Was ist Klinomanie / Bettsucht? Tipps, Bedeutung, Definition, Erklärung

Was ist Klinomanie, Bettsucht, Tipps, Bedeutung, Definition, Erklärung


Klinomanie ist das krankhaft ausgeprägte Bedürfnis den ganzen Tag im Bett zuzubringen. Umgangssprachlich wird Klinomanie auch häufig als Bettsucht oder Schlafsucht bezeichnet, wobei beide Begriffe das, worum es bei der Klinomanie geht, nicht ganz treffen. Denn letztendlich streiten sich bei der Klinomanie Körper und Geist, sinnbildlich gesprochen, darum, ob man aufsteht oder nicht.

Was ist Klinomanie im Detail? Bettsucht, Bedeutung, Definition, Erklärung

Wenn man von Klinomanie spricht, dann meint man damit ein unnatürlich großes Bedürfnis danach morgens im Bett zu bleiben. Für gesunde Menschen ist die Klinomanie von Partnern, oder anderen Angehörigen, oftmals nur sehr schlecht nachvollziehbar. Jemand, der an Klinomanie leidet steht auch dann nicht auf, wenn in kurzen Abständen fünf verschiedene Wecker laut schrillen, oder wenn der schon lange aufgestandene Partner einem die Bettdecke wegzieht und zum zehnten Mal zurück ins Schlafzimmer kommt und einen ermahnt nun endlich aufzustehen. Der Kopf Betroffener sagt ihnen, dass das Aufstehen nicht mehr hinauszuzögern ist. Allerdings folgt ihnen ihr Körper nicht, und sie kommen nur schwer gegen ihn an. Daneben können Menschen mit Klinomanie auch noch ein wesentlich übersteigertes Schlafbedürfnis haben. Doch auch, wenn das medizinisch gesehen gestillt wurde, wollen Personen mit Klinomanie nicht aus dem Bett aufstehen.

Symptome: Klinomanie

Wer an Klinomanie leidet, nimmt die ihn umgebende Welt häufig als unangenehm bis gefährlich wahr. Das eigene Bett hingegen erscheint Menschen mit Klinomanie als ein sicherer Ort. Deshalb wirkt es für sie logisch den ganzen Tag dort zu bleiben. Je nachdem wie stark die Klinomanie ausgeprägt ist, kann der Gedanken daran das Bett verlassen zu müssen einfach nur lästig sein, aber auch richtige Panikattacken hervorrufen. Kommt ein übersteigertes Schlafbedürfnis, das in der medizinischen Fachsprache Hypersomnie genannt wird, hinzu, dann macht einem neben Unwohlsein und Ängsten auch der Körper häufig Probleme. Denn tritt die Klinomanie gepaart mit Hypersomnie auf, sind die Patienten über die Maßen schläfrig bis lethargisch. In extremen Fällen schlafen sie immer wieder ungewollt ein, ohne es zwischen den Schlafphasen geschafft zu haben aufzustehen.

Was sind die möglichen Gründe für Klinomanie?

Die Klinomanie alleine ist bislang noch nicht abschließend erforscht. Medizinern liegen zu diesem Zeitpunkt die meisten treffenden Ergebnisse vor, wenn es um mit Hypersomnie verknüpfte Klinomanie geht. Dann steckt häufig eine Depression hinter der krankhaften Störung. Ist dies jedoch nicht der Fall, dann werden hinter der Klinomanie punktuell auftretende Störungen vermutet. Diese können zum Beispiel aus dem Alltag und außergewöhnlichen Ereignissen gespeist werden. Viele Patienten, die an Klinomanie leiden, haben etwas Traumatisches erlebt, wie zum Beispiel den Verlust eines nahen Angehörigen oder einen schweren Unfall. Stress und Überarbeitung können weitere Gründe sein. Aber auch medizinische Gründe können maßgeblich für den Ausbruch einer Klinomanie sein. Manchmal weist einen der Körper so auf eine Krebserkrankung hin. Auch Schilddrüsenstörungen, wie etwa eine Unterfunktion oder Hashimoto, können unerkannt und unbehandelt zu Klinomanie führen. Manchmal löst auch eine Herzerkrankung Klinomanie aus. In jedem Fall sollten Personen, die die Symptome einer Klinomanie an sich selbst wahrnehmen, ihren Arzt aufsuchen und das Problem schildern.

Was gegen eine leichte Form der Klinomanie helfen kann

Wer nur eine leichte Form der Klinomanie an sich selbst feststellt, kann eine Besserung des Problems durchaus über kleine Veränderungen des Alltags herstellen. Zunächst sollten koffein- und alkoholhaltige Getränke so weit wie möglich gemieden werden. Denn beides wirkt sich negativ auf die Qualität des Nachtschlafes aus. Außerdem sollte man weder hungrig noch zu gesättigt ins Bett gehen. Positiv reagiert der Körper zudem auf eine immer gleich bleibende Schlafroutine. Diese stellt man durch feste Abläufe her. Man sollte also jeweils zur gleichen Zeit ins Bett gehen und den Wecker jeden Morgen zur gleichen Zeit klingeln lassen. Außerdem sollte man sich ausreichend an der frischen Luft bewegen und den Körper in ausreichender Form dem Tageslicht aussetzen. Elektronische Geräte sollten generell aus dem Schlafzimmer entfernt werden. Gut ist es außerdem vor dem Einschlafen nicht mehr am Handy zu spielen.

Was tun bei schweren Formen der Klinomanie?

Bei einer schweren Form der Klinomanie sollte unbedingt eine ärztliche Behandlung der Erkrankung angestrebt werden. Der erste Gang führt zum Hausarzt, der einen in der Regel zu einem Facharzt überweisen wird. Die Klinomanie kann durch Psychiater oder Nervenärzte, aber auch durch einen Endokrinologen, das ist ein Facharzt für die Schilddrüse, oder einen Kardiologen unterstützt und behandelt werden. Wer helfen kann richtet sich danach aus, was als Ursache für die Klinomanie diagnostiziert wurde. Möglicherweise ist ein Gang zu mehreren unterschiedlichen Fachärzten notwendig, um eine klare Ursache ermitteln zu können. Mögliche Therapien können mit Medikamentengaben oder auch mit einer Verhaltenstherapie eingeleitet und durchgeführt werden.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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