Was ist ein Anti-Fan? Bedeutung, Definition, Erklärung

Was ist ein Anti-Fan, Bedeutung, Definition, Erklärung


Ein Antifan ist eine Person, die ein besonderes Thema oder eine Gruppierung von Menschen nicht verehrt, sondern bewusst ablehnt oder sogar verachtet. Die Art der Verachtung geschieht dabei jedoch nicht durch Nichtbeachtung als vielmehr durch eine konkrete Beschäftigung mit dem abzulehnenden Gegenstand bzw. der abzulehnenden Person selbst.

Was sind Anti-Fans? Bedeutung, Definition, Erklärung

Die Vorsilbe „anti“ kommt ursprünglich aus dem Altgriechischen und entspricht in der Übersetzung der deutschen Präposition „gegen“. In den modernen Sprachen wird mit dem Begriff „anti“ etwas Gegensätzliches, Konträres bezeichnet.

Der klassische Fan ist ein Anhänger eines besonderen Themas oder einer Person, die bzw. das gerade gesellschaftlich relevant ist. Gerne wird der Begriff des Fans auch in Bezug auf bestimmte Personen oder Personengruppen verwendet, wenn beispielsweise Anhänger einer besondere Musikrichtung einen ausgewiesenen Künstler verehren und dessen Produkte erwerben.

Der Antifan engagiert sich gegen einen thematischen Gegenstand oder eine abzulehnende Person

Die Bezeichnung des Antifans ist noch nicht allzu lange in der deutschen Sprache heimisch. Jemand, der sich als Antifan bezeichnet, lehnt sich öffentlich gegen ein bestimmtes Thema oder eine besondere Person oder Personengruppe auf.

Dies geschieht aber nicht durch Missachtung als vielmehr durch einen aktiven Habitus, in dem der Antifan seine ablehnende Meinung gegenüber dem zu verachtenden Gegenstand kundtut.

Anti-Fans versammeln sich sogar in Gruppen, um ihrem Gusto nach außen Ausdruck zu verleihen. Der Aversion der Antifans gegenüber dem zu verachtenden Gegenstand wird dadurch Ausdruck verliehen, dass sich der Antifan aktiv mit seinem abgelehnten Gegenstand in Form von zum Beispiel öffentlichen Parodien auseinandersetzt. Der Gegenstand wird verulkt, persifliert und nicht zuletzt auch kritisiert.

Der Antifan muss mehrere Kriterien erfüllen

Wenn man über die Kultur der Antifans spricht, muss diese deutlich von Kritikern und Parodisten abgegrenzt werden. Nur weil die Heute-Show zum Beispiel diverse Politiker parodiert und auf ironisch-lustige kritisiert, ist die Sendung natürlich nicht gleich der Antifan-Kultur zuzuschreiben.

Im Vergleich zur klassischen Parodie und zum traditionellen Kritikertum zeichnet sich die Antifan-Kultur durch eine bewusste Überspitzung von Argumenten und Darstellungen aus. Als Antifans gelten Personen, die mehrere der oben genannten Kriterien erfüllen bzw. zahlreiche Aktivitäten gegen ein zu verachtendes Objekt unternehmen. Oft stehen dabei auch haltlose, zumeist erdachte Argumente im Vordergrund, die ausschließlich dazu verwendet werden, um Personen und Gegenstände zu degradieren.

Antifan-Kultur reicht bis zu physischen Angriffen

Das Verhalten der Antifan Gruppen ist in nicht seltenen Fällen sogar als äußerst kritisch zu bewerten. So sind auch Angriffe auf bestimmte Personengruppe wie beispielsweise Stars oder Politiker keine Seltenheit.

In den 90er Jahren war die Antifan-Kultur rund um die Musikgruppe der Kelly Family das wohl bekannteste Beispiel für einen langandauernden Antifan-Hype, der sich bisweilen sogar bis in die aktuelle, heutige Zeit fortsetzt.

Die Antifans trugen ihre Aversion gegen die Musik und die Personen der Künstlergruppe offen zur Schau, indem sie sich beispielsweise vor Konzerten versammelten oder T-Shirts mit Anti-Slogans gegen die Künstlergruppe druckten.

Antifans sind heute vor allem online aktiv

Die Kultur der Antifans hat sich durch die sozialen Medien heute in weiten Teilen in die Onlinewelt verlagert. Die Antifan Gruppen treffen sich virtuell in Gruppen, um dort Gleichgesinnte zu finden und sich über ihr zu verachtendes Objekt auszutauschen.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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