidung, Nahrung und eine Wohnung gaben. Diese Organisationen hießen: “Gorodskoe Obshestvo Prizreniye”, abgekürzt zu GOP. Auf Deutsch bedeutet der Ausdruck: Öffentliche städtische Wohlfahrt.
Die Menschen, die in den Wohnungen der GOP wohnten, waren sehr arme Menschen, die oft gewalttätig waren und keine Bildung genossen. So formte sich der Begriff “GOPnik”, um den Menschen der Unterschicht einen Namen zu geben.
Varianten:
- Abkürzung: Gop
- Einzahl: Gopnik (гопник)
- Weibliche Form: Gopnitsa (го́пница)
- Mehrzahl: Gopota (гопота́) oder Gopniki
Charakteristik
Vertreter der Gopnik-Subkultur fallen durch ihre Kleidung auf. Sie tragen bevorzugt Adidas-Sport- und Trainingsanzüge, welche an den drei weißen Streifen sehr gut erkennbar sind. Daneben fällt ihre Körperhaltung auf: Sie sitzen oft in der Hocke. Dies wird auch als “Slav Squating” bezeichnet. Sie trinken gerne Alkohol, rauchen viel und gehen keiner Arbeit nach.
Durch Raubüberfälle in größeren Gruppen sind die “Gopnik” bekannt geworden. Diese Überfälle sollen der eigenen Belustigung und zum Gewinn von Ansehen in der Gruppe dienen. Auch wurde berichtet, dass “Gopnik” Passanten aggressiv ansprechen und entweder erschrecken, einschüchtern oder überfallen. Diese Überfälle werden in der Gopnik-Sprache “Gop stop” genannt.
Die “Gopnik”-Subkultur ist in den 1980er Jahren entstanden. Jugendliche begannen Trainingsanzüge zu tragen, nach dem diese durch die olympischen Sommerspiele 1980 in Moskau populär wurden. In den 1990er Jahren erreichte die Gopnik-Subkultur weitere Bekanntheit.
Gopnik wohnen in den Plattenbauten der sozialen Brennpunkte und Problemviertel (von Moskau).
Sie zeichnen sich durch Ausländer- und Schwulenfeindlichkeit aus. Dies hat zur Folge, dass Asiaten, Schwarze, Juden und Schwule Opfer von Übergriffen werden. Ebenso sind Menschen aus dem Kaukasus durch Gopnik-Gewalt betroffen. Die Gopniks ordnen sich selbst in der Nähe von Skinheads und Neo-Nazis ein. Ihre erklärten Feinde sind Punks.
Bezeichnungen für vergleichbare ähnliche Subkulturen in anderen Ländern:
In Deutschland sind verschiedene Bezeichnung gängig:
- Assis
- Azzlacks
- Hartzer (Da diese Menschen HartzIV empfangen)
- Kanacken
- Penner
- Prekariat
- Proll
- Argentinien: Turros, Villeros
- Australien: Bogans
- Brasilien: funkeiros, Noias
- China: 流氓 (Liu Mang) or 痞子 (Pi Zi)
- Chile: Flaites
- Dänemark: Perker
- Estland: Oss, Rullnoks
- Finnland: Elämänkoulu (bedeutet “Menschen mit Straßenschläue”), Jätkä
- Frankreich: Racaille
- Griechenland: Alites, Kagoures (κάγκουρες)
- Kanada: Hoser
- Kolumbien: Nero, Guiso, Rata
- Kroatien: Klošar
- Indien: Chutiyas, Desi, Laudas, Nyôom
- Irland: Knackers
- Israel: Ars, Arsim
- Italien: laxaroni, scanzafadighe, Teppista
- Lettland: Urlas
- Litauen: Marozai
- Marokko: mchermel, Shamkar (für Männer), Shamkara ( für Frauen)
Mexiko: Barrio/Banda (leben in der Stadt), cholo, Regios (leben auf dem Land) - Neuseeland: Bogan
- Niederlande: Asos, Gabbers
- Nord Irland: Spide
- Norwegen: Harry, Romfolk
- Philippinen: Tambay
- Polen: Dresy/Dresiarze, Sebix (für Männer), Karyna (für Frauen)
- Portugal: Gunões
- Rumänien: Boschetar (Obdachlose) , Cocalar, Tigan
- Schottland: Neds
- Schweden: Tattare
- Schweiß: Jugos, Shipi
- Serbien: Klošar, Seljak
- Spanien: Cani (Männer = Canis; Frauen = Chonis), Gitanos, Narcos, Turros
- Südafrika: Houtkop (zu deutsch: Holzkopf)
- Türkei: dırzo, Keko
- Ungarn: Faszagyerekek, Proli
- USA: Rednecks, White Trash, Hoodlum (Bewohner von Ghettos, auch “Hood” genannt)
- Vereinigtes Königreich: Chavs