Kakophonie bedeutet Missklang oder Dissonanz. Dieser Missklang entsteht, wenn ein einzelner Satz oder ganzer Text aus unharmonisch klingenden Wörtern zusammengesetzt wird. Die Reihenfolge der akustisch nicht zusammenpassenden Elemente im Satzbau führt zur Kakophonie, die sogar als störend empfunden werden kann.
Gegenteil von Kakophonie
Das Antonym für Kakophonie ist Euphonie, was genau das Gegenteil bedeutet: wohlklingend.
Was bedeutet „Kakophonie“? Bedeutung, Definition, Erklärung
Kakophonie wird von dem griechischen Adjektiv κακός(kakós = schlecht) und dem Substantiv φωνή (phōné = Laut) abgeleitet und kann somit als schlechter Laut oder schlecht klingender Ton übersetzt werden.
Anwendung der Kakophonie
Der Begriff „Kakophonie“ wird meistens in der Sprache und in der Musik verwendet.
Im alltäglichen Sprachgebrauch bezieht sich die Kakophonie, zum Beispiel, auf ein Durcheinander mehrerer Stimmen oder Meinungen. Wenn mehrere Personen gleichzeitig sprechen, wird es häufig als unangenehm empfunden. Durch das Stimmengewirr wird die Sprache unverständlich und nähert sich eher einem Geräusch anstatt einer Verständigungsmöglichkeit.
Im Bereich der Musik bezieht sich die Kakophonie auf unwohl klingende Werke. Das entsteht, zum Beispiel, wenn ein Musikinstrument verstimmt ist oder der Musiker nicht die richtige Note spielt.
Selbstverständlich kann auch ein Sänger oder eine Sängerin eine Kakophonie hervorrufen, wenn er oder sie den richtigen Ton verfehlt. Der daraus entstehende Missklang ruft eine unangenehme Reaktion des Publikums hervor.
Wie entsteht eine Kakophonie in der Sprache?
Folgen zwei gleiche Laute in einem Wort aufeinander, wird häufig der Sprachfluss unterbrochen. Das geschieht, zum Beispiel, in Wörtern, wo tz gefolgt von z steht. Ein Beispiel dafür ist das Wort „Jetztzeit“.
Die Kakophonie kann in einzelnen Wörtern oder in ganzen Sätzen vorkommen. Dies ist der Fall bei den sogenannten Zungenbrechern. Versucht man sie schnell auszusprechen, stolpert man häufig bei der Aussprache und die Harmonie wird somit unterbrochen.
Alle Buchstaben- oder Wortkombinationen, welche eine Sprechpause verursachen, werden als Kakophonie bezeichnet. Denn die Harmonie wird beim Zuhören unterbrochen und der Wortfluss wird nicht gewährleistet.
Jedoch beziehen sich manche Kakophonien auf ein persönliches Empfinden, denn sie haben oft eine sehr persönliche Auswirkung auf den Zuhörer. Sätze, die für manche als unharmonisch empfunden werden, kommen bei anderen Hörern ganz normal rüber.
Im Allgemeinen sollten Kakophonien vermieden werden, da sie nur unnötige Wiederholungen einzelner Buchstaben in ein und demselben Satz hervorrufen.
Beispiele einer Kakophonie
Schon einzelne Wörter rufen eine Kakophonie hervor:
- nichtsdestotrotz,
- Streichholzschächtelchen, oder
- Strickstrumpf.
Aber auch komplette Sätze, wie die bekannten Zungenbrecher, bewirken eine Kakophonie. Der folgende Satz verdeutlicht die aufeinander folgende Wiederholung derselben Konsonanten: Fischers Fritz fischt frische Fische.
Die häufige Verwendung explosiver Konsonanten erzeugen die Kakophonie
Explosive Konsonanten werden auch als Stoppkonsonanten bezeichnet. Dafür gibt es eine einfache Begründung. Stehen in einem Satz mehrere Konsonanten in einer Reihenfolge hintereinander, kommt es bei der Aussprache zu plötzlichen Pausen, d. h., das flüssige Lesen kann hierbei nicht gewährleistet werden. Stattdessen kommt es zum Stocken.
Um welche Konsonanten handelt es sich dabei?
Die Konsonanten, welche am häufigsten eine Kakophonie hervorrufen, sind: B, D, K, P, T und G. Diese werden jedoch durch weitere explosive Konsonanten wie, zum Beispiel C, CH, Q und X, ergänzt
Kakophonie in der Kultur
Innerhalb der unterschiedlichen Sprachen und Kulturen kann ein Missklang ganz anders empfunden werden.
In der Literatur kann die Kakophonie absichtlich verwendet werden. Oft wird sie als rhetorische Figur verwendet, um den Leser über ein Paragraf stolpern zu lassen und somit gewisse Gefühle hervorzurufen.
Hier gilt jedoch, ob der Autor die Kakophonie absichtlich verwendet. Ist dies der Fall, dann dient es dazu, den Leser zum Nachdenken aufzufordern. Ferner möchten manche Schriftsteller anhand einer Kakophonie bestimmte Situationen hervorrufen.
Wird die Kakophonie jedoch unbewusst verwendet, deutet es eher auf ein mangelndes Können des Schriftstellers.
In welchen Situationen werden Kakophonien verwendet?
Je nach Inhalt der Geschichte kann, zum Beispiel, der Stadtverkehr oder Straßenlärm durch eine Kakophonie widergespiegelt werden. Der Lärm einer Klasse voller Schüler, während sie auf den Lehrer warten oder das entfernte Geräusch einer Kirchenglocke kann durch eine Kakophonie zum Leben erweckt werden.
Wird die Kakophonie im Text richtig eingesetzt, können sie den Leser in die Situation versetzen, die Geschichte zum Leben erwecken und gewisse Gefühle erwecken.
Richtige Rechtschreibung des Begriffs „Kakophonie“
Kakophonie und Kakofonie sind zwei akzeptierte Schreibvarianten. Das daraus entstehende Eigenschaftswort bietet mehrere Schreibweisen:
- kakophon,
- kakofon,
- kakophonisch, oder
- kakofonisch.
Hier werden alle 4 Formen akzeptiert.
Gibt es auch falsche Schreibformen der Kakophonie?
Typische Schreibfehler, welche hier häufig auftreten, sind:
- Kackophonie,
- Kakaphonie, oder
- Kakofonia.
Diese Formen sollten nach Möglichkeit vermieden werden.
Fazit: Kakophonie
Wer die Kakophonie in einem Text anwenden möchte, sollte sich der Bedeutung und der richtigen Schreibweise bewusst sein. Ferner sollte man sich selbst vorher fragen: Was genau soll die Kakophonie bewirken? Dementsprechend sollte sie dann auch richtig angewendet werden. Andernfalls könnte es genau das Gegenteil hervorrufen.