Vampire sind blutsaugende Schattenwesen, die weder leben noch tot sind. Durch das Blut der Opfer erhalten sie sich in einem Zwischenzustand. Vampire sind mythische Wesen, die in fast jeder Kultur hervorgebracht wurden. Unsere Vorstellung von Vampiren geht auf einen Roman eines britischen Schriftstellers, Bram Stoker, zurück, der im Jahr 1897 einen Roman mit dem Titel „Dracula“ veröffentlichte. Dracula „lebt“ in den Karpaten als Untoter, der tagsüber in seinem Sarg ruht und in der Nacht auf die Jagd geht. Dracula ist ein komplexer Charakter, der nicht nur Angst und Schrecken verbreitet, sondern auch eine narkotische Faszination auf seine Opfer ausübt. Allen Vampirmythen gemeinsam ist der Glaube, dass die Lebensenergie eines Menschen im Blut konzentriert ist. Bei der Aufnahme von Blut geht auch ein Teil dieser Energie auf denjenigen über, der das Blut trinkt.
Psychologische Dimension des Vampirmythos
Der Vampirmythos geht von der Vorstellung aus, dass die Lebensenergie eines Menschen in seinem Blut gespeichert ist. Dies deckt sich natürlich mit der biologischen Beobachtung, dass ein Lebewesen ohne Blut nicht existieren kann und übermäßiger Blutverlust zum Tod führt. Entfernt man sich von der materiellen Basis des Bluts und bewegt sich hin zu psychologischen Perspektiven, ist der Begriff der „Lebensenergie“ weiterhin sinnvoll. Als Lebensenergie werden die Einstellungen eines Menschen bezeichnet, die ein erfülltes Leben ausmachen. Hierzu gehören Optimismus, Aktivität, zwischenmenschliche Bindungen, Sinngebung und Lebensziele. Wenn ein Mensch diese Grundbedingungen besitzt, ist er zu einem zufriedenen Leben befähigt und kann Dinge bewegen.
Energievampire: Negative Einflüsse auf die Lebensenergie
Bei einer maximalen Lebensenergie kann ein Mensch sein Potential voll ausschöpfen und entwickelt Ausstrahlung. Er kann andere Menschen begeistern und mitreißen und tief beeindrucken. Dies ist das Idealbild eines gelungenen Lebens. Allerdings gibt es Einflüsse, welche das Potential, das jeder Mensch besitzt einschränken. Der Alltag mit seinen Notwendigkeiten und Begrenzungen behindert oft eine Entfaltung. Aber es sind auch andere Menschen, die Lebensenergie abziehen können. Diese Personen werden in Anlehnung an den Vampirmythos als Energievampire bezeichnet.
Der Abzug von Lebensenergie hat Auswirkungen auf das Befinden des Menschen. Der Mensch fühlt sich ausgelaugt, müde, depressiv, aggressiv und lethargisch. Die Probleme türmen sich zu unüberwindlichen Hindernissen auf. Jede Aktion erscheint als eine Zumutung. Der Mensch zieht sich vom Leben zurück.
Diese negativen Auswirkungen sind Reaktionen auf bestimmte Situationen und auf bestimmte Personen. Die Gemeinsamkeit aller Vampirsituationen sind der Verlust von Handlungs- und Einflussmöglichkeiten. Der Mensch fühlt sich der Situation ausgeliefert. Wer sein Verhalten beobachtet, kommt zu dem Schluss, dass diese negative Grundstimmung auch im Zusammenhang mit bestimmten Menschen auftaucht.
Energievampire: Bedeutung, Definition, Erklärung
Es gibt Begegnungen, die ein gewisses Unwohlsein hinterlassen. Dies darf nicht mit Sympathie oder Antipathie verwechselt werden. Es handelt sich um Kontakte, die ein tiefes Gefühl von „Lebensmüdigkeit“ hinterlassen. Wir sehen die Welt schwarz, fühlen uns gelähmt und bedrückt. Diese Personen sind Energievampire. Sie befinden sich in unserem direkten Lebensumfeld, bei der Arbeit, in der Familie oder bei Freizeitaktivitäten. Wir treffen sie überall.
Energievampire sind Menschen, die meist unbewusst andere in ihren Potentialen einschränken. Es sind häufig nicht die Monster aus den Mythen, sondern Personen, die selbst erhebliche psychische Probleme haben. Diese bearbeiten sie allerdings mit Strategien, die zu Lasten anderer Menschen gehen. Zum Energievampir wird ein Mensch nicht geboren, sondern er wird dazu durch seine Lebensgeschichte oder durch spezielle Umstände gemacht. Energievampiren gemeinsam ist ihre negative Grundeinstellung zum Leben im Allgemeinen. Es handelt sich um zutiefst unsichere Menschen, denen es an Selbstwertgefühl mangelt.
Diese negative Grundeinstellung kann aus persönlichen Traumata entstanden sein. Sie wurden vielleicht selbst Opfer von Mobbing, von physischem oder psychischem Missbrauch oder tragen Schuldgefühle mit sich herum. Sie fühlen sich nicht ausreichend beachtet oder vielleicht sogar ungewollt. In den letzten Jahren hat sich ein neuer Typ des Energievampirs etabliert. Auch die moderne Reizüberflutung und die Beschleunigung von Veränderung kann aus Menschen Energievampire machen.
Eigentlich sind Energievampire also Menschen, die selbst psychologische Hilfe benötigen. Dies sollte allerdings nicht dazu verleiten, Mitleid zu entwickeln. Diese Verhaltensweise schadet beiden Seiten. Sowohl der Vampir, als auch der Betroffene, müssen sich aus den negativen Mechanismen befreien, um zu sich selbst zu finden.
Psychologie und Psychogramme von Energievampiren
Es gibt bestimmte psychologische Typen, die prädestiniert sind, zu Energievampiren zu werden. Das heißt nicht, dass alle Menschen, die den folgenden Psychogrammen entsprechen tatsächlich auch Energievampire sind. Aber sie haben das Potential und eine gewissen Vorsicht im Umgang mit ihnen ist durchaus angebracht.
Soziopath
Vielleicht der gefährlichste aber am leichtesten zu erkennende Typ. Dies sind Menschen, die buchstäblich über Leichen gehen und von keinem Gewissen eingeschränkt werden. Sie suchen ihren Vorteil um jeden Preis und missachten jegliche soziale Normen. Es sind die Menschen, die sich überall nach vorne drängen und die nur ihren eignen Vorteil suchen.
Narzissten
Sie halten sich für unfehlbar und leben die Extreme. Sie benutzen andere Menschen für ihren Vorteil und sehen darin eine natürliche Ordnung. Ihnen fehlt es an jeder Art von Empathie. Narzissten müssen zwanghaft überall im Mittelpunkt stehen, weil die Welt sich um sie dreht. Sie sind die Entertainer, während der Rest der Welt lediglich als Publikum sinnvoll ist.
Borderliner
Diese Menschen sind Grenzgänger, die ständig zwischen Extremen hin und her pendeln. Es sind die Propheten, die alles wissen und die Untergangspropheten, die schon immer alles gewusst haben. In Hochphasen können sie mitreißend und faszinierend sein, während sie ohne Vorwarnung in tiefste Depression verfallen können. Borderliner leben ihr Leben im Rausch, ihnen fehlt aber jede Orientierung und Halt.
Perfektionisten
Dies sind Menschen, bei denen Angst das Lebensgrundgefühl darstellt. Leben ist Veränderung und Neues. Und genau das bereitet ihnen Panikattacken. Ihre Konsequenz ist das Ersticken jeden Lebens in einer, alles umfassenden Ordnung. Nichts darf sich verändern, nichts ihrer Kontrolle entgleiten.
Professionelle Opfer
Die Aufmerksamkeit ihrer Mitmenschen versuchen sie durch Mitleid zu erhalten. Sie sind die Opfer der Umstände, die Menschen, die immer Pech haben, selbstverständlich unverschuldet. Ihr Leben ist ein einziger Hilferuf.
Verteidigungsstrategien gegen Energievampire
Energievampire leben von der Manipulation ihrer Mitmenschen. Sie zwingen den anderen ein Verhalten auf, das diese nicht wollen. Weil Menschen nur auf der Grundlage einer eigenen Einsicht geändert werden können, kann man Energievampiren nicht helfen. Solange sie mit ihren Strategien erfolgreich sind, werden sie diese weiter praktizieren. Deshalb hilft gegen Energievampire nur Distanz.