Was ist Dopaminfasten (Dopamin fasten)? Bedeutung, Definition, Erklärung

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Das Dopaminfasten hat als Ziel durch Reizentzug und Verzicht auf Stimulationen dem Körper und Gehirn eine Pause zur Regeneration zu gönnen.

Der Anlass für Dopaminfasten ist die mentale und geistige Erschöpfung und Ermüdung die durch Überstimulation (und schlechte Angewohnheiten) entsteht. Diese Überstimulation entsteht durch übermäßen Social-Media-Konsum, durch zu viel Naschen, zu viel mit dem Smartphone spielen, etc. Allgemeiner gesagt, die Überstimulation entsteht durch zu viel des Guten.

Das Ziel des Dopaminfasten ist es, durch Totalverzicht dem Gehirn und Körper Ruhe zu gönnen, damit man sich erholen kann, der Geist sensibilisiert wird und man neue Energie schöpft.

Das Dopaminfasten ist eine moderne Form der alten Idee des Schweigeklosters.

Dopaminfasten: Regeln, Wie wird es gemacht

Das Dopaminfasten kann sehr leicht begonnen werden. Es beginnt, wenn jemand bewusst auf alles verzichtet, was stimulierend oder Glücksgefühl (Dopamin) auslösend wirkt. Kurzum, auf alles was Spaß macht, muss verzichet werden. Denn das Ziel ist es, so wenig Spaß wie möglich zu haben! Deswegen schottet man sich vor Hektik und Stress ab.

Die Regeln für das Dopaminfasten sind daher folgende:

  • kein Essen, fasten (Denn Essen löst Glücksgefühle aus.)
  • keine Gespräche, nicht reden, schweigen
  • nur Wasser trinken, auf stimulierende Getränke wie Alkohol, Kaffee, Cola oder Club Mate verzichten; auf das Rauchen verzichten
  • keine Musik hören
  • reduziert Sport, leichte Übungen sind erlaubt
  • kein Blickkontakt, nicht mit anderen Menschen reden, nicht mit anderen Menschen Zeit verbringen
  • Handy, Smartphone oder Computer nicht benutzen
  • Kein Internet, kein Surfen, kein Social Media, keine Videos schauen, kein Netflix
  • Kein Fernseh schauen

Lesen ist erlaubt. Handschriftliches Schreiben (mit Stift auf Papier) ist erlaubt. Spaziergänge sind erlaubt. Meditieren ist erlaubt. Leichte sportliche Übungen sind erlaubt.

Die Dauer des Dopaminfasten kann stark variieren: Manche fangen mit wenigen Stunden an, andere halten mehrere Tage durch. Für Anfänger gilt wohl, dass zwei bis sechs Stunden einen guten Anfang darstellen. Wer einen Tag lang Dopamin fasten möchte, beginnt damit direkt nach dem Aufstehen und hält bis zum Schlafen gehen abends durch.

Hintergrund: Warum manche Dopamin fasten

Wir leben in einer reizüberfluteten Welt und unsere Sinne werden ständig stimuliert. Es herrscht allgemeine Hektik, Leistungsdruck und Informationsflut und auch die Angst etwas zu verpassen (FOMO), sorgt dafür, dass wir am medialen Ball bleiben.

Überall sind Dinge, die uns gegen den leisesten Anflug von Langeweile helfen. Dies kann ein Schokoriegel, ein Snack, ein Gespräch oder das Überprüfen der sozialen Medien sein. Zu Hause schauen wir Fernsehen, binge-watchen Serien oder spielen mit dem Smartphone. Vielleicht sogar alles gleichzeitig. Dies kann zur Überstimulation und zu ungesundenen Verhaltensweisen führen. Man ist nur noch auf der Jagd nach der nächsten Stimulation: Mag es ein Griff zum Smartphone oder zum Schokoriegel sein. Diese Überstimulation kann zu Ermüdung und Erschöpfung führen, wenn man keinen Ausgleich findet. Wer ermüdet und erschöpft, ist weniger produktiv, motiviert und kreativ.

Siehe auch: Was ist der Digital Detox / Digitales Fasten?

Überstimulation ist besonders schlimm, denn sie bedeutet, dass etwas, dass vorher glücklich gemacht hat, jetzt weniger glücklich macht. Das bedeutet, die Intensität oder Menge davon muss erhöht werden.

Dopaminfasten unterbricht Überstimulation und Verhaltensweisen

Dopaminfasten unterbricht diese ungesunden Verhaltensweisen und die Überstimulation durch eine radikale Null-Diät. Dies hilft dem Gehirn die Dopaminausschüttung zu reduzieren und Abstand von den alltäglichen Reizen zu nehmen. Das Dopaminfasten hilft auch ungesunde Verhaltensweisen zu erkennen und im Idealfall nicht nur zu reduzieren, sondern auch abzulegen. Denn das Fasten erlaubt es Trigger zu erkennen, die dafür sorgen, dass man Dopamin-ausschüttendes Verhalten an den Tag legt.

Beispiel: Trigger: Langeweile „Ich langweile mich.“ –> Reaktion: Griff zum Smartphone. – Wer dies wiederholt macht, erschafft damit Angewohnheiten.

Dopaminfasten sorgt für Ruhe und die wirkt erholend. Weitere Folgen des Dopaminfastens sind besserer Fokus, produktiveres arbeiten, mehr Kreativtät und auch mehr Motivation.

Dopaminfasten sorgt für eine Sensibilisierung der Sinne und das ist genau der gewollte Effekt.

Dopaminfasten: Gefühle erleben und schreiben

Beim Dopaminfasten entsteht Langeweile. Langeweile wird als unangenehm empfunden. Außerdem können andere negative Gefühle (wie allgemeines Unwohlsein, miese Laune, Trägheit oder Traurigkeit) auftreten. Auch wird man mit seinen Gedanken, Wünschen, Sehnsüchten und seiner dunklen Seite konfrontiert. Hier kommt das Schreiben zur Hilfe, denn mit dem Schreiben können die Gedanken notiert werden, um zu sehen, was in einem selbst los ist.

Normalerweise wären diese negativen Gefühle Anlass etwas Glücksgefühl-auslösendes zu machen. (Social Media überprüfen, Video schauen, Textnachrichten lesen,…) Doch das geht jetzt nicht. Deswegen wird alle Aufmerksamkeit den Gedanken gewidmet, um eine Art Inventur zu erstellen, um zu sehen, was in einem selbst so gedacht wird. (Klingt komisch, ist aber so.) Am Tag des Dopaminfastens ist Schreiben eh eine der wenigen Tätigkeiten die man ausführen darf. Deswegen ist es ein guter Zeitvertreib.

Dopaminfasten: Wiedergeburt des Schweigekloster

„Dopaminfasten“ ist ein neues Wort und mutet wie ein neuer Trend an. Doch das ist es eigentlich nicht. Wer früher (vor Smartphone und Computer) Dopaminfasten wollte, ging ins Schweigekloster.

In Schweigeklöstern ist das Zusammenleben stärker organisiert als beim reinen Dopaminfasten. Es wird zusammen gegessen und dabei wird geschwiegen. Ja sogar Blickkontakt ist verboten. Aufgaben – wie Putzen, Tisch decken oder Abwaschen – werden verteilt. Es darf gebetet werden.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

Hallo, ich bin Autor und Macher von BedeutungOnline. Bei BedeutungOnline dreht sich alles um Worte und Sprache. Denn wie wir sprechen und worüber wir sprechen, formt wie wir die Welt sehen und was uns wichtig ist. Das darzustellen, begeistert mich und deswegen schreibe ich für dich Beiträge über ausgewählte Worte, die in der deutschen Sprache gesprochen werden. Seit 2004 arbeite ich als Journalist. Ich habe Psychologie und Philosophie mit Schwerpunkt Sprache und Bedeutung studiert. Ich arbeite fast täglich an BedeutungOnline und erstelle laufend für dich neue Beiträge. Mehr über BedeutungOnline.de und mich erfährst du hier.

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