In unserer schnelllebigen und hektischen Gesellschaft werden für viele Menschen immer mehr alternative Lebensweisen zum Trend. So auch der „Ingredient Household“, hinter dem sich deutlich mehr verbirgt, als der Name zunächst vermuten lässt. Vielmehr steckt dahinter die Zielsetzung einer gesunden Lebens- und Ernährungsweise, die im Einklang mit der Natur und Umwelt steht. Der Fokus wird bei einem „Ingredient Household“ also auf frische, lokale Lebensmittel und eine bewusste Zubereitung gesetzt. Anstatt auf industrielle Fertigprodukte zurückzugreifen, werden bei einem „Ingredient Household“ sämtliche Mahlzeiten frisch und vor allem selbst zubereitet.
Weiterhin beinhaltet das Konzept des „Ingredient Households“, dass man sich über seine unmittelbare Umgebung informiert und den Bezug von lokalen, nachhaltigen Lebensmittelquellen auskundschaftet. Auf diese Weise soll die lokale Lebensmittelbranche wieder gestärkt werden, was gleichzeitig der Umwelt hilft, indem weniger Treibhausgase durch den unnötigen Transport von Lebensmitteln aus anderen Ländern verursacht werden.
Das Konzept des „Ingredient Households“ ist noch recht neu und wenige Menschen setzen dies bereits so um. Der nun folgende Artikel soll die Ideen dahinter sowie die Funktion und Umsetzung eines „Ingredient Households“ daher einmal detailliert erklären.
Begriffsdefinition von „Ingredient Household“
Der Begriff „Ingredient Household“ stammt aus dem Englischen und setzt sich aus den beiden Substantiven „ingredient(s)“ (zu Deutsch: „Zutat(en)“) und „household“ (zu Deutsch: „Haushalt“) zusammen. Kombiniert lässt sich „Ingredient Household“ daher in etwa mit „Zutaten-Haushalt“ übersetzen.
Diese – zugegebenermaßen recht sinnfreie – Übersetzung meint, dass bei diesem Lebenskonzept verstärkt Fokus auf (gesunde und nachhaltige) Zutaten gelegt wird. Die Zutaten sind demnach der Hauptbestandteil, der einen gesunden und zufriedenstellenden sowie umweltfreundlichen Lebensstil erst ermöglichen kann. Mit „household“ ist nicht nur der eigene Haushalt, sondern die individuelle Lebensweise gemeint.
Ein „Ingredient Household“ ist daher nicht – wie der Name zunächst vermuten lässt – ein Haushalt voller Zutaten, sondern vielmehr eine Denk- und Lebensweise, bei der (gesunde und nachhaltige) Zutaten einen hohen Stellenwert für die eigene Lebensqualität haben.
Wortherkunft und Bedeutung von „Ingredient Household“
Die Idee hinter dem „Ingredient Household“ stammt vermutlich aus den USA, wo sich diese innerhalb der vergangenen Jahre entwickelt hat. Wahrscheinlich ist, dass das Konzept im Zuge der Corona-Krise entstand, als Menschen verstärkt zu Hause blieben, beziehungsweise von zu Hause aus arbeiteten. Das Mehr an Zeit wurde unter anderem zur Zubereitung gesunder und nachhaltiger Speisen genutzt. Gleichzeitig beschäftigten sich die Menschen mehr mit ihrer unmittelbaren Umgebung. Im Ergebnis kümmert sich die Menschen wieder mehr um ihre eigene Ernährung und wollten so auch mehr Nachhaltigkeit in diese einbringen. Der Begriff „Ingredient Household“ verbreitete sich dann rasend schnell auf YouTube, Social Media sowie im Fernsehen und gilt heute als ein alternatives Lebenskonzept, dem immer mehr Menschen folgen.
Wie wird ein „Ingredient Household“ im Detail umgesetzt?
Ein „Ingredient Household“ lässt sich im Grunde genommen recht unkompliziert umsetzen. Denn dieser konzentriert sich vor allem auf die folgenden Bereiche:
- Gesunde und nachhaltige Lebensmittel
- Selbstzubereitung
- Unterstützung lokaler Produzenten
Gesunde und nachhaltige Lebensmittel
Ein „Ingredient Household“ setzt beim Zubereiten von Speisen vor allem auf gesunde und nachhaltige Lebensmittel, dich sich stark an der veganen, beziehungsweise vegetarischen Küche orientieren. Beispielsweise werden bevorzugt frisches Gemüse und Obst sowie vollwertige Vollkornprodukte und proteinreiche Milchprodukte zum Kochen verwendet. Auf ungesunde, industriell verarbeitete Lebensmittel wird hingegen weitgehend verzichtet. Auch ungesunde Fette sowie ein übermäßiger Zuckerkonsum werden gemieden.
Selbstzubereitung
Ebenfalls bezeichnend für einen „Ingredient Household“ ist die Tatsache, dass sämtliche Speisen in der heimischen Küche oder am heimischen Grill zubereitet werden. Anstatt auswärts zu essen oder Speisen schlichtweg zu bestellen, bevorzugen Anhänger des „Ingredient Households“ die Selbstzubereitung von gesunden und nachhaltigen Essen. Hierfür werden Rezepte aus dem Internet verwendet oder Selbstkreationen geschaffen. Die gemeinsame Zeit, die für das Kochen verwendet wird, dient gleichzeitig als „Quality Time“ mit Freunden oder der eigenen Familie.
Unterstützung lokaler Produzenten
Zu guter Letzt bevorzugen Anhänger des „Ingredient Households“ die Wahl von lokalen Lebensmitteln (wenn möglich). Das heißt, dass Lebensmittel, wie zum Beispiel Kartoffeln, Bohnen, Äpfel sowie Biofleisch beim lokalen Bauern eingekauft werden. Das schont die Umwelt, da weniger Lebensmittel importiert werden müssen und stärkt gleichzeitig die lokale Wirtschaft. Weiterhin schmecken lokale Lebensmittel aufgrund von nachhaltigeren Produktionsbedingungen in der Regel besser.
Herausforderungen bei einem „Ingredient Household“
Ein „Ingredient Household“ ist ein im Vergleich zu regulären Lebenskonzepten vergleichsweise aufwändig. Vor allem das Zeitmanagement spielt beim „Ingredient Household“ eine wichtige Rolle. So veranschlagt das Kaufen von lokalen Lebensmitteln sowie das frische Zubereiten nachhaltiger und gesunder Speisen deutlich mehr Zeit, als würden Speisen einfach direkt bestellt oder in Form von Fertiggerichten konsumiert werden. Ebenfalls können die Zugänglichkeit und Verfügbarkeit lokaler Lebensmittel größeren Schwankungen ausgesetzt sein. Schlussendlich sind auch die Kosten für einen derartigen Lebensstil deutlich höher anzusetzen.
Vorteile eines „Ingredient Households“
Wer sich für das Lebenskonzept des „Ingredient Households“ entscheidet, der kann von folgenden Vorteilen profitieren:
- Gesündere Ernährung (da mehr Kontrolle über die Zutaten und Reduzierung ungesunder Inhaltsstoffe)
- Frischere und geschmacksvollere Aromen
- Möglichkeit zur kreativen Entfaltung in der Küche
- Schonung der Umwelt (weniger Verpackungsmüll, weniger Treibhausgase und weniger Lebensmittelverschwendung)
- Unterstützung der lokalen Wirtschaft
- Mehr Zeit mit Freunden oder der eigenen Familie verbringen können
Kritiken an „Ingredient Household“
Obwohl es sich beim „Ingredient Household“ um ein vergleichsweises nachhaltiges und erstrebenswertes Konzept handelt, wer dazu auch zahlreiche Kritiker laut. Von vielen wird der erhöhte Zeitaufwand dieses Lebensstils bemängelt. Außerdem herrsche die Meinung vor, dass dies ein Luxuskonzept für besonders gut betuchte Menschen darstelle, da dieser Lebensmittel gleichzeitig mit deutlich höheren Kosten verbunden sind. Ebenso meinen viele Kritiker, dass der Effekt der Reduzierung von Treibhausemissionen dadurch wieder zunichtegemacht wird, dass bei diesem Konzept jeder selbst zum Bauern fahren muss, um seine Lebensmittel einzukaufen.
Fazit zum Thema „Ingredient Household“
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass es sich bei einem „Ingredient Household“ um ein alternatives Lebenskonzept handelt, bei dem der Fokus auf gesunde und nachhaltige Lebensmittel aus lokalem Bezug gelegt wird. Gleichzeitig werden Speisen selbst zubereitet und anschließend gemeinsam mit Freunden oder der eigenen Familie gegessen.
Mit dem Begriff „Ingredient Household“ sind unter anderem die Begrifflichkeiten „Clean Eating“ und „Whole Food Diet“ verwandt. Beim „Clean Eating“ handelt es sich um eine Diätform, bei der bevorzugt kalorien- und fettarme, dafür mikronährstoffreiche Lebensmittel, wie beispielsweise mageres Fleisch, Milchprodukte sowie Gemüse konsumiert werden. Hingegen wird bei einer „Whole Food Diet“ nur auf selbst zubereitete, frische Lebensmittel gesetzt.