Als „Homeclubbing“ wird der Livestream eines DJ-Auftritts und Sets auf das eigene Smartphone oder den Laptop bezeichnet.
„Homeclubbing“ vereint zwei Welten: Das Bedürfnis nach DJ-Musik und den Wunsch die Pandemie-Eindämmungsmaßnahmen einzuhalten. Denn beim „Homeclubbing“ findet Club-Besuch in der eigenen Wohnung statt.
„Homeclubbing“ ist eine Reaktion auf die Corona-Krise, auf geschlossene Clubs und die Aufforderung Zuhause zu bleiben. (Siehe: Selbst-Isolation, Social Distancing)
Das Wort „Homeclubbing“ setzt sich aus den Worten „Home“ und „Clubbing“ zusammen. „Home“ ist eine Bezeichnung für das eigene Zuhause oder die eigene Wohnung. Als „Clubbing“ wird der Besuch einer Tanzveranstaltung, eines Clubs oder einer Diskothek bezeichnet.
Was ist „Homeclubbing“? Bedeutung, Definition, Erklärung
Die Coronakrise hat diverse neue Gebräuchlichkeiten und Bezeichnungen hervorgebracht, von denen einige Menschen jedoch nach wie vor nie etwas gehört haben. Eines dieser neuen Wörter, das sich derzeit vor allem bei Jugendlichen hoher Beliebtheit erfreut, ist das „Homeclubbing“. Bitte was? Falls auch Sie sich fragen, was das denn nun schon wieder sein soll, haben wir hier die Antwort auf diese Frage parat.
Vor allem für Jugendliche ist die Coronakrise derzeit ein echtes Desaster. Bevor das Virus Deutschland und die Welt im Sturm eroberte, trafen sich viele von ihnen am Wochenende mit ihren Freunden, um die stressige Schul- oder Arbeitswoche hinter sich zu lassen. Und wo geht das am besten? Natürlich in einem Club, in dem man ausgelassen tanzen und dabei das ein oder andere alkoholische Getränk konsumieren kann.
In Zeiten von Corona sind derartige Massenveranstaltungen natürlich tabu: Während die allermeisten Clubs gar nicht erst öffnen, dürfen andere ab einer bestimmten Uhrzeit keinen Alkohol mehr ausschütten. Zudem gibt es in vielen deutschen Städten mittlerweile Sperrstunden, ab denen Bars, Kneipen und Clubs schließen müssen – zur Vermeidung weiterer Ansteckungen sollen die Menschen stattdessen lieber zuhause bleiben.
Marcel Joch aus Mannheim (26) hatte eines Tages eine Idee: Zusammen mit seinem Kumpel Jannis Schreiner (30), der auch unter seinem Künstlernamen DJ Olde bekannt ist, tüftelte er an einem Konzept, durch das jugendliche Menschen auch innerhalb der Coronakrise nicht auf ihr Club-Feeling verzichten müssen – ohne dabei ihr Haus zu verlassen. Er entwickelte eine innovative App, die auf den Namen Corona Home Clubbing hört. Diese ermöglicht es ihren Verwendern, Live-DJ-Sets direkt auf ihr Smartphone zu streamen. Was auf den ersten Blick relativ unspektakulär klingt, erwies sich schnell als erfolgreiches Konzept – denn die Gratis-App kann noch einiges mehr.
Verwender der App können mit dem DJ chatten und diesen sogar bezahlen
Wirklich Spaß macht Corona Home Clubbing vor allem deshalb, da man sich nicht nur kostenlos von einem DJ und dessen aufgelegter Musik unterhalten lassen, sondern parallel dazu auch mit den anderen anwesenden Gästen im Stream sowie mit dem DJ selbst chatten kann – es entsteht somit ein echtes Gefühl des Dabeiseins.
Um sich die verschiedensten DJs und ihre Musik anzuschauen bzw. anzuhören, muss man sich übrigens nicht einmal registrieren – eine kostenlose Anmeldung ist nur dann erforderlich, wenn man mit anderen Personen im Stream kommunizieren möchte. Eine weitere coole Funktion ist auch das in die App integrierte Donate-Feature: Möchte man den DJ finanziell unterstützen, kann man diesem eine kleine Spende zukommen lassen. Pflicht ist das zwar nicht, doch natürlich freuen sich alle Musiker und Künstler in dieser schweren Zeit über jede noch so kleine Unterstützung.
Corona Home Clubbing App soll nicht nur zur reinen Unterhaltung dienen
Marcel Joch und Jannis Schreiner möchten mit ihrer App in erster Linie für gute Stimmung innerhalb der Coronakrise beitragen. Es geht ihnen allerdings nicht nur um reine Unterhaltung, sondern auch um eine Sensibilisierung der Zuschauer für das in ihren Augen äußerst wichtige Thema Infektionsschutz. So werden während den Live-Sets immer wieder aktuelle Meldungen über Ausgangssperren, die Einhaltung von Abstandsregeln oder derzeit kursierende Fake-News eingeblendet. Das Konzept scheint aufzugehen: Bereits bei der zweiten Live-Übertragung waren mehr als 3.000 Zuschauer mit am Start, zudem konnte man in jüngster Vergangenheit viele beliebte DJs wie Pollnick, DJ Fabz oder DJ Sherry davon überzeugen, live aufzulegen.
Zahlreiche Clubs setzen mittlerweile auf eigene Homeclubbing Angebote
Viele Discos und Clubs haben mittlerweile ähnliche Konzepte entwickelt und streamen ihre aufgelegte Musik direkt in die Wohnzimmer ihrer Besucher – dementsprechend häufig verwendet wird in diesem Zusammenhang auch der nicht geschützte Begriff „Homeclubbing“. Nicht alle dieser Live-Events weisen jedoch eine ebenso gute Qualität wie die der Corona Home Clubbing App auf – da sie beispielsweise über Kanäle wie Instagram mitsamt einer eher bescheidenen Bildqualität gestreamt werden. Spaß bereiten diese aber offenbar dennoch, denn das Homeclubbing hat sich im Coronajahr 2020 zu einem echten Trend bei jungen Menschen entwickelt – man darf gespannt sein, wie lange dieser noch anhält.