Was ist ein Zuckerflash? Bedeutung, Definition, Erklärung

Was ist ein Zuckerflash, Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Begriff „Zuckerflash“ ist eine deutsch-englische Wortkombination aus „Zucker“ und „flash“. Letzteres lässt sich in seiner verbalen Verwendung als „aufblitzen/aufleuchten“ übersetzen. Substantivisch gebraucht bedeutet es „Blitz“ oder „Lichtblitz“.

Im übertragenen Sinn steht Zuckerflash meist für ein jähes – blitzartiges – Verlangen nach Zucker oder zuckerhaltigen Speisen. Der Ausdruck kann jedoch auch generell für einen stark durch Zucker geprägten Lebensmittelkonsum stehen. Als „Zuckerflash“ wird aber auch jenes Empfinden bezeichnet, dass man bekommt, wenn man viel zuckerhaltiges gegessen oder getrunken hat.

Was ist ein Zuckerflash? Bedeutung, Definition, Erklärung

Die verschiedenen Zuckerarten werden zur Gruppe der Kohlenhydrate gerechnet, wobei sich ihr molekularer Aufbau jeweils unterscheidet. Gängige Vertreter sind Fructose (Fruchtzucker), Glucose (Traubenzucker), Lactose (Milchzucker) oder Saccharose, auch bekannt als Haushaltszucker.

Die sogenannten Monosaccharide (Einfachzucker) und Disaccharide (Zweifachzucker) schmecken typischerweise süß. Längere Zuckermolekül-Ketten werden als Polysaccharide oder Vielfachzucker bezeichnet. Sie finden sich in stärkehaltigen Stoffen und schmecken im Gegensatz zum Einfach- oder Zweifachzucker nicht süß.

Ein Zuckerflash lässt sich vor allem durch süß schmeckende Kost befriedigen. Dabei kann es sich um reine Naturprodukte als auch verarbeitete Lebensmittel handeln. Natürliche Zuckerquellen sind Zuckerrohr und Zuckerrüben, ebenso viele Gemüse- und Obstsorten. Ein weiteres Naturprodukt ist der von Bienen aus Blütennektar gewonnene Honig.

Getreide, Kartoffeln oder Brot enthalten zwar auch Zucker (Vielfachzucker), doch nimmt das Geschmacksempfinden sie nicht als süß wahr. Sie spielen daher im Zusammenhang mit einem Zuckerflash nur eine untergeordnete Rolle.

Zuckerflash und körperliche Folgen

Nimmt der Körper Zucker auf, so gelangt dieser nach kurzer Zeit in den Blutkreislauf. Um diesen Zucker aus dem Blut heraus an die Zellen weiterzuleiten, die daraus Energie gewinnen, bedarf es des Bauchspeicheldrüsen-Hormons Insulin.

Eine besonders zuckerhaltige Ernährung zieht dementsprechend eine große Insulinproduktion nach sich. Infolgedessen kann es zu einem chronisch erhöhten Insulinspiegel kommen, der letztendlich in eine Insulinresistenz mündet. Diese stellt einen Risikofaktor für verschiedene Krankheiten dar, etwas Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes mellitus Typ 2.

Ständiger erhöhter Verzehr von Zucker – wie er typisch für den Zuckerflash ist – kann zu einer körperlichen Sucht ausarten. Das Gehirn entwickelt dann gegenüber Zucker eine hohe Toleranzgrenze, die Folge: ein gesteigertes Verlangen; vergleichbar mit der Abhängigkeit von Nikotin, Alkohol oder anderen Drogen. Umgangssprachlich wird Zucker auch als „das Heroin des kleinen Mannes“ bezeichnet.

Die unmittelbaren Auswirkungen eines Zuckerflashs kann jeder an sich selbst beobachten. Einem raschen Energieschub folgt ein ebenso rasches Absinken des Blutzuckerspiegels. Vereinfacht gesagt, zieht ein kurzes Hochgefühl Erscheinungen wie Müdigkeit und Ermattung nach sich. Ebenso wirkt sich ein Zuckerflash auf den Darm aus. In zu großen Mengen genossen, kann Zucker zu Blähungen und Verstopfungen führen.

Siehe auch: Was ist ein Candy-Hangover?

Zuckerflash vermeiden

Für die moderne Industriegesellschaft birgt Zucker hohe gesundheitliche Risiken. Ohne es in jedem Fall zu wissen oder zu wollen, konsumiert der Mensch größere Zuckermengen. Das liegt vor allem daran, dass sich der Stoff in der Lebensmittelbranche großer Beliebtheit erfreut.

Auch im Prinzip nicht süße Speisen werden damit angereichert und entsprechend verarbeitet. Erhebliche Zuckeranteile finden sich zum Beispiel in industriell gefertigten Produkten wie Ketchup, Baked Beans oder Weißkrautsalat.

Auf der Grundlage einer ohnehin schon recht zuckerhaltigen Ernährung wirkt ein Zuckerflash zusätzlich bedenklich. Denn das permanente Verlangen nach Zucker kann nur durch immer größere Anteile davon befriedigt werden. Insofern besteht ein enger Zusammenhang zwischen Zuckersucht und Süßigkeiten. Lebensmittel wie Schokoriegel, Gummibärchen oder Bonbons sind ernährungsphysiologisch gesehen wertlos. Bei reinen Süßwaren dreht sich alles um den neuro-chemischen Prozess, den ihr Verzehr im Gehirn auslöst – nämlich süchtiges Verhalten.

Um aus der Spirale des sich ständig wiederholenden Zuckerflashs heraus zu kommen, sollte Zucker nur maßvoll Bestandteil der Ernährung sein. Dabei ist es hilfreich, mit Zucker angereicherte Fertigprodukte zu meiden und sich für den eigenen Zuckerkonsum eine tägliche Höchstdosis zu setzen. In der Regel wird hierbei ein Wert von 25 bis 50 Gramm angesetzt. Hat sich der Körper einmal an eine zuckerarme oder gar zuckerfreie Lebensweise gewöhnt, gerät er kaum mehr in die Versuchung eines Zuckerflashs.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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